Kochbuchsammlung: Natürlich besser kochen.

Über ein/zwei Kochbücher aus meiner stetig wachsenden Sammlung habe ich schon geschrieben. Nun habe ich vorgenommen euch alle zwei Wochen ein neues Koch- oder Backbuch vorstellen, natürlich mit ein/zwei Rezepte die ich nachgekocht habe. Vielleich habt ihr auch das eine oder andere Kochbuch, ich würde mich definitiv sehr über ein Kommentar und eure Meinung dazu freuen.

Heute gibt’s einer meiner neueren Zugänge „Natürlich besser kochen“ von Gabi Schierz und Gabi Vallenthin, herausgegeben von Staatl. Fachingen (Fachingen Heil- und Mineralbrunnen GmbH).

Die ersten zwei Seiten des Rezeptbüchleins (48 Seiten) geben eine kleine Einführung in Säure-Basen Haushalt und Ernährung, sowie hebt die Besonderheiten von Staatl. Fachingen Mineralwasser hervor, die sich bestens in eine Säure-Basen-bewusste Ernährung integriert. Auf der letzten Seite werden zusätzlich Lebensmittel nach ihrer basischen Wirkung von stark bis leicht aufgezählt. Die 22 Rezepte reichen von Salat, über Fisch und Fleisch, bis hin zu Kuchen und sollen dabei helfen den Säurehaushalt (entstanden durch den Verzehr von Kaffee, Zucker, Eier usw.) auszugleichen.

Jedes Rezept kann für sich eine Doppelseite beanspruchen. Links das Rezept und die Mengenangaben, rechts das ansprechend gestylte Food-Foto. Die Fotos sind hell gestaltet und das Essen macht Lust darauf es nachzukochen.  Alle Rezepte sind für 4 Personen ausgelegt, ob man die ohne Probleme halbieren oder vierteln kann, habe ich nicht getestet, aber ich denke es sollte nicht so ein Problem darstellen.

Apropos nachkochen, natürlich habe ich auch ein paar der Rezepte nachgekocht und auch gleich an Freunde getestet. Das Urteil der Test-Esser fließt natürlich auch in die Wertung mit ein 😉

Insgesamt habe ich 3 Rezepte ausprobiert… hier werde ich aber nur zwei vorstellen.

Als erstes wurde „Brathähnchen gefüllt mit Couscous und Sauerkirschen“ getestet.

Hier ist das Original Rezept

  • 50g getrocknete Sauerkirschen
  • etwas Staatl. Fachingen Medium
  • 3 EL Olivenöl
  • 1 Bund Lauchzwiebeln, in Ringe geschnitten
  • 2 Knoblauchzehen, gepresst
  • 1 Stange Zimt
  • 600ml Gemüsebrühe
  • 200g Couscous
  • 1 Bund Petersilie, gehackt
  • abgeriebene Schale einer Bio-Zitrone
  • Kräutersalz
  • Pfeffer aus der Mühle
  • 1 Küchenfertiges Bio-Hähnchen, ca. 1,5 kg
  • 600g Möhren, geschält, längs halbiert

Zubereitungszeit: ca. 30 Minuten

Backzeit 1,5 Stunden

Zubereitung

  1. Die Sauerkirschen in etwas Staatl. Fachingen Medium einweichen. Den Backofen auf 200°C vorheizen.
  2. 2 Esslöffel Olivenöl in einem Topf erhitzen und die Lauchzwiebelringe kurz anbraten. Knoblauch unterrühren und die Zimtstange dazugeben, ca. 2 Minuten unter Rühren weiterbraten.
  3. Die Hälfte der Brühe zugeben und aufkochen lassen. Couscous unter Rühren einstreuen, vom Herdnehmen und ca. 5 Minuten quellen lassen.
  4. Sauerkirschen mit dem Wasser, Petersilie und Zitronenschale in den Couscous rühren. Mit Salz und Pfeffer würzen.
  5. Das Hähnchen innen und außen mit Salz und Pfeffer würzen. Ungefähr 1/3 des Couscous füllen und die Öffnung mit zwei Zahnstochern verschließen.
  6. Die Möhren in einen Bräter legen, mit Salz und Pfeffer würzen. Die restliche Brühe angießen. Das Hähnchen auf die Möhren legen, mit dem restlichen Olivenöl beträufeln und für 1 1/2 Stunden im Backofen braten, zwischen durch mehrmals mit etwas Bratensaft begießen.
  7. Das restliche Couscous im Topf erwärmen, die Möhren und das Hähnchen auf einer Platte anrichten und alles zusammen servieren.

Fazit

Bevor ich zum Geschmacksurteil komme, musste ich leider etwas von dem original Rezept abweichen. Ich habe keine getrocknete Sauerkirschen (der große Supermarkt hatte überhaupt keine getrocknete Kirschen im Sortiment) bekommen, also habe ich 50g Sauerkirschen aus dem Glas verwendet und auch das Wasser zum einweichen weg gelassen (Schritt 1). Auf Kräutersalz habe ich auch verzichtet und nur „normales“ Salz verwendet. Das Hähnchen war kein Bio-Huhn, bei fast 20 Euro das Kilo war das Budgettechnisch nicht drinne. Bei Schritt 5 habe ich das Hähnchen mit etwas Olivenöl eingerieben und dann das Salz und Pfeffer einmassiert und das Olivenöl nicht erst hinzugefügt als es im Bräter war. Zahnstocher habe ich auch nicht gehabt, aber kurzer Hand wurde das Hähnchen einfach mit Nadel und Faden zugenäht 😉

Meine Bilder sind leider nicht so schön geworden, da ich nicht in meiner Küche gekocht habe und nur mein Handy dabei hatte, aber es sah fast so gut aus wie das gepimmtes Kochbuchbild.

Nun zum Endresultat… das Hähnchen war perfekt gegart, saftig und fiel formlich von den Knochen. Der Couscous mit den Kirschen und Zimt passte wirklich sehr gut dazu und war auch eigentlich sehr lecker, aber … ich weiß nicht, für meinen (empfindlichen) Geschmack hatte es einen ganz leichten undefinierbaren Nachgeschmack. Entweder war es zu viel Zitronenabrieb (1 ganze Zitrone) oder die Zimtstange war zu lange im Couscous,  da nichts angegeben wurde habe ich die Stange erst zum Servieren herausgenommen. Urteil der Testesser: insgesamt sehr lecker! Couscous wird es wohl jetzt auch öfters geben.

Das zweite Rezept gefiel meine Testesser und mir zumindest vom Bild her sofort: Lasagne mit Bolognese von roten Linsen

Hier das original Rezept

  • 2 EL Olivenöl
  • 2 kleine Möhren, klein gewürfelt
  • 2 Stangen Staudenselerie, fein gewürfelt
  • 1 Zwiebel, klein gewürfelt
  • 1 Knoblauchzehe, gepresst
  • 125g rote Tellerlinsen
  • Salz
  • Pfeffer aus der Mühle
  • 800g gestückelte Tomaten, aus der Dose
  • 1 EL Gemüsebrühe, Instant
  • 200ml Wasser
  • 500ml flüssige Sojacreme
  • Muskat, gemahlen
  • 12 Lasagneblätter
  • 200g frischer Spinat, kurz blanchiert
  • 150g Büffel-Mozzarella, in Scheiben geschnitten

Zubereitungszeit: ca. 30 Minuten

Zubereitung

  1. Das Olivenöl in einem Topf erhitzen und Mähren, Staudensellerie, Zwiebel und Knoblauch unter Rühren ca. 4 Minuten andünsten. Linsen zugeben und weitere 4 Minuten dünsten. Mit Salz und Pfeffer würzen. Tomaten, Brühe und Wasser hinzufügen, gut verrühren und alles ca. 20 Minuten köcheln lassen.
  2. Inzwischen die Sojacreme in einem Topf erhitzen, mit einer Messerspitze Muskat sowie etwas Salz und Pfeffer würzen.
  3. Den Boden einer Auflaufform mit etwas Linsensauce und Sojacreme bedecken, 4 Lasagneblätter darauflegen, wieder mit Sauce, der Hälfte des Blattspinats und Sojacreme bedecken. Die nächsten 4 Lasagneblätter auflegen und ebenso schichten. Alles mit den letzten 4 Lasagneblättern bedecken, den Rest der Linsensauce und der Sojacreme darauf schichten und die Mozzarellascheiben obendrauf verteilen.
  4. Die Lasagne in vorgeheizten Backofen bei 180°C auf der mittleren Schiene für ca. 35 Minuten backen.

Fazit

Hier habe ich leider auch ein paar Änderungen vornehmen müssen. Frischer Spinat war im Supermarkt und auch bei dem Bio-Händler meines Vertrauens ausverkauft oder nicht zubekommen, also habe ich zu TK Blattspinat zurückgegriffen. Ein anderes Problem war die Sojacreme. Ich habe keine Ahnung was Sojacreme sein soll (habe ja zum Glück kein Problem mit Laktose o.ä.), also habe ich mir gedacht es ist so was wie Sahneersatz und habe zu Alpro Soja Cuisine gegriffen. Da diese selbst nach dem aufkochen ja noch ziemlich flüssig und überhaupt nicht Bechamelartig war, habe ich es mit Speisestärke eingedickt.

Das Foto habe ich mit meiner neuen Canon (*freu*) aufgenommen. Dazu gibt es auch eine kleine Geschichte. Die Kamera hatte ich mit einem Tele und ein 50mm Objektiv bestellt, leider wurde das kleine Objektiv nicht mit geliefert und sollte am nächsten Tag (Freitag) geliefert werden. Also war mein Plan die übrig gebliebene Portion am nächsten Tag zu fotografieren.  Aber das war auch ein Satz mit X.  Das Objektiv wurde erst am Samstag ausgeliefert, aber die bescheidene Packstation war mal wieder voll, also konnte ich das Paket erst Montag von der Hauptpost abholen. Aber das war auch wieder ein Satz mit X. Die gute Dame in der Hauptpost konnte es nicht finden und ich musste bei der DHL ein Nachforschungsantrag stellen. Mal sehen wann und ob es ankommt. Zurück zum Foto, da ich die Cam ja neu hatte musste ich natürlich gleich ausprobieren. Das Foto habe ich in 3 Meter Entfernung aufgenommen und wollte es eigentlich nicht hier verwenden, aber wie gesagt ich habe ja keine andere.

Naja… hier geht es ja um die Lasagne 😉 Auch wenn das Ergebnis nicht so ganz aussah wie das Bild und ich mit der Sauce trixen musste war es super lecker! Da haben mir meine Testesser auch zugestimmt. Der männliche Part konnte auch kaum glauben, dass es kein Fleisch enthielt und hat auch gleich einen Nachschlag genommen (immer ein gutes Zeichen). Ach so, übrig geblieben ist etwas, aber nur weil wir zu dritt waren. Das Rezept kann ich definitiv uneingeschränkt weiter empfehlen, auch mit der „Sojacreme“. Wenn es so was wie milchfreier Käse gibt, ist es bestimmt sogar für Veganer geeignet (glaube ich).

„Besser natürlich kochen“ Fazit

Wer sich nach dem Säure-Basen Prinzip ernährt, findet in dieses Kochbuch einige leckere Rezepte, aber wem so was völlig egal ist (so wie mir) wird auch nicht enttäuscht sein 🙂 Wer sich allerding das erste Mal mit dem Thema Säure-Basen Haushalt auseinander setzen will, sollte sich anderes (umfangreicheres) Buch zum Thema zulegen. Nun ja, dieses Kochbuch kann man ja eigentlich auch nicht kaufen, sondern bekommt (bzw. bekam) es als kostenlose Beigabe beim Kauf einer Kiste Staatl. Fachingen.

Insgesamt ist das Kochbüchlein sehr nett aufbereitet, mit interessanten Rezepten. Ein/zwei weitere Rezepte, in der einen oder anderen Abwandlung werde ich sicherlich noch aus probieren. Einen Kritikpunkt habe ich allerdings schon. Einige Rezepte rufen nach Kräutersalz oder Dosentomaten, oder auch Birnenpüree als Fertigprodukt… nach meiner Definition passt das nicht ganz zum Titel, mit der Betonung auf „Natürlich“. Eine Bolognese oder Tomatensauce kann man auch mit frischen Tomaten zubereiten, aber bevor man die Holland Tomaten nimmt, sind Tomaten aus der Dose vielleicht doch keine so schlechte alternative. Aber Kräutersalz geht gar nicht.

Was meint Ihr?