federweisserbrot

Federweisser-Brot zum World Bread Day

Heute ist World Bread Day. Zum 10ten Mal haben sich viele Hobby-Bäcker aus der ganzen Welt zusammen getan und veröffentlichen heute ein Brotrezept. Wieso? Weil selbst gebackenes Brot einfach unvergleichlich köstlich ist und weil es gar nicht so schwierig ist wie man vielleicht denkt.

Viel Brot backe ich eigentlich nicht, was auch echt schade ist. Ich rede mich immer damit raus, dass ich keine Zeit habe oder dass ich noch weg will und nicht „Teigsitten“ kann. Ich habe oft nicht geduld für so etwas… beobachten ob die Hefe auch wirklich im Vorteig blubbert, kneten, warten, kneten, wieder warten und dann nach dem backen wieder warten bis das Brot angeschnitten werden darf. Okay… das Prozedere stimmt zwar einigermaßen, aber mit dem richtigen Zeitmanagement und einen ausgearbeiteten Zeitplan ist es eigentlich kein Problem und an den Herd bzw. die Backstube ist man auch nicht gefesselt ;).

Dieses Jahr habe ich mir das Federweisser-Brot vorgenommen. Vor gut einer Woche hatte Susanne von Magentratzerl das Rezept in ihrer Facebook-Timeline erneut gepostet. Bei einem Besuch beim Bauern-Hofladen zwei Tage später fiel mir eine Flasche Federweißen in die Hand 😀 Dann war klar, was ich backen wollte 😀 Eine richtige Herausforderung wie sich herausstellte…

federweisserbrot

Warnung: dieses Brot braucht ca. 24 Std. zum Zubereiten. Begonnen wird mit einem Poolish (ein lang geführter weicher Vorteig), der ca. 12 bis 16 Stunden „geführt“ wird – also abgedeckt auf der Arbeitsplatte  bei Zimmertemperatur (auf)geht. Da geht bei mir immer das Rechnen los… wann muss ich beginnen, damit ich nicht mitten in der Nacht aufstehen muss um weiter zumachen oder das Brot zu backen? Hierfür habe ich mir eine kleine Rechenhilfe in Excel erstellt. Ich muss nur den Startzeitpunkt eingeben und dann sagt mir die Tabelle wann ungefähr der nächste Schritt erfolgt. Sehr praktisch.

Viele Hobby-Brotback-Begeisterte haben einen Backstein. Ich habe leider keins, aber es geht auch ohne. Nur leider ist unser Backofen so alt, dass wenn ich den ordentlich einheizte er etwas qualmt und verbrannt riecht. Auch mit gründlichen schrubben und einweichen habe ich das nicht weg bekommen. Es wird wirklich Zeit sich einen neuen Herd/Ofen zu suchen, ansonsten bleibt das Federweißer-Brot wohl das letzte selbst-gebackene Brot für eine längere Zeit, was wirklich sehr sehr sehr schade wäre.

federweisserbrot im anschnitt

Wie schmeckt das Brot? Herzhaft, kräftig und leicht süßlich nach Federweißer. Dieses Brot könnte einer meiner neuen Favoriten werden, auch wenn die Vorlaufzeit sehr lange ist. Leider gibt es Federweißer nur eine sehr kurze Zeit im Jahr.

Das Brot habe ich nicht eingeschnitten, es wurde im Rezept auch nicht vorgesehen und promt ist es etwas ausgebrochen. Wahrscheinlich hatte ich den Teig etwas länger gehen lassen sollen…nicht schlimm hat trotzdem toll geschmeckt.

Das Rezept von Susanne ergibt zwei Brote und ich Idiot(!!!) habe nur die hälfte vom Rezept zubereitet. Denn wir essen eigentlich nicht viel Brot zuhause. Wer hätte vorhersehen können, dass das Brot so köstlich ist und dass der Überraschungsbesuch das auch findet und auch gleich zum Abendbrot bleibt ;).

federweisserbrot

Ich habe mich an Susannes Version gehalten, lediglich die Mengen halbiert und die Vollkornmehlsorten ausgetauscht.

Federweisser-Brot

Poolish

  • 100g Weizenvollkornmehl
  • 100 gr. Federweißer

Teig

  • Poolish
  • 100g Weizenvollkornmehl
  • 50g Roggenmehl Typ 997
  • 300g Weizenmehl Type 550
  • 100g Federweißer
  • 145g Wasser
  • 10g Salz
  • 15g Olivenöl

Zubereitung

Für den Poolish Weizenvollkornmehl und Federweißer mischen, die Schüssel mit Frischhaltefolie abdecken und 12-16 Stunden bei Zimmertemperatur „reifen“ lassen. Wenn das Gemisch aufgegangen ist und blubbert den restlichen Teig zubereiten.

Poolish mit den restlichen Mehl und Federweißer, sowie Wasser und Salz vermischen und ca. 10 Minuten mit dem Standmixer verkneten. Mit der Hand entsprechend länger bearbeiten. Nach 7-8 Minuten das Olivenöl unterkneten. Der Teig sollte sich geschmeidig anfühlen und nicht gleich reißen wenn man etwas davon abnimmt und dehnt. Die Rührschüssel abdecken und den Teig ca. 2 Std ruhen lassen

Den Teig aus der Schüssel nehmen und zu einem länglichem Leib formen. Mit der „Naht“ nach unten in einem Gärkörbchen (alternativ: Schüssel mit bemehltem Geschirrtuch) geben. 3-6 Stunden bei Zimmertemperatur oder über Nacht ca. 9 Stunden im Kühlschrank gehen lassen. Der Teig ist fertig wenn er sich fast verdoppelt hat und wenn man ihn leicht mit dem Finger anstubbst die Delle sich langsam wieder auffüllt.

Den Backofen inkl. Backblech im unteren drittel auf 250°C vorheizen. Das Brot vorsichtig auf einem Brett geben und mit etwas Schwung auf das mit Backpapier ausgelegtes Backblech schieben. Die Wände vom Ofen noch mit etwas Wasser bespritzen und schnell die Ofentüre schließen. Nach 10 Minuten die Temperatur auf 200°C zurückdrehen.

Mindestens 1 Stunde auf einem Kuchengitter abkühlen lassen, bevor man das Brot anschneidet.

Ingwer Limo / Ginger Beer

Ingwer-Limo bzw. Ginger-Beer selbst gemacht

Ich muss mich ran halten. Wieso? Weil heute der „Einsendeschluss“ von Simones von der S-Küche Blogevent „Zisch! Erfrisch mich!“ welches gleichzeitig das 100(!) Blogevent welches bei Zorra (Kochtopf) gehostet wird. Puh was für ein Satz, aber ich hab keine Zeit darüber jetzt zu grübeln… In meinem letzten Post habe ich beiläufig die Ingwer-Limo erwähnt, was ich eigentlich schon längst hier verbloggt haben wollte, aber wie es manchmal so ist … man schieb es so lange vor sich her, bis es fast so spät ist 😉

Blog-Event C - Zisch! Erfrisch mich! (Einsendeschluss 15. Juli 2014)

Okay, Ingwer-Limo Rezepte gibt es im Netz viele und mal ehrlich das gekaufte Ginger-Ale ist auch nicht schlecht, also wieso sollte man das selber machen? Weil wegen halt … nee wegen dem Geschmack natürlich! Gekauftes ist oftmals einfach nur süß. Versteht mich nicht falsch ich mag das, aber wenn es dann hier doch mal über 27°C werden sollte, dann brauche ich was richtig Erfrischendes. Selbstgemachte Ingwer-Limo ist genau das! Zitronig, prickelnd, frisch, mit einem leicht scharfen Abgang. Und wenn man dann noch Limetten und Wodka daheim hat, dann kann man sich auch einen richtig guten Moscow Mule mixen…

Ingwer Limo / Ginger Beer

Die nachfolgende Limo wird mit Hefe zugesetzt und braucht min. 12 Stunden (bis zu 48 Std. je nach Wetter) bis sie fertig ist, also nichts für eilige. Die Hefe sorgt für die Blubberblasen (Kohlensäure). Naja, die einzelligen Pilze b̶̶a̶̶k̶̶t̶̶e̶̶r̶̶i̶̶e̶̶n̶  fressen den Zucker und spalten diese in Kohlensäure und Alkohol. Da bei der Limo-Herstellung die Gärzeiten so gering sind, liegt der Alkoholgehalt für gewöhnlich unter 1%. Ungefähr wie ein Alkoholfreies-Bier.

Bevor es losgeht, sollte man bzw. Frau ein paar Sachen beachten. Die Hefe ist auch nach den 12-48 Std. weiter aktiv, also die Ingwer-Limo nicht in Glasflaschen aufbewahren, da diese Platzen könnten. Zum anderen sollte man die Limo im Kühlschrank lagern. Bei niedrigen Temperaturen stellt die Hefe ihre Aktivität ein, sie stirbt nicht und wird weiterhin kleine Mengen an Kohlensäure produzieren, aber nicht so viel dass die (Plastik) Flasche explodiert. Kommt die Limo wieder auf Zimmertemperatur wird wieder kräftig Blubberblasen produziert.

Im Gegensatz zum Heim-Bier-Brauen braucht man für Limo kein Gäreimer oder andere Utensilien, lediglich eine 2 L Plastik-Flasche z.B. von Coca-Cola. Austrinken, gut ausspülen und schon kann es losgehen…

Ingwer-Limo

  • 5cm frischer Ingwer
  • 250ml Wasser + Wasser zum auffüllen
  • 130g Zucker
  • 1/8 TL Salz
  • 75ml Zitronensaft (ca. 2-3 Zitronen)
  • 1/8 TL Trockenhefe* (Champagner-Hefe)

*Bezüglich der Hefe. Ich habe wie im Rezept vorgeschlagen Champagner-Hefe (online erhältlich) verwendet. Es funktioniert wohl auch mit der „normalen“ Trockenhefe die man zum Brotbacken nimmt, kann aber evtl. einen „Hefe-Beigeschmack“ hinterlassen. Wie heißt es so schön kann, muss aber nicht.

Den Ingwer fein reiben. Hierzu habe ich einfach die „feine Seite“ (die mit den kleinen Löchern) von mein Hobel verwendet. Mit einer Ingwerreibe geht’s auch, aber dauert seeehr viel länger.

Wasser und Zucker in einem Topf unter Rühren erhitzen bis der Zucker sich aufgelöst hat. Salz und Ingwer hinzugeben und auf Zimmertemperatur abkühlen lassen. Die Zitrone hinzufügen und das Ganze in eine 2 L Plastikflasche füllen. Die Flasche bis ca. 3 cm unter dem Flaschenrand mit Wasser auffüllen. Kurz schütteln und kosten. Nach Belieben ggf. etwas Zucker hinzufügen.

Die Hefe in die Flasche geben, fest verschießen und gut schütteln. Die Flasche jetzt min. 12 Std. bis ca. 48 Std. stehen lassen und die Hefe arbeiten lassen. Wenn es warm ist geht’s natürlich schneller, aber nicht die Flasche in die Sonne stellen! Fertig ist die Limo wenn die Flasche sehr fest ist und beim Drücken kaum nachgibt.

Die Flasche zu Sicherheit am besten im Spülbecken (oder draußen) vorsichtig öffnen. Ein Glas mit Eiswürfel füllen, etwas Minze zugeben (optional) und durch ein feinmaschiges Sieb mit der Limo übergießen. Die Flasche im Kühlschrank lagern. Hat die Limo nach der ersten Kostprobe nicht genug Kohlensäure, einfach ein paar Stunden bei Zimmertemperatur stehen lassen. Die Limo ist ca. 2 Wochen im Kühlschrank (!) haltbar. Aber an sehr heißen Tagen hält sie sich wahrscheinlich nicht länger als 2 Tage 😉

Das Rezept stammt aus „Getränke naturrein & hausgemacht“ von Emma Christensen, erschienen im DK-Verlag.

Fototisch Wohnzimmer

Hinter den Kulissen von Nachgekocht

Behind the Scenes vom 01.06.-30-06-2014Heute bleibt die Küche kalt erm sauber… Es wird nicht gewerkelt, gemixt, gerührt oder gekocht…  Steph vom „Kleinen Kuriösitätenladen“ hat (Food-)Blogger und Bloggerinnen aufgerufen die Türen zu öffnen und ein Blick „Behind the Scenes“ zu gewähren. Da ich auch neugierig bin und gern Blogger-Home-Stories lese, heißt es „quid pro quo“ und ich öffne heute die Türen zu meinem kleinen Reich 😉

Wenn man Gäste erwartet muss man ja Aufräumen und Klar-Schiff machen, oder? Tagelang habe ich den Putzlappen und Staubwedel geschwungen, alles nur für dich 😉 Also, hereinspaziert, streif die Schuhe ab und fühlt dich wie Zuhause. Ich hoffe du hast etwas Zeit mitgebracht. Meine Wohnung ist nicht sehr groß, aber bunt und gemütlich. Wenn das Wetter mitspielt, können wir es uns nach dem Rundgang auch Draußen bequem machen. Kann ich dir noch ein Kaffee, Tee oder selbstgemachte Ingwer-Limo anbieten bevor wir los legen?

 

Beginnen wir mal mit dem Hauptort – meine kleine sonnengelben Küche.

Nachgekochts Küche

Mit ca. 8qm ist meine Küche nicht die kleinste der Welt, immerhin passt da ein kleiner Tisch für bis zu 4 Personen rein, aber für eine Koch- und Backbegeisterte wie mich könnten es schon einige Quadratmeter mehr sein. Ein größeres Fenster wäre auch schön, aber damit muss man im Altbau-Dachgeschoss leben. Als Ausgleich für das fehlende Licht habe ich die Wände beim Einzug einen fröhlichen sonnen-gelben Anstrich verpasst.

In meiner Küche mangelt es vor allem an Stellfläche und Stauraum! Die nutzbare Fläche (zwischen Spüle und Herd) meiner Arbeitsplatte ist ca. 1,20m lang. Das wird manchmal ganz schön eng und man hört mich regelmäßig fluchen „Ich brauch eine größere Küche“ oder ähnliche Sätze.

Neben den üblichen Küchen-Mobilar findet man bei mir in der Küche auch eine Leiter. Keine Mini-Trittleiter mit 3 Stufen, sondern eine richtige Klappleiter. Mit 1,74 bin ich nicht wirklich klein, aber um an die obersten Schränke ran zukommen reicht es einfach nicht auf den Stuhl zu steigen.

In den letzten 2 Jahren hat sich der Inhalt meiner Küche deutlich vermehrt. Nicht nur die Menge an Koch- und Backutensilien sind mit dem Bloggen exponentiell gestiegen, sondern auch der immer großer werdender Gewürzvorrat. Nach einer mehrtägigen Aufräum-Aktion letzten Monat habe ich ordentlich ausgemistet und neu sortiert. Damit ich den Überblick nicht verliere und beim suchen nach einem bestimmtes Utensil nicht alle Schränke ausräumen muss, hängen jetzt an den meisten Innentüren sozusagen eine Inventurliste. Besonders in dem gut gefüllten Gewürzschrank ist das sehr hilfreich. Leider hilft das nicht immer gegen Spontan-Gewürz-Einkäufen 😉

Neben Teller, Töpfe, Back- und Auflaufformen habe ich natürlich auch diverse andere Kochutensilien und Küchenhelfer. Mein Besteck ist in der einzigen Schublade untergekommen, aber für die vielen anderen anderen Helfer ist dort einfach kein Platz. Waage, Kuchengitter und Backpapier und Co. liegen griffbereit unter der Arbeitsplatte und die restlichen Handlanger hängen an der Wand oder sind in einem alten Krug und Glas-Messbecher  untergebracht. Meine Messer liegen nicht mehr in der Schublade oder auf der Arbeitsplatte herum, sondern sind ordentlich und sicher verstaut in einem kleinen Messerblock.

Das Herzstück meiner Küche ist sicherlich der Herd. Das alte NEF-Standherd-Schätzchen würde ich gerne gegen einen Super-Turbo-Voller-Schnickschnack-Ofen mit Sichtfenster und Induktionsherd eintauschen, aber es leistet mir noch sehr gute Dienste und der Ofen hält auch super die Temperatur.

Was gibt es noch zu meiner Küche zusagen? Die ist nicht immer so Aufgeräumt wie auf den heutigen Bildern, besonders nicht wenn ich da drin bin und erst nicht wenn ich fertig gewerkelt habe 😉 Ansonsten falls du noch was Trinken möchtest, ich habe Kaffee (frisch gemahlen oder aus der Kapselmaschine), Tee in diversen Sorten (Englischer Schwarztee mit Milch vielleicht?) oder Leitungswasser. Heute hast du Glück, im Kühlschrank habe ich ausnahmsweise auch etwas Saft oder selbstgemachte Ingwer-Limo (mehr dazu demnächst) im Angebot.

Meine zweite Leidenschaft – Kochbücher!

Neben dem Anstieg von Koch- und Backutensilien sind ebenso die Menge an Koch- und Backbücher angestiegen. Noch vor 2 Jahren haben die Bücher noch nicht einmal ein Regalbrett im Billy Regal gefüllt, heute ist das Regal voll und ein zweites angebrochen. Ich habe sie nicht alle gezählt, aber über 150 Stuck sind es mittlerweile schon.

Eine bestimmte „Sammelrichtung“ habe ich bei Kochbüchern eigentlich nicht. Was mit nach Hause darf, kommt ganz darauf an was mich in dem Moment interessiert oder anspricht. Momentan ist es z.B. die Japanische-Küche oder auch Grillen/Barbecue. Nächste Woche kann das schon wieder anders aussehen. Ich habe mir natürlich überlegt wie ich die sortieren kann, aber die Themen sind so unterschiedlich wie die Größen der Bücher selbst, also gibt es nur eine Trennung zwischen Kochen und Backen.

Aus einigen Kochbüchern habe ich jedoch noch nie etwas gekocht, besonders nicht aus denen der „Gehobenen Küche“. Das sind für mich wie schöne Bildbände in denen ich gerne Blätter und dienen oft auch als Inspirationsquelle. Auch in den anderen Koch- und Backbüchern blätter ich sehr gerne. Daher wirst du auch auf dem Küchentisch, auf der Couch oder auf andere Ablageflächen in der Wohnung auf Kochbücher stoßen.

Das Fotostudio

Ein Fotostudio habe ich natürlich nicht, aber einen festen Fotoplatz. Mein alter Schreibtisch an dem ich im Studium sowieso eigentlich nie saß, habe ich als Fototisch umfunktioniert und etwas aufgebockt damit es bündig mit dem Fensterbrett abschließt. Ich habe mir zwar im letzten Jahr eine Tageslichtlampe angeschafft, aber die kann gegen natürliches Licht einfach nicht anstinken erm anleuchten. Im Winter oder wenn es dann doch mal spät mit dem Fotografieren wird, ist die Lampe jedoch eine echte Hilfe. Mit einem Reflektorset habe ich auch schon geliebäugelt, aber weiße und schwarze Leinwände, sowie ein großes festes Stück Pappe mit Alufolie beklebt funktionieren auch sehr gut.

Die beste Anschaffung (okay, es war ein Geschenk von meine liebsten Testesser) nach meiner Kamera ist ganz klar das Stativ. Vorher habe ich immer ohne Stativ gearbeitet, das geht schon aber mit Stativ werden nicht nur die Bilder schärfer (bzw. wackelfreier) sondern ich habe auch Zeit alles aufzubauen, drapieren und ggf. zu ändern ohne den Winkel zu verstellen. Eine weitere Hilfe ist auch der Fernauslöser. Eigentlich habe ich mir den für Zeitraffer-Aufnahmen zugelegt, aber irgendwie noch nie dafür verwendet. Irgendwo habe ich noch einen IR-Fernauslöser (also Kabellos), aber Irgendwo ist nicht griffbereit in der Nähe 😉

Hinter und unter dem Fototisch ist meine Foto-Zubehörecke/Abstellplatz. Da gibt es aber nicht so viel zusehen, ein paar Untergründe, Servietten, Deko-Elemente (die ich fast nie nutze), Akkus, Speicherkarten usw. Ab und an wird der Fototisch auch als Nähtisch umfunktioniert oder als allgemeine Ablagefläche. Diese blöde Angewohnheit, leere waagerechte Flächen als kurzfristige Ablage zu nutzen, versuche ich mir allerdings gerade abzugewöhnen.

Wo ich blogge…

Nachdem ich mein Schreibtisch ja umfunktioniert habe, fragst du dich vielleicht, wo ich denn schreibe (oder fürs Studium lerne). Durch Laptop, Smartphone und Internet (fast) überall, bin ich nicht wirklich an einem festen Platz gebunden. Es passiert auch, dass ich von Unterwegs an einem Blogpost schreibe, aber die meisten entstehen dann doch Zuhause. Wenn der Küchentisch frei ist, dann auch gerne dort, manchmal auch direkt während des Kochens oder Backens, aber meistens im Schneidersitz auf mein kuscheliges rotes Sofa. Da ist es bequem, ich habe Strom für den Lappi, Musik und auch alles im Blick.

Im Sommer bei guten Wetter nutzte ich dann auch gerne mein zweites Wohnzimmer, mein Freiluft-Wohnzimmer. Die Dachterrasse war auch das ausschlaggebende Argument als ich mich damals für die Wohnung entschied. Aachen bietet zwar einige Parks und im Nu ist man in Wald und Wiesen unterwegs, aber eine eigene Dachterrasse oder Balkon ist in der Stadt Gold wert! Also die Schuhe wieder übergestreift, oder die Füße von den Kieseln massieren lassen und hier entlang…

Mein absoluter Lieblingsplatz ist das Dachsofa, welches momentan als Bett/Liege zusammen gebaut ist. Nicht nur weil es sich dort bequem Fläzen lässt, sondern weil ich es selbst gebaut habe 😀 Ansonsten kann ich dir auch eine Liege, eine Bank oder einen Outdoor-Sitzsack anbieten.

Was die Bepflanzung angeht ist es dieses Jahr eher spartanisch. Die Rosen und Lavendel sind immer da und auch die Zimmerpflanzen stehen im Sommer gerne draußen, aber an der Obst- und Gemüse-Anbau-Front gibt es wenig im Angebot. Lediglich Zucchini, Rharbarber, Bohnen, Tomaten und eine kleiner Himbeerstrauch. Rosmarin, Thymian, Minze, Currykraut und Ananassalbei sind noch aus den letzten Jahren und haben den letzten Winter draußen gut überlebt. Eigentlich hatte ich noch Basilikum und Salbei ausgesät, aber das hat dies Jahr irgendwie nicht geklappt. Was wahrscheinlich daran liegt, dass ich nicht konsequent mit dem Gießen war 😉

Im Grunde genommen klappt das Gärtnern auf dem Dach sehr gut und ich habe schon etliches ausprobiert wie z.B. Möhren, Paprika, Erdbeeren, Chillis, Gurken, Kürbis, Lauch, Mangold, div. Salatsorten, Radieschen, diverse Kräuter und Blumen. Aber irgendwann ist auch genug und meine Gärtenereuphorie ist auch etwas abgemildert. Zudem ist es eine echte Plackerei Blumenerde in den Dritten (gefühlt vierten) Stock zu schleppen und auch die alte Erde und Pflanzenreste wieder runter zu schleppen.

Ich hoffe dir hat meinen Rundgang und Blick hinter meine Kulissen gefallen. Jetzt habe ich aber genug erzählt und wir können es uns in der Sonne gemütlich machen. Vielleicht mit etwas Eis? Die nächste Portion sollte das Eis-Liesel auch gleich fertig haben 😀

Joghurt Eis mit Kirsche und Basilikum

Joghurt-Eis mit Kirschen und Basilikum

Erdbeeren haben sozusagen Hochsaison, aber auch so langsam sieht man auf dem Markt die ersten Kirschen. Ich konnte nicht widerstehen und habe mir gleich ein Pfund mitgenommen. Zum naschen waren sie nach meinem Geschmack noch nicht süß genug, also lagerten die noch ein paar Tage im Kühlschrank bis mir die passende Verarbeitungsidee kam.

Beim Ausmisten vom Kühlschrank fielen mir zwei Becher Jogurt ins Auge. Ich musste nicht lange überlegen, denn das Eis-Liesel zwinkerte mir auch gleich zu… Ganz klar was jetzt kommt, oder? Joghurteis mit Kirschen. Und weil ich noch ein restliches Bund Basilikum hatte wurde das auch gleich mit verarbeitet.

Joghurt Eis mit Kirsche und Basilikum

Joghurt-Eis mit Kirschen und Basilikum

uns hat das Eis sehrt gut gefallen. Selbst mein Freund der eigentlich nicht auf Kirschen steht. Das Joghurt gleicht die Süße ein bisserl aus, aber wenn ihr nicht so auf Süß steht und wenn eure Kirschen sehr süß sind, dann auf jeden Fall die Zucker oder Sirup menge anpassen! Oder Sauerkirschen verwenden…

Ich habe die Basilikumblätter nicht wie im Rezept mit püriert, sondern nur in streifen geschnitten. Die blieben allerdings in den Rührhaken der Eismaschine hängen und verteilten sich nicht so schön.

Die Kirschen waschen und entsteinen. Zusammen mit dem Zucker in einem mittel-großem Topf geben. Den Deckel drauf legen und aufkochen. Wenn die Kirschen kochen, die Hitze runterdrehen und ca. 5 Minuten unter gelegentliches rühren weich köcheln lassen.

Die Kirschen etwas abkühlen lassen und dann zusammen mit dem Basilikumblätter und Sirup in einen Mixer (o.ä.) fein pürieren. Wenn es klackert, hast du ein oder mehrere Kirschkerne übersehen, dann die Masse einfach durch ein Sieb streichen. Die Kirschmasse ca. 2 Stunden in den Kühlschrank stellen.

Die Kirschmasse mit dem Joghurt gut vermischen und in die Eismaschine geben. Bei mir lief die ca. eine Stunde (es war ja auch sehr warm gestern). Das Eis dann in den Gefrierschrank ca. 2 Std. evtl. länger fest werden lassen.

Wie der Zufall es so will, dreht sich der Blog-Event XCIX bei Zorra (kochtopf.me) um Jogurt nach Griechischer Art. Also, wenn ihr auch Fans von Joghurt nach Griechischer Art seid, klickt auf das Banner…

Blog-Event XCIX - Rezepte mit Joghurt griechischer Art plus 10 Elinas Probierpakete für Blogger und Leser zu gewinnen (Einsedeschluss 15. Juni 2014)

 

Matcha Jelly

Grüner Schleim aka Matcha Jelly

Okay dieser Post kommt heute recht spät online, aber manchmal fallen mir Sachen erst in den letzten Minuten wieder ein. Wie der Blog Event „Blogg den Suchbegriff!“ von Steffen und Kitty Wu bei „feed me up before you go-go„.  Ihr Blog feierte vor kurzem den 2 Blog-Geburtstag und zu diesem feierlichen Anlass riefen Sie Blogger auf ihre lustigsten und/oder kuriosesten Blogsuchbegriffe kulinarisch umzusetzen. Ziemlich witzige Idee find ich. Welche Suchbegiffe die anderen Blogger so verbloggt habt findest du wenn du auf den Banner clickst.

Blog-Event - Blogg den Suchbegriff (Verlängert bis zum 15. Januar 2014)

Meine Blogstatistik zeigt mir nicht nur wie oft Nachgekocht oder die einzelnen Blogposts aufgerufen wurden, sondern auch wie die Person auf meinem Blog gelandet ist. Ein Teil davon kommen über Suchmaschinen (meist Google) und dabei kann ich oft auch sehen mit welchen Suchbegriffen sie hier landen. Der größte Anteil der Suchbegriffe sind eher langweilig oder haben gefühlt zu 75% mit meiner Regenbogen-Torte zu tun wie z.B. „bunte Kuchen/Torte“, „amerikanische Kuchen“ oder auch „gay Torte“. Eigentlich wäre dies der perfekter Anlass für eine Neuauflage meines beliebtesten Blogbeitrages, aber nach dem Weihnachtsfressmarathon war mir ehrlichgesagt nicht nach Torte. Aufgeschoben ist aber nicht auf aufgehoben!

Von den übrigen 25% der Suchbegriffe hier ein paar von mir kommentierte Beispiele:

  • „wieso kann man sahne gekocht danach kalt aufschlagen“ – Das weiß ich leider auch nicht. Bei sachdienlichen Hinweise bitte melden.
  • „gans gerippe foto“ – Würde mich schon interessieren wieso man so was sucht…
  • „verbrannter zuckermasse“ – Kann ich, geht sehr schnell, schmeckt nicht
  • „englische short finger kuchen“ – Wohl eher was für Halloween. Shortbread-Kuchen ist aber eine gute Idee, danke hierfür!
  • „wie marzipan raspeln“ – Das geht mit fast jeder guten Reibe, allerdings klappt es am besten wenn der Marzipan kalt ist und nicht die Feinreibe (mit kleinen Löchern) verwenden.
  • „wie mache ich blauen wackelpudding“ – Die schelle Antwort: mit Lebensmittelfarbe. Mit Farbe und Geschmack? Blue Curacao verwenden.
  • „green smoothie wird braun“ – Das passiert wenn man z.B. Blaubeeren verwendet.
  • „reiche omas“ – ??? Definitiv Anführer der Kurios-Suchbegriff-Liste, aber wie soll ich das kulinarisch Umsetzen 😉

 

Letztendlich habe ich mich für den Begriff „Grüner Schleim“ entschieden. Okay mal davon abgesehen, dass man in der Erkältungshaupsaison diesen Suchbegriff eher nicht mit Essen in Verbindung bringen möchte, lässt er doch einiges an Spielraum zu. Ein guter Schleimlieferant sind Okra, aber irgendwie konnte ich keine auftreiben. Grüne Smoothies passen optisch auch, aber hier gibt es schon einige im Blog. Nach einer Inspirations-Suche hatte ich einen passenden Kandidat: Wackelpudding! Für Wackelpudding ist man nie zu Alt oder zu Jung. Damit es nicht nach Kindergeburtstag anhört, verwende ich dann doch lieber den englischen Begriff Jelly.

Matcha Jelly

Matcha Jelly für 6 Personen (adaptiert von: SBS Food)

  • 2 gehäufte TL (ca. 10g) Matchapulver (z.B. Matcha Fuku)
  • 1 Pk. + 1/2 TL gem. Gelantine (+ 4 EL/60ml kaltes Wasser)
  • 200g Zucker
  • 600ml (125 & 475ml) Wasser

Den Matcha in 125ml heißes, aber nicht kochendes Wasser gut auflösen und zur Seite stellen.

In eine kleine Schale 4 EL/60ml kaltes Wasser geben und die Gelatine drüberstreuen, ggf. etwas verrühren und 10 Minuten ziehen lassen.

Zucker zusammen mit dem restlichen 475ml Wasser und Matcha in ein Topfgeben. Auf niedrige Hitze erwärmen (nicht kochen lassen) bis der Zucker sich aufgelöst hat, dabei gelegentlich umrühren.

Den Topf vom Herd nehmen und die aufgequollene Gelatine einrühren bis sich dieser aufgelöst hat. Die Flüssigkeit sollte aber nicht zu heiß sein, sonst klappt das nicht mehr mit dem Gelieren.

Die Mixtur auf 6 (100ml) Förmchen z.B. für Crème Brullée oder Auflauf und min. 4 Std. besser über Nacht in den Kühlschrank fest werden lassen.

Dazu passen Beeren oder Melone und etwas Sahne (flüssig).

Haselnuss Rosmarin Topfbrot

Haselnuss-Rosmarin Topfbrot

Bread Baking Day #63 - Topfbrot/Bread in a pot (last day of submission Januar 5, 2014)Jeden Monat Zorra von „1x umrühren bitte aka kochtopf“ präsentiert „BBD – Breadbakingday„. Das Thema BDD #63 – Topfbrot wird diesen Monat von Sandra von „from-Snuggs-Kitchen“ gehostet. Die Zusammenfassung wird dann am 5. Januar, 2014 online gehen. Also wenn Du von Topfbrot begeistert bist, oder an verschiedene Rezepte interessiert bist, schau dann bei Sandra vorbei.

Every Month Zorra from „1x umrühren bitte aka kochtopf“ presents „BBD – Breadbakingday“. This month’s theme BDD #63 – Bread in a Pot is hosted by Sandra from  „from-Snuggs-Kitchen“. The roundup will be online on January 5, 2014. So if you are into bread baking in a crock pot/dutch oven etc. check it out.

Brot backen ist eine neues Interesse (Hobby wäre zu hoch gegriffen) von mir und Brot im Topf wollte ich schon immer mal ausprobieren. Allerdings scheiterte es einfach aus Mangel an einem geeigneten Topf. Bis jetzt. Dieses Jahr hatte der Weihnachtsmann einen schönen großen Gusseisern-Topf unter dem Weihnachtsbaum für mich da gelassen.  Yeah! Ich weiß zwar noch nicht wie ich das schwere Ding nach Hause bekomme, oder ob er in mein Koffer passt aber das ist ein Problem für einen anderen Tag. Heute wird Brot gebacken.

Bread baking is a newly found interest of mine and baking bread in a dutch oven was always on my „things-to-do-list“ but due to the lack of a dutch oven simply never happened. Until now. This Christmas Santa left me a nice big dutch oven under the Christmas tree. Yeay! I don’t quite know how I’m going to get the heavy thing home or if it will fit in my suitcase, but that’s a thing to worry about later. Now is the time to bake bread.

Das Rezept ist ein Hefebrot, ein bisserl Freestyle mit Rosmarin und ganzen Haselnüssen und die Methode abgeguckt von div. „no-knead“ Rezepte. Gebacken in ein 24cm Gusseisern-Topf. Das Brot ist so köstlich, eigentlich braucht es kein Belag, etwas Butter reicht vollkommen aus. Es passt auch wunderbar als Beilage zur Suppe oder um die Sauce von Teller auszusaugen. Geschmacklich und von der Konsistenz erinnert es mich sehr an Ciabatta.

The recipe is a basic yeast bread, a little freestyle with rosemary and whole hazelnuts. The method I copied from various „no-knead“ recipes and baked it in a 24cm cast-iron pot (dutch oven). The bread is so delicious, actually it does not need any topping, a little butter is totally sufficient. It also fits wonderfully as a side for soup or to mop up the sauce on the plate. The taste and the consistency of it reminds me very much of ciabatta.

Haselnuss Rosmarin Topfbrot

(Scrolldown for English)

Haselnuss-Rosmarin Topfbrot

  • 100g Haselnüsse
  • 500g Mehl
  • 1 Pk. Trocken Hefe
  • 1 ½ TL Salz
  • ½ TL Zucker
  • 2 TL fein gehackter frischer Rosmarin
  • 300-350 ml lauwarmes Wasser
  • Pflanzenöl

Die Haselnüsse in eine Pfanne ohne Fett anrösten, die Schale mit einem Küchentuch abrubbeln und abkühlen lassen.

Mehl, Hefe, Salz, Zucker, Rosmarin und die Haselnüsse gut vermischen. Das Wasser nach und nach mit einem Holzlöffel oder Spachtel unterrühren. Verrühren bis der Mehl komplett vermischt ist. Der Teig wird ziemlich klebrig sein. Gut mit Frischhaltefolie abdecken und Übernacht (16 Std.) bei Zimmertemperatur gehen lassen.

Den Teig auf eine gut bemehlten Fläche geben und 3-4 mal falten und zu einer Kugel formen. Die Schüssel auswaschen und gut bemehlen. Den Teig mit dem Teigschluss (Falten) nach Oben zurück in die Schüssel geben und abgedeckt an einem warmen Ort ca. 2 Stunden gehen lassen.

Den Gus-Topf einfetten , Deckel drauf legen und in den kalten Backofen stellen. Den Ofen auf 250°C (Umluft) aufheizen. Nach 20-30 Minuten den Brotteig in den Topf geben und den Deckel wieder auflegen. Die Ofentemperatur auf 230°C runter drehen und das Brot im verschlossen Topf 30 Minuten backen. Danach den Deckel entfernen und 10 Minuten weiter backen, bis das Brot goldbraun ist.

Das Brot vorsichtig aus dem heißen Topf nehmen und auf einem Gitter min 1 Std. auskühlen lassen.

Nachtrag: das Einfetten des Topfs ist nicht nötig.

Haselnuss Rosmarin Topfbrot Anschnitt

Hazelnut rosemary bread

  • 100g hazelnuts
  • 500g flour
  • 1 Pk. dry yeast
  • 1 ½ tsp salt
  • ½ tsp sugar
  • 2 tsp finely chopped fresh rosemary
  • 300-350 ml of lukewarm water
  • vegetable oil

Roast the hazelnuts in a dry frying pan, rub down the skins with a kitchen towel and let them fully cool.

Mix the flour, yeast, salt, sugar, rosemary and the hazelnuts together. Stir in the water little by little with a wooden spoon or spatula. Stir until the flour is completely absorbed. The dough will be quite sticky. Cover with cling film and leave to rise overnight (16 hours) at room temperature.

Put the dough on a well-floured surface and fold 3-4 times and shape into a ball. Wash the bowl and flour well. Put the dough with the fold on top back into the bowl, cover and leave in a warm place to rise for about 2 hours.

Grease the dutch oven, put the lid on and put it into the cold oven. Heat up the oven to 250 ° C (fan). After 20-30 minutes put the bread dough into the pot and replace the lid. Turn the oven temperature down to 230°C and bake the bread for 30 minutes. Then remove the lid and bake for further 10 minutes, until the bread is golden brown.

Carefully remove the bread from the hot pot and let cool on wire rack at least 1 hour.

Edit: Greasing the dutch oven is not needed.

Jammie Dodger

Foodblogger Adventswichteln Teil 3 und Jammie Dodgers

Ich wünsche Dir einen schönen 3. Advent. In 9 Tagen ist es endlich soweit und in 12 Tagen wieder alles vorbei 😉

Da wir ja den dritten Adventssonntag haben, möchte ich euch heute das dritte Geschenk aus meinem Foodblogger Adventswichtel Päckchen von Carrie-Ann zeigen.

marmelade

Die selbstgemachte Erdbeer-Vanille-Marmelade ist wirklich sehr lecker und kam genau passend zu meinem Weihnachtsbackwahn. Letztes Jahr Weihnachten gab’s hier überhaupt keine Kekse, Plätzchen oder Pralinen, also musste ich dies Jahr etwas nachholen.

Seit meiner Kindheit sind Jammie Dodgers einer meiner Lieblingskekse. Zu Weihnachten kennt man diese Kekse hierzulande auch als Spitzbuben, also Mürbeteigplätzchen mit Marmelade dazwischen. Ich könnte sie allerdings das ganze Jahr über essen, nicht nur zu Weihnachten. Dem originalen Jammies gibt es leider nicht im deutschen Handel, aber bei jeder Köln Shoppingtour ist „The English Shop“ ein gesetzter Stopp! Neben englische Schokolade und andere Spezialitäten wandert immer ein Päckchen Jammies mit in die Tüte. Diese horte ich dann Daheim und teile mit niemand!

Es ist noch nicht der perfekte Jammie Klon, aber es geht definitiv in die richtige Richtung…

Jammie Dodger

Jammie Dodgers Klone / Spitzbuben

  • 50g gemahlene Haselnüsse
  • 250g Mehl
  • Priese Salz
  • 80g Zucker
  • 180g kalte Butter (gewürfelt)
  • 1 Ei (L)
  • 1 (200ml) Glas selbstgemachter Erdbeer-Vanille-Marmelade oder andere Lieblingsmarmelade

Die Haselnüsse ohne Fett in einer Pfanne goldbraun rösten. Immer ein Auge darauf haben, denn die Nüsse gehen von goldbraun-duftend sehr schnell zu schwarz-verbrannt. Die Nüsse zum schnellen abkühlen auf einem Blech o.ä. verteilen.

In der Schüssel vom Standmixer (mit Paddelaufsatz) die Haselnüsse mit restlichen Zutaten (außer der Marmelade) geben und zu einem Teig verkneten. Wenn der Teig nicht zusammen kommt ggf. noch mal kurz mit den Händen verkneten. Den Teig in Frischhaltefolie einwickeln und für min. 2 Stunden, besser über Nacht in den Kühlschrank legen.

Auf der gut bemehlten Arbeitsfläche den Teig dünn (ca. 3-5mm) ausrollen und mit einem runden Ausstecher (ca. 5cm) Kreise ausstechen. Bei der Hälfe der Kreisen Herzchen oder ähnliches ausstechen. Da dieses Ausstechen etwas dauert, habe ich den Teig halbiert und die eine Hälfte während der Bearbeitung in den Kühlschrank gelegt. Wenn der Teig zu warm wird, lässt er sich nicht gut verarbeiten. Der Ausstechüberschuss habe ich dann zu einer Kugel geknetet und kurz in den Froster gelegt, während ich die andere Hälfte bearbeitet habe.

Die Kekse vorsichtig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und im vorgeheizten Ofen bei 180°C ca. 10 Minuten backen. Die Keksteile sollten leicht goldbraun sein. Vorsicht die werden schnell zu dunkel.

Währenddessen die Marmelade in einem Topf geben und bei mittlere Hitze erwärmen. Die noch warmen Keks-Unterteile (ohne Motiv) mit ca. 1 TL der Marmelade bestreichen, dabei die Ränder auslassen. Ein Keksdeckel (mit Motiv) draufsetzen und leicht andrücken. Füllt sich das Motiv nicht, kann man das vorsichtig mit Marmelade auffüllen bevor die Marmelade abkühlt.

Die Kekse auf einem Kuchengitter vollständig abkühlen lassen. Wer mag kann sie noch mit Puderzucker bestreuen.

Rezension: English Cooking – Tradition wird Trend

Mein vierter Beitrag zur „2. Blogger-Themenwoche JEDEN TAG EIN BUCH“ ist „English Cooking – Tradition wird Trend von Patricia Clough.

Dieses Buch ist so gesehen kein klassisches Kochbuch, sondern vielmehr ein Genussbuch. Es erzählt die Geschichte der Englischen Küche, stellt die verschiedenen Mahlzeiten, bzw. kulinarische Tagesetappen vor natürlich untermalt mit traditionellen Rezepten. Dazu kommen noch kurze Geschichten von Patricia aus ihrer englischen Kindheit und ihrem Leben. In der Einleitung schreibt Patricia „Wer um Himmels willen soll ein Buch über ich englische Küche kaufen?“ Ganz klar: ICH! Egal ob traditionell oder modern interpretiert die Englische bessergesagt Britische Küche hat einiges zu bieten, nicht nur Fisch & Chips und Minzsauce. Aber anscheinend bin ich nicht alleine mit meiner Neugier auf die englische Küche. English Cooking“ wird seit 12 Jahren erfolgreich verlegt und verkauft. Als das Buch 2001 veröffentlicht wurde trug es noch den Zusatz „- ein Vorurteil wird widerlegt“. Die diesen Oktober erschienene Neuauflage trägt nun einen frischeren Titelzusatz „Tradition wird Trend“. Nicht verwunderlich, denn in den letzten 10 Jahren hat sich auch in der engl. Küche einiges geändert…da sag ich nur Jamie Oliver, Heston Blumental oder Gordon Ramsey.

Die aus England stammende Patricia Clough arbeitete Jahre lange als Auslandskorrespondentin u.a. für die Times und Independent in Deutschland und ist mit der erfolgreichen Biografie „Hannelore Kohl – Zwei Leben“ als Autorin bekannt geworden. Die Autorin hat sich mittlerweile in dem schönen Umbrien in Italien niedergelassen.

Das Ausfälligste an diesem Genussbuch ist, dass es fast völlig ohne Bilder daherkommt. Kochbücher ohne Bilder mag ich eigentlich nicht so sehr, aber es ist ja in dem Sinne auch kein Kochbuch und die witzigen Anekdoten und der schöne bildhafte Schreibstil lässt mich dies auch ganz gut vergessen. Nach der sehr amüsanten Einleitung über den Fall der englischen Küche und wie sich diese langsam in den letzten Jahren sich zu einem Trend aufgepäppelt hat, beginnt Patricia mit den englischen Essenstraditionen zu Frühstück, Lunch, Tea, High Tea, und Dinner. Natürlich gibt es auch ein Kapitel zum „das Vermächtnis Indiens“, denn Curry, Chapatis und Co. haben mittlerweile in der englischen Küche einen festen Platz und haben dem national Gericht „Fisch & Chips“ den Rang abgelaufen. Weiter geht’s mit Weihnachsspezialitäten wie Christmas Pudding, den in England sehr beliebten Picknick, sowie ein kurzer Ausflug zu den Spezialitäten wie Marmite oder Fudge und schließt ab mit in England beliebten Getränken. Da man in diesem Genussbuch auch Rezepte findet, findet man im Anhang auch ein Rezeptregister. Auf ein Zutatenregister wird verzichtet, aber in diesem Zusammenhang vermisse ich es nicht.

Sehr schön finde ich, wie Patricia die Unterschiede der verschiedenen Essenstraditionen beschreibt. Bei den Engländern gibt es nicht nur Frühstück, Mittag oder Abendessen, was manchmal zu Verwirrung führt. Das Mittagessen wird als Lunch bezeichnet, aber manchmal auch als Dinner. Das Abendessen hat je nach Anlass oder Art der Speisen einen anderen Namen: Dinner, Supper oder (High) Tea. Tea sollte man auch nicht verwechseln mit dem Getränk oder dem nachmittäglichen Tea-Time, welche beide eine große Bedeutung haben.

Das traditionelle Tea-Time in dem kleine süße Teilchen, Scones oder herzhafte Schnittchen wie Gurken-Sandwiches serviert werden, ist international bekannt und erlebt nicht nur durch „Tea-Time-Kochbücher“ wie „Vinatage Tea Party“ von Angel Adoree eine trendy Wiederbelebung. Persönlich finde ich aber die Tradition des Sunday-Roast (vertreten unter Kapitel Dinner) viel schöner und interessanter, nicht nur von den Speisen her. Die große oder kleine Familie oft auch mit Freunden versammelt sich Sonntagmittags zu leckerem „Roast“ an einen Tisch plaudert, lacht, streitet und allgemein stärkt den Familienzusammenhalt. Okay, ich habe vielleicht eine etwas romantische bzw. nostalgische Vorstellung von Familienessen, aber ich mag das, aber auch nicht jede Woche 😉

Tomatensuppe

Ein Sunday-Dinner beginnt oft mit einer Suppe wie z.B. Tomatensuppe. Das ist auch meine Lieblingssuppe also habe ich die natürlich nachgekocht.

Tomatensuppe aus frischen Tomaten im November zu kochen ist vielleicht ein nicht die schlaueste Idee, aber allemal besser und gesünder als eine Fixitüte. Mit Tomaten kenne ich mich nicht so gut aus, ich mag die ja eigentlich nicht, also habe ich die Gemüsefachfrau bei meinem Gemüsehändler nach sehr reifen und aromatischen Tomaten gefragt. Das nächste Mal wenn ich auf die Idee komme im Winter Tomatensuppe zu kochen werde ich allerdings zu Dosen-Tomaten greifen. Am besten zu Tomaten vom Vesuv, habe gehört diese sollen die Aromatischsten sein. Die Menge an Tomaten im Rezept fand ich ein bisserl wenig, also habe ich Sie verdoppelt. Geschmacklich fand ich sie auch ein bisserl schwach, also habe ich die Tomatenmarkmenge erhöht und noch einen Schuss Balsamico hinzugefügt.

Tomatensuppe

  • 600g reife Tomaten
  • 2 kleine Schlotten
  • 1 kleine (dünne) Stange Lauch
  • 1 Selleriestange
  • Olivenöl
  • 6 EL Tomatenmark
  • 1,5 L Gemüsebrühe (aus selbstgemachtes Brühpulver)
  • Salz & Pfeffer
  • 1 EL Balsamico
  • Sahne (optional)
  • Basilikum (optional)

Die Tomaten enthäuten: 10 Sekunden in kochendes Wasser geben, dann in eiskalten Wasser abschrecken, einritzen und die Haut abziehen. Die Tomaten halbieren bzw. vierteln und die Kerne entfernen. Das übriggebliebene Fruchtfleisch klein würfeln und kurz zur Seite stellen

Schalotten abziehen und ebenfalls in kleine Würfel schneiden. Lauch putzen und in feine Ringe schneiden. Selleriestange ebenfalls putzen, längs in Streifen schneiden und dann klein würfeln.

Das Olivenöl bei mittel-hoherhitze in einem großen Topf erhitzen und darin die Schalotten, Lauch und Sellerie glasig dunsten. Nach 1-2 Minuten die Tomaten hinzufügen. Wenn das Gemüse glasig ist, Tomatenmark hinzugeben, gut umrühren und kurz mitrösten lassen. Mit der Gemüsebrühe aufgießen und 20 Minuten bei niedriger Hitze köcheln lassen.

Die Suppe pürieren. Schneller und feiner wird es wenn man es in einem Mixer macht. Davor allerdings etwas abkühlen lassen und ggf. in 2 oder Mehr Etappen pürieren, sonst kann’s passieren, dass man die Küche neu streichen muss.

Die Suppe zurück in dem Topf geben, mit Salz, frisch gemahlenem Pfeffer und Balsamico abschmecken und kurz erhitzen. Optional  zum Servieren mit einem Klecks Sahne und Basilikum garnieren.

Fazit

Ich muss gestehen, dass ich eigentlich nur die Tomatensuppe nachgekocht habe. Das Buch habe ich diese Woche zufällig in unserer Buchhandlung entdeckt, ziemlich schnell durchgelesen, aber hatte leider keine Zeit mehr andere Gerichte daraus nachzukochen. Aber das wird bald nachgeholt!

Dennoch würde ich das Buch allein aufgrund der Geschichten weiterempfehlen. Nicht nur weil ein Teil meiner Wurzeln von der besagten Insel stammen, sondern weil es auf amüsante Weise zeigt, dass der hartnäckiger Vorurteil gegenüber der Englischen Küche langsam aber sicher überholt ist.

English Cooking – Tradition wird Trend

Patricia Clough

Gebundene Ausgabe: 192 Seiten
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag (1. Oktober 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3423280166
ISBN-13: 978-3423280167
Größe und/oder Gewicht: 21,4 x 14 x 2 cm

Wenn Du Lust hast zu entdecken was andere Blogger diese Woche vorstellen, click auf das Bild.

JEDEN TAG EIN BUCHLogo von Ariane Bille

Hinweis: Dieses Buch habe ich selbst erworben. Texte und Bilder (bis auf das Logo) sind von mir erstellt und spiegeln meine persönliche Meinung wieder. Für diese Rezension oder die Verlinkung zu Händler erhielt ich weder vom Verlag, Unternehmen noch PR-Agentur eine entgeltliche oder materielle Gegenleistung.

Rezension: Leon. Baking & Puddings

Das dritte Buch dieser Woche welches ich euch vorstellen möchte ist LEON Baking & Puddings (Deutscher Titel: LEON Backen) von Claire Ptak und Henry Dimbleby.

Viele meine Kochbücher kaufe ich auf Englisch, besonders dann wenn das Original aus dem englischen Sprachraum stammt. Bei Amerikanischen muss man sich dann zwar mit Cup-Massen rum schlagen, aber ich habe ja zum Glück solche Messbecher und wiege die Zutaten dann ab. Das LEON Backing & Puddings stammt aus England, also bleibt das „umrechnen“ aus. In England werden zwar oft Gewichte und Maße in Pounds, Pints oder Inches verwendet, aber im Gegensatz zu Amerika ist das metrische Einheitssystem Standard.

Diese Rezension bezieht sich auf die englische Ausgabe LEON. Baking & Puddings. Einen Vergleich mit der deutschen Ausgabe kann ich leider nicht ziehen. Ob die deutsche Ausgabe auf den deutschen Markt angepasst wurde (insbesondere wichtig bei den Zutaten) oder nur übersetzt wurde kann ich leider nicht sagen.

Autoren

Das Duo Ptak und Dimbleby brachten September 2011 das dritte Buch der erfolgreichen Leon-Serie mit Leon Baking & Puddings in den Handel. Die Amerikanerin Claire Ptak ist die Bäckerin und Eigentümerin hinter dem bekannten East London’s Broadway Market Stand „Violet“. Ihre amerikanischen Wurzeln zeigen sich auch in ihre Cupcake, Whoppie Pies und andere süße Kreationen. Henry Dimbleby ist einer der Leon-Mitbegründer und der „Natural-Fast-Food“ Grundlage der Restaurants, sowie der Leon Kochbücher. Dieses „Backbuch“ legt seinen Augenmerk besonderen auf „Comfort-Food“ – Gerichte zum Verwöhnen, aber wartet auf mit viele Weizen-, Milch- und Zuckerfreie-Rezepte oder auch einige Vegane- oder Glutenfreie-Rezepte.

Optik

Das Cover ist ein richtiger Eyecatcher und erinnert an alte Werbe-Plakate im Stil der 60er Jahre: bunt und ein bisserl Retro. Bunt und fröhlich geht es auch im Innern des Kochbuchs weiter. Die Themen, Tipps oder andere Hinweise werden mit Stencils, Zeichnungen und Typografie gestalterisch unterstützt. Beim ersten durchblättern war ich echt angetan. Es macht Spaß die liebevollen Details zu entdecken und erzeugt durch die bunte, frische Aufmachung gute Laune und Lust die Rezepte nachzukochen.

Die Fotos wirken sehr persönlich und authentisch, nicht überstylt. Allerdings ist für mich kein erkennbarer Stil der Fotografin zu erkennen, ein durchgängiges Konzept leider auch nicht. Das ist per se nicht schlimm, in diesem Fall vielleicht auch gewollt. Persönlich finde ich, es macht den Eindruck als hätte es viele unterschiedliche Fotografen gegeben und das trägt beim genaueren Hinsehen ein bisserl zum chaotischen Eindruck bei, was sich leider auch durch das ganze Buch durchzieht.

Aufbau

Das Buch ist in drei Teilen aufgegliedert Einleitung, Jeden-Tag (Everyday) Rezepte und Rezepte für besondere Anlässe (Celebration), die jeweils noch weitere Unterteilung haben.

Das erste Teil vom Buch beginnt mit einer kurzen Einleitung von den Autoren. Auf den darauffolgenden 33 Seiten werden die verschiedenen Zutaten wie Mehl, Fette und Süßungsmittel (raffinierte und natürliche) vorgestellt. Weiter gehts mit Werkzeuge, Tipps und Techniken und wie man verschiedene Zutaten umgeht. Z.B. sehr schön Illustriert wie man eine Mango zubereitet oder eine Kokosnuss öffnet. Abschließend gibt es noch hilfreiche Hinweise „was tun wenn…“ oder wie man Schokolade richtig temperiert. Die Einleitung ist vor allem für Backanfänger sicherlich sehr hilfreich. Obwohl ich auch ein/zwei neue Tipps mitnehmen konnte. Man lernt nie aus…

Everyday – Die Bezeichnung „Everyday“ bezieht sich hierbei allerdings nicht auf den täglichen Verzehr, sondern darauf, dass diese Rezepte einfach gut in die „Alltags-Küche“ passen. Das Kapitel umfasst Rezepte für Frühstück, Power Snacks für zwischen durch, Tea-Time, Puddings, Kochen mit Kinder, Brot und herzhaftes, sowie Süßes. Das ist schon mal eine geballte Ladung! Beim Durchblättern der Rezepte wird der Amerikanische Einfluss sichtbar, nicht nur bei den Zuckermengen. Besonders auffällig finde ich der Einfluss bei den „Tea-Time“-Rezepte (Pecan Pie) oder auch in dem Pudding Kapitel. Der Kapitel-Titel „Puddings“ ist vielleicht für Deutsche ein bisserl irreführend, gemeint hier ist der Nachtisch und nicht Schoko-, Vanillepudding & Co. Engländer haben eine ganz besondere Beziehung zu Fools und Jellies, leider kommen diese mit jeweils nur ein Rezepte sehr kurz. Allerdings findet man wiederum auch die in England bekannten Klassiker wie Victoria Sponge, Fruit Cake, Scones, Crumbles und Spotted Dick.

Celebration – umfasst Rezepte für besondere Anlässe wie Ostern, Weinachten, Thanksgiving, Geburtstage oder auch Trauerfeiern. Aber auch diverse nationale und internationale Feiertage wie Rezepte für Bonfire Night, Wimbledon, Eid ul-Fitr oder auch Valentins-Tag und Halloween. Zum Schluss gibt es noch diverse süße und herzhafte Pie-Rezepte vom LEONs „Pie-Fest“. Im Vergleich zu den „Everyday-Rezepte“ fällt dieser Rezept-Teil deutlich kleiner aus.

Last but not least, der Index und davon gibt es gleich zwei. Der Rezepte-Index wird in verschiedenen Kategorien wie „gute Kohlenhydrate & Zucker“, sowie Weizen-, Gluten- oder Milch-Frei unterteilt. Dabei werden die Rezept-Titel alphabetisch sortiert. Im Haupt-Index findet man nicht nur die Gerichte, sondern natürlich auch die Haupt-Zutaten alphabetisch aufgelistet.

Rezepte

Zu jedem Rezept gibt es ein Bild vom fertigen Kuchen oder Gericht. In wenigen Fällen z.B. bei der Tarte Tatin wird auch die Zubereitung mit Fotos unterstützt. Jedes Rezept wird in ein von drei Schwierigkeitsstufen eingeteilt, sichtbar mit einem ( bzw. zwei oder drei) Löffel dargestellt. Des Weiteren werden Weizen-, Gluten- und Milchfreie, sowie Vegetarische Rezepte durch verschiedene Kennzeichnungen auf einem Blick erkennbar. Tipps, Zusatzinformation oder Alternativen werden mit einem kleinen Vögelchen hervorgehoben. Zudem gibt es kleine Hinweise zum Ursprung vom Rezept oder Feiertrag oder auch Anekdoten von Henry und Claire, welches das ganze einen gewissen persönlichen Touch gibt.

Nachgemacht & Nachgebacken

„Bar of Good Things“

Powerbar

Alle Rezepte habe ich daraus natürlich nicht nachgebacken bzw. nachgekocht, aber das werde ich aber wahrscheinlich auch nicht. Ich bin nicht so der Müsli-Typ, also fallen die Granolas schon mal flach und Marmelade mag ich auch nicht. Letztendlich habe ich mich für die Powerbar „Bar of Good Things“ entschieden. Was mich an dem Rezept gereizt hat war, dass ich so was noch nicht gebacken habe und auch die Zusammenstellung der Zutaten und Gewürze wie Sesam, Cumin, Ingwer, Nüsse und Trockenfrüchte hat mich neugierig gemacht. Auffällig an diesem Rezept sind die für mich „Exotischen“-Zutaten wie Yacon-Sirup, Brown Rice-Sirup und Tahini.

Tahini (Sesampaste) kenne ich zwar und weiß auch woher ich den beziehen kann (Bio- oder Türkischer-Supermarkt), aber es ist kein fester Bestandteil meiner Küche. Rice-Sirup kannte ich bis dato nicht und habe ich auch im Bio-Supermarkt entdeckt. Da man diesen z.B. beim Backen wie Honig einsetzen kann, bin ich mir sicher, dass ich auch hierfür eine weitere Verwendung finden werde. Einen positiven Nebeneffekt im Vergleich zu andere Süßungsmittel soll Rice-Sirup durch die enthaltenen langkettigen Mehrfachzuckern haben. Angeblich lassen diese den Blutzuckerspiegel nach dem Verzehr nicht so rasant ansteigen. Welches bei Powerbars keine so schlechte Idee ist.

Der große Unbekannter in diesem Rezept ist der Yacon-Sirup. Das wird wahrscheinlich auch so bleiben, denn dieses Süßungsmittel fällt unter der Novel Food Verordnung und muss somit in der EU als Lebensmittel zugelassen werden. Stevia hat es auch geschafft, mal sehn wann dieser Sirup bzw. die Yacon-Wurzel nachzieht. Viele online Shops behelfen sich damit, dass sie den Sirup als Badezusatz oder allgemein nicht als Lebensmittel anbieten. Aber mit durchschnittlich 5€/100g wahrlich kein Schnäppchen. Im Rezept wird auch darauf hingewiesen, dass man den Sirup auch mit dem Reis-Sirup ersetzen kann. Es ist zwar passend zum LEON „natürliches“ Motto (vermutlich) „gesunde“ Süßungsmittel zu verwenden, aber so seltene Zutaten Yacon-Sirup zu verwenden, die wahrscheinlich mit einem enormen Aufwand ex-/importiert werden müssen, halte ich für recht fraglich.

Das Rezept selbst ist sehr verständlich aufgebaut und leicht zu folgen. Allerdings auf das Vorheizen des Ofens zu Beginn der Zubereitung habe ich unterlassen, da mein Ofen keine 20 Minuten braucht um auf 110°C vorzuheizen. Ich kann keine 110°C genau einstellen also hab ich es auf ca. 120°C ober-/Unterhitze eingestellt. Das Mischen der Zutaten ging recht flott und nach 20 Minuten hatte ich es in eine 20×20 und nicht wie im Rezept angegebene 30x20cm Backform gedrückt. Zur Unterstützung beim fest drücken habe ich ein Kuchenheber verwendet, da ich keine abgewinkelte Palette habe. Das Ganze wird dann für insgesamt 2 Std. in dem Ofen gebacken bzw. getrocknet. Nachdem Abkühlen dann in Handliche Riegel geschnitten. Das Rezept sagt man sollte es in 8 Stücke teilen, aber ich fand sie etwas zu groß, obwohl meine Backform schon kleiner war als im Rezept angegeben.

Auf den Geschmack besonders wegen der Gewürze war ich gespannt… Nach dem ersten kosten würde ich es als interessant beschreiben, aber irgendwie nicht meins. Auch mein Testesser war nicht so überzeugt, aber das lag eher am Sesam. Ich denke ein bisserl mehr Süße hätte die Riegel geschmacklich gut getan, aber ob man das dann noch als „gesund“ bezeichnen würde… Ich fand auch der Cumin hat suboptimal gepasst und kandierter Ingwer wäre bestimmt schmackhafter als gemahlener Ingwer. Fazit: Interessant, ausbaufähig, muss ich aber so nicht nochmal haben. Die Reste haben die Kollegen bekommen 😉

Spotted Dick

Spotted Dick

Als zweites Rezept habe ich mich für den „Spotted Dick“ entschieden. Dieses Gericht ruft oft pubertäres Kichern hervor, dabei ist Dick ein klassischer englischer Name. „Tom, Dick and Harry“ wird bei uns verwendet wie „Meier, Müller, Schmitt“, quasi als Synonym für Jedermann. Steamed Puddings (gedämpfter Pudding) sind auch eine typisch britische Nachspeise. Das „Spotted“ bezieht sich dabei auf die enthaltenen Rosinen. Die Zubereitung ist ähnlich der Zubereitung von Serviettenknödel. Eine Herausforderung war in diesem Rezept „vegetable suet“. Suet ist eigentlich Talg bzw. Nierenfett vom Rind, welches in England oft in Christmas Puddings oder Mincemeatfüllung von Pies Verwendung findet. Vegetable suet könnte man mit vegetarischer Schmalz übersetzten, aber dies ist hierzulande oft gewürzt und man kann es auch nicht wirklich gut raspeln. Am nächsten kommt Palmin dem Veggi Suet. Dieser kann man raspeln und kann auch super zum Backen verwendet werden.

Die Zubereitung ist ziemlich einfach. Im Rezept steht zwar nur man soll einfach Alles vermischen, vermutlich ist veggie Suet in England bereits oft fertig geraspelt erhältlich. Ich bin auch nicht so der Fan von Rosinen, also hab ich diese mit getrockneten Cranberries ersetzt. Das „mixed spice“ habe ich mit gemahlenem Zimt und Piment ersetzt.

Das Rezept ist laut Angaben für 4-6 Personen, aber ich wollte nicht so viel machen hinterher schmeckt es meine Testesser und mir wieder nicht so, also habe ich die Mengen halbiert. Den Teig habe ich zu einer Rolle geformt, in Frischhaltefolie gewickelt und dann mit einem Geschirrtuch zu einem riesen Bonbon verpackt. Diese Päckchen wurden dann 2 Std. in siedendes Wasser gekocht. Entweder war meine Rolle zu dick oder ich habe es nicht oft genug gedreht oder doch zu locker verpackt, denn nach den zwei Stunden war er noch ein bisserl matschig. Also wieder eingepackt und für ca. eine 1/2 Std. zurück in dem Topf. Die Rolle habe ich in Scheiben geschnitten und mit Golden Sirup garniert. Dieser Nachtisch wird oft auch mit Vanillesauce serviert.

Optisch war mein Spotted Dick etwas dunkler als auf dem Foto im Kochbuch, in etwa wie dunkles Marzipan. Geschmacklich war ich allerdings sehr angetan. Die Gewürze und Cranberries passen super zusammen und auch in die (fast) vorweihnachtliche Jahreszeit. Es war auch nicht zu süß, daher passte der zusätzlicher Löffel Golden Sirup perfekt. So ein gekochter Kuchen kann ganz schön schwer werden. Ich denke auch das halbe Rezept gut für 4 Personen ausreichen, besonders wenn man das noch mit Vanillesauce serviert. Fazit: lecker, gerne wieder.

Fazit

Ich bin zwiegespalten. Das Buch ist fröhlich, amüsant und bunt gefüllt. Allerdings auf dem zweiten (genaueren) Blick, wirkt es sehr unruhig und zusammenhangslos zusammengewürfelt. Mit den Kategorien bzw. Unterkapitel wird zwar versucht ein roten Pfaden zu weben, aber beim Durchblättern finde ich ihn einfach nicht. Was mich Stört ist der Titel. Ich finde es etwas verwirrend, denn dieses Genussbuch ist eigentlich kein „Backbuch“. Natürlich werden viele der Rezepte im Backofen Zubereitet, aber vom Titel her hätte ich z.B. nicht erwartet auf drei Granola (Müsli) Rezepte zu stoßen oder auch auf Granita (Eis). Was ich ein bisserl schade find, dass man nicht mehr typisch englische, schottische, walisische oder irische Rezepte verwendet hat. Es gibt wirklich wunderbare Back- und Nachtisch-Rezepte aus Groß Britannien, die sicherlich interessanter sind als Pancakes, Smores oder Crème Bruelée. Mal ab von diesen Kritikpunkte gibt es einige interessante Rezepte die ich sicherlich noch ausprobieren werde z.B. Turkish Delight (nomnom), Guinness Malt Cake oder Grüner-Pfeffer-Eis. Jedoch fehlt mir persönlich der „Wow-Faktor“… been there done that 😉 Kaufempfehlung? Bedingt. Am besten selbst mal durchblättern.

Leon. Baking and Puddings

Claire Ptak & Henry Dimbleby

Gebundene Ausgabe: 304 Seiten
Verlag: Octopus Publishing Ltd. (12. September 2011)
Sprache: Englisch
ISBN-10: 184091579X
ISBN-13: 978-1840915792
Größe und/oder Gewicht: 20,3 x 26,1 cm

Das war mein dritter Beitrag zur „2. Blogger-Themenwoche JEDEN TAG EIN BUCH„. Wenn Du Lust hast zu entdecken was andere Blogger diese Woche vorstellen, click auf das Bild.

JEDEN TAG EIN BUCHLogo von Ariane Bille

Hinweis: Dieses Buch habe ich selbst erworben. Texte und Bilder (bis auf das Logo) sind von mir erstellt und spiegeln meine persönliche Meinung wieder. Für diese Rezension oder die Verlinkung zu Händler erhalte ich weder vom Verlag, Unternehmen noch PR-Agentur eine entgeltliche oder materielle Gegenleistung.