Crema di Limoncello

Cremiges Limoncello – Crema di Limoncello

Ich habe ein kleines Faible für Italien, obwohl ich bisher nur zwei Mal dort gewesen bin. Mein erster Italien-Urlaub führte in die Toskana, genauer in der Nähe von Castelnuovo Di Garfangnana. Mit ein paar Freunde haben wir in den Hügeln eine etwas abgelegene „Villa“ mit Pool für zwei Wochen gemietet. Am ersten Abend funkelten nicht nur die Sterne und der Vollmond sehr hell, sondern (gefühlt) Millionen von Glühwürmchen. Das war ein ziemlich magischer und phantastischer Anblick. Insgesamt war es ein toller Urlaub!

Der zweite Italienbesuch war nur ein Kurztrip. Anfang Juni ging es für ein verlängertes Wochenende nach Mailand. Am liebsten wäre ich dort geblieben. So eine tolle Stadt! Dieser Städtetrip hatte einen starken Focus auf Architektur und Kultur. Wir haben viele interessante Gebäude, wunderschöne Kirchen und Kathedralen, der Mailänder Friedhof „Cimitero Monumentale“ (Sehenswert) gesehen und das alles bei 38°C. Das Programm war zu erwarten, besonders wenn man mit Architekturstudenten an eine Exkursion teilnimmt aber mit diese Temperaturen haben wir nicht gerechnet. Selbst die Mailänder kamen etwas ins Stöhnen.

Mailand ist eine wirklich eine tolle Stadt! Es gibt viel zu sehen, man kann super shoppen und die Mailänder sind sehr herzlich und freundlich. Kein sie müssen Gast sein um die Örtlichkeit zu benutzen 😉 Für kulinarische Streifzüge und ausgedehnte Shoppingtouren (Schuhe!!!) fehlte uns leider die Zeit, dennoch für köstliche knusprige Pizza, authentischer Espresso inkl. Mittagssnack und Gelato zwischendurch hat die Zeit doch noch gereicht. Ich freue mich schon auf den nächsten Besuch, dann allerdings ohne Architekturstudenten 😉

Meine zwei Besuche waren im nördlichen Italien, aber ich möchte noch mehr vom Land sehen. Städtetrips nach Florenz, Rom, Napoli oder Palermo oder auch ausgedehnte Urlaube auf Sardinien, Sizilien oder an der Amalfiküste würde mich sehr reizen.

Bis dahin habe ich mir etwas Italien nach Hause geholt. Limoncello! Der wird vor allem entlang der Amalfiküste und Sizilien, dort wo die Zitronen heimisch sind, hergestellt. Zitronen von der Amalfiküste haben einen ganz besonderen Ruf, aber sind wie die amerikanischen Meyer Lemons hier kaum erhältlich. Normalerweise setzte ich mein Likör mit Korn oder Wodka an, aber für echten Limoncello braucht man 95% Alkohol. Der ist zwar auch nicht wirklich einfach erhältlich oder ganz günstig, aber der hohe Alkoholgehalt holt die wichtigen Aroma-Öle aus der Zitronenschale heraus. Zudem gibt der dem Limoncello einen gewissen biss.

Mein Vorrat an Klare-Liköre ist noch gedeckt, also habe ich mich für Milch und Sahne zum Strecken entschieden. Limoncello pur mag ich im Sommer sehr gerne, aber wenn das Wetter noch nicht ganz so heiß ist, dann mag ich die cremige Variante „Crema Di Limoncello“ lieber.

Neben hochwertige Produkte braucht Limoncello Zeit. Zeit für die Extraktion und Zeit zum reifen. Insgesamt würde ich mit 5-6 Wochen rechnen. Bei der Auswahl der Zitronen darauf achten, dass sie keine grüßen Stellen haben. Sie sollten fest aber reif sein.

Vorsicht: Bei Liköre mag ich es etwas süßer. Wer es nicht süß mag, dann die Zuckermenge z.B. auf 400g reduzieren, bzw. sich an die gewünschte Menge rantasten.

Crema di Limoncello

Ergibt ca. 1,5 L mit grob gerechnet ca. 32%

  • 6 unbehandelte Zitronen (große, fleischige Zitronen mit dicker Rinde)
  • 500ml 96% Alkohol

Die Zitronen heiß abspülen und die Schale dünn abschälen. Die Schale möglichst ohne Weiß, sonst kann es bitter werden. Die Schalen in einem verschließbares Gefäß oder Flasche geben und mit dem Alkohol übergießen. Die Flasche/Gefäß fest verschließen und ca. 4 Wochen dunkel z.B. im Schrank ziehen lassen.

  • 500g Sahne
  • 500ml Milch (keine H-Milch)
  • 500g Zucker (gerne auch weniger)
  • 1 Vanilleschote

Nach 4 Wochen sollten die Aroma-Öle extrahiert und die Schalen dadurch fast weiß und brüchig sein.

Sahne, Milch und Zucker in einem Topf geben. Die Vanilleschote längs halbieren, das Mark herauskratzen und zusammen mit der Schote in dem Topf geben. Die Sahne unter Rühren bei mittlerer-hitze erwärmen bis der Zucker komplett aufgelöst ist. Die Sahne kurz vorm kochen vom Herd nehmen und vollständig abkühlen lassen.

Den Alkohol durch ein Sieb in ein sauberes Gefäß geben. Die abgekühlte süße Crema ebenfalls durch ein Sieb in das Gefäß geben. Alles gut verrühren. Probieren und ggf. die Zuckermenge erhöhen. Nach 7 Tagen erneut eine Probe machen. Schmeckt der Likör rund und ist süß genug, dann in sterilisierte Flaschen abfüllen und im Kühlschrank lagern.

Als Absacker, zum Dessert, oder Zwischendurch ein kleines Gläschen und „la dolce vita“ das süße Leben genießen.

7 Gedanken zu “Cremiges Limoncello – Crema di Limoncello

  1. ninive schreibt:

    Hach…..
    Auf Sizilien, wo ja die Sonne scheint,….. gibt es auch die Methode Schalen und Zucker einzuschichten in einem Glas und in die Sonne setzen, so dass nur das flüchtige ätherische Öl im Zucker eingefangen wird und dieser Zucker dann zum Likör verdünnt wird. Nur das klappt hier niemals nicht.

  2. GOOD WORD for BAD WORLD schreibt:

    Ich liebe Limoncello!
    Kenne da ein Paar in Ligurien, mit Garten so groß mein Badezimmer, da wachsen die dicksten Zitronen. Sobald sie reif sind, geht es los, mit dem Limoncello! 🙂

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