tandoori hähnchen spiess

Rezension: Barbecue! Bible – Sauces, Rubs and Marinades

Genussbuch No. 2 und das letzte Buch für “Jeden Tag ein Buch” ist der perfekte Begleiter für alle Grill-und Barbecuefans. Zugegeben das Wetter ist noch nicht wirklich perfekt zum Grillen, aber genau richtig um sich mit diesem Grillbuch zu beschäftigen und auch einige der Rezepte auf Vorrat für den nächsten Grillabend zuzubereiten.

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In meinem Kochbuchregal befand sich (bis vor kurzem) kein einziges Kochbuch zum Thema Grillen oder Barbecue. Da ich wie sehr viele Deutsche auch sehr gerne an einem schönen Sommerabend den Grill anschmeiße, war es an der Zeit diesen „Mangel“ zu beheben. Nach etwas suchen blieb ich bei „Barbecue! Bible – Sauces, Rubs and Marinades von Steven Raichlen“ hängen und bestellte es fix. Wieso gerade dieses? Ich bin ein absoluter Fan davon Marinaden, Rubs und Grillsaucen selbst herzustellen. Ein Kochbuch über wie man das perfekte Steak grillt oder Ribs smoked oder Rezepte für ganze Gerichte oder Salate, fand ich im Moment nicht so interessant.

Das Saucenbuch hat über 200 Rezepte für Saucen, Rubs, Glasuren, Marinaden, Butter und Dips bzw. Saucige Begleiter wie Chutneys und Salsas. Allerdings ist es nicht auf Deutsch erhältlich, aber ich denke mit einige Englischkenntnisse und evtl. online Hilfe wird man mit den Rezepten gut zurecht kommen.

Aussehen

In diesem Buch wird man vergeblich nach wunderschönen oder appetitanregenden Fotos suchen. Die einzigen Fotos sind auf dem Cover. Trotzdem ist das Buch optisch nicht langweilig. Die Texte und Rezepte werden durch einfarbige dennoch sehr passende und ansprechende Illustrationen geschmückt. Hilfetexte und Hinweise werden durch einen Kasten mit Farbverlauf in der gleichen Farbe wie die Illustrationen und Überschriften hervorgehoben. Positiv finde ich auch die Schriftgröße. Ich musste es nicht in meine saucenverschmierten Hände nehmen und konnte es auf der Arbeitsfläche liegen lassen. Insgesamt ist das ein Kochbuch für die Küche und es würde mich nicht wundern, wenn nach der Grillsaison einige Saucen oder Fettflecke die Seiten zusätzlich verzieren 😉

Aufbau

Im Intro erläutert Steven was genau die Unterscheide zwischen Marinade, Base, Glasuren und Saucen sind und wann diese verwendet werden. Sozusagen das kleine 1×1 des Barbecues. Nach der Einleitung, folgt ein Kapitel, wenn auch mit 15 Seiten ein recht kurzes Kapitel, zum auffrischen der Grillgrundlagen wie z.B. die Grill-/Barbecuearten (wie man den Kohle- oder Gasgrill in Gang bringt) und auch Grundlagen bezüglich Hygiene. In der Einleitung und Grundlagenteil wird schon deutlich dass Steven ein Smokerfan ist. Hinweise zu Elektrogrills wird man hier nicht finden, finde ich persönlich aber auch nicht schlimm. Die (meisten) Rezepte funktionieren auch ohne Gas- oder Kohlegrill oder Smoker.

Die Rezepte werden in 7 Kapitel aufgeteilt, wobei die meisten Rezepte auf Saucen fallen:

  1. Seasonings und Rubs

  2. Marinaden, Wet Rubs und Gewürzpasten

  3. Bastes, Mops, Glazes, Oils, Finishing Sauces and Butters

  4. American Barbecue Sauces

  5. Worldbarbecue Sauces

  6. Slather Sauces: Ketchup, Mustards, Steak Sauces, Vinaigretts and Hot Sauces

  7. Salsas, Relishes, Sambals and Chutneys

Rezepte

Die einzelnen Rezepte habe eine kurze Einleitung mit die Geschichte hinter dem Rezept, Abwandlungen oder wieso Steven das Rezept so gut findet. Nach der (meist) zwei-spaltigen Zutatenliste folgt die Anweisung. Längere bzw. aufwendige Zubereitung, also mehr als nur schneiden, mischen, kochen oder pürieren werden die Anweisungen in Arbeitsschritte aufgeteilt. Zum Schluss wird noch die ergebende Menge, sowie für wie viel Fleisch, Fisch oder Gemüse die Marinade, Sauce usw. ausreicht. Neben dem Rezept steht zu welche Fleisch und/oder Fischsorten das Rezept passt und auch wie man es anwendet z.B. Marinadezeit usw.

Zwischen den Rezepten findet man auch interessante Exkursionen wie zu „Worcester Sauce“ oder „How to build a great barbecue sauce“ oder „A griller’s guide to chilies“

Rezept Test

Die Grillsaison hat gerade erst begonnen und in den letzten 3 Wochen konnte ich zwar noch nicht so viele Rezepte probieren, aber die bisherigen 4 getesteten Rezepte waren ein voller Erfolg.

Belgian Beer Marinade – Eine schmackhafte Biermarinade. Ich habe darin Nackensteaks ohne Knochen 6 Stunden mariniert. Die Menge reicht für ca. 900- 1300g Fleisch also ca. 6-8 Nackensteaks. Man kann die Marinade wahlweise mit Pils oder Dunkelbier zubereiten, es muss auch kein belgisches Bier sein.

Tandoori Marinade – Diese Marinade ist perfekt für Hähnchen. Neben den tollen Gewürzen wird noch Jogurt in die Marinade verwendet. Ich habe Hähnchenbrüste gewürfelt, über Nacht mariniert und als Spieße mit Pimentos, Paprika und Zucchini gegrillt. Dazu auf jeden Fall ein Jogurt basierten Dipp servieren.

tandoori hähnchen spiess

Lone Star Steak Rub – Eine Chili/Pfeffer/Salz-Gewürzmischung die perfekt für Rindersteaks ist, aber auch zum würzen von nicht gegrilltem wird es sicherlich in meine Küche Anwendung finden.

Balinese Spice Paste – Diese Marinade bzw. Gewürzpaste war die aufwendigste, aber auch leckerste der getesteten Rezepte! Zugegeben einige der insgesamt 15(!) verwendeten Zutaten sind nicht einfach zubekommen, aber wenn man in seiner Stadt einen gut sortierten Asia-Laden mit Gemüseabteilung hat, sollte es kein Problem sein. Ansonsten hält Steven einige Alternativen bereit. Die für mich schwierigste Zutat war die Shrimp-Paste. Das Problem war nicht die Paste zukaufen, sondern der Geruch! So in etwa stelle ich mir das vor, wenn man eine Dose Surströmming (Schwedischer Gammelfisch) öffnet. Beim öffnen der Shrimp-Paste bereitet sich schlagartig ein etwas unangenehmen Duft in der Wohnung aus. In der späteren Gewürzpaste merkt man kaum etwas davon, also gut lüften, evtl. nach der Zubereitung ein paar Kaffeebohnen in der Pfanne anrösten, oder die Dose im freien öffnen 😉 Von der kleinen Dose braucht man nur ein TL, also wer keine weitere Verwendung kennt, sollte zur Alternative Anchovis zurückgreifen. Die restliche Shrimp-Paste habe ich luftdicht in Gefriertüten verpackt und in den Gefrierschrank verfrachtet.

Balinesische Gewürzpaste mit Hähnchen

Die Gewürzpaste haben wir zunächst auf 6 dicke Koteletts verwendet und am nächsten Tag dann noch auf 1kg Hähnchenunterkeulen und 2 große Hühnerbrüste. Ob die Gewürzpaste wirklich authentisch ist, kann ich nicht bestätigen da ich noch nie auf Bali war, aber es war auf Schwein oder Hähnchen superb lecker. Von der Paste ist noch etwas Übrig, aber die soll lt. Rezept einige Monate haltbar sein.

Fazit

Wenn du ein DIY-Typ bist und von den Standard Marinaden & Co. sowie von den erhältlichen Grillsaucen gelangweilt bist, dann ist das Buch etwas für dich! Mit knapp 9€ auch ein ziemlichees Schäpchen. Ich bin jedenfalls begeistert und kann kaum auf das nächste Grillwetter warten um die nächsten Rezepte auszuprobieren.

Zwei kleine Nachteile an diesem Buch gibt es allerdings. In dem Buch werden amerikanische Gewichtseinheiten und Cup-Maße verwendet. Wer keine Cup-Meßbecher hat, findet online z.B. bei „USA-Kulinarisch“ Abhilfe oder einfach die Messbecher gleich mitbestellen.

Der zweite Nachteil: man benötigt einen gewissen Gewürzvorrat, zumindest wenn man spontan loslegen will. Ansonsten ist Aufstocken die Devise! Einige Gewürze oder Zutaten wie z.B. einige Chilisorten sind nicht so einfach erhältlich, aber es werden oft Alternativen vorgeschlagen. Ansonsten ein Besuch im Asia-Laden lohnt sich immer, nicht nur für Soba-Nudeln oder Shrimp-Paste.

Barbecue! Bible – Sauces, Rubs and Marinades

Steven Raichlen

Taschenbuch: 356 Seiten
Verlag: Workman Publishing (21. Juli 2000)
Sprache: Englisch
ISBN-10: 0761119795
ISBN-13: 978-0761119791
Größe und/oder Gewicht: 17,8 x 2,1 x 22,9 cm

Wenn Ihr während der Woche auf dem laufenden bleiben wollt, schaut bei Astrid oder auf der JTEB-Facebookseite vorbei.

Eistorte mit Mango und Passionsfrucht

Rezension: Torten von Linda Lomelino

Es ist wieder Genussbuchwoche! „Jeden Tag ein Buch“ geht in die dritte Runde. Wie im vergangenem Jahr und zusammen mit viele anderen Blogger (letztes Mal waren es 220 Buchbesprechungen) folge ich Astrids aka Arthurs Tochter Aufruf gerne. Euch jeden Tag ein Buch vorzustellen werde ich wieder nicht schaffen, aber zwei/drei Genussbücher werden es schon sein. Wenn Ihr während der Woche auf dem laufenden bleiben wollt, schaut bei Astrid oder der JTEB-Facebookseite vorbei.

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Das erste Genussbuch was ich vorstellen möchte ist mein neustes Backbuch „Torten“ von Linda Lomelino.

Die gebürtige Schwedin, mit portugiesische und deutsche Wurzeln ist nicht nur leidenschaftliche Tortenbäckerin und seit 2012 Kochbuchautorin, sondern ist die Bloggerin und Fotografin hinter dem schönen Blog „Call me cupcake„. Torten ist Lindas erstes Genussbuch, ihr zweites „Lomelinos glass“ (Lomelino’s ice cream) ist bislang leider nur auf Schwedisch erhältlich. Ihr Drittes Buch „Sweet food & photography“ soll dieses Jahr veröffentlicht werden.

Aussehen

Das Cover ziert eine Rosa-Ombre-Version der online beliebten Regenbogentorte und zeigt auch deutlich worum es in diesem Genussbuch geht – Torten, keine Kuchen. Das Layout, die Typografie und die dezente (zurückhaltende) Farbakzente finde ich sehr ansprechend gestaltet. Die Rezepte und Texte sind schlicht gehalten und werden nicht (für mich) von störenden Farbflächen oder Muster hinterlegt. Details wie der Name vom Rezept oder Unterkapitel neben der Seitenzahl fallen nicht sofort auf, aber helfen sehr bei der „Navigation“, ebenso wie das Register mit Zutaten und Inhalte. I Like! Als erstes sind mir die allerdings die wunderschönen Fotos aufgefallen! Mal hell, mal dunkel und immer perfekt in Szene gesetzt.

Aufbau

Das Buch ist in zwei Teilen aufgebaut. Der erste Teil befasst sich mit Geräte, Utensilien, Zutaten und Grundlagen und Tipps für die Tortenbäckerei, wie Tortenböden backen und zerteilen und wie man Torten überzieht und dekoriert. Die Anleitungen werden mit Schritt-für-Schritt Bilder unterstützt, aber auch die anderen Unterkapitel werden mit Bilder stimmig in Szene gesetzt. Was auf dem zweiten Blick positiv auffällt, ist das die Seiten der Anleitungsteil etwas schmaler als die Seiten mit den Rezepten sind. Durch diese haptisch Trennung gelangt man sehr schnell zu den Torten.

Meist überfliege ich die „Einleitungs-Theorie-Seiten“ und mach mich über die Rezepte her, aber in diesem Fall habe ich die komplett gelesen. Sonst wäre mir z.B. die Information das Linda ihre Torten mit Ober-/Unterhitze backt, oder das ihre Backform ca. 7-8cm hoch sind. Keine unwesentliche Details.

Die Rezepte

In dem Rezeptteil sind 27 Torten für jeden Geschmack und auch Jahreszeit. Jede Torte wird Ganz und im Anschnitt gezeigt. Aber nicht nur die Bilder machen neugierig, sondern auch die Zutaten bzw. Abwandlung machen Lust aufs Backen. Die „Sommerliche Erdbeer-Limetten-Torte“, die „Apfel-Zimt-Torte mit gebräunter Butter“, „Schwarzwälder Kirschtorte“mit Mascarpone oder „Kardamomtorte mit Blaubeeren“ lösten bei mir sofort einen Jetzthabenwill-Verlangen aus. Schokoladenliebhaber werden mit „Schokoladen-Espresso-Torte“, „Schokoladentorte mit Lakritze“, „Schokoladentorte mit Brombeercreme“ oder „Schokolade Hoch Drei mit Macarons“ auf ihre Kosten kommen.

Wenn ich Torte höre denke ich meist an schwere, riesige, mehrlagige Kuchen mit Sahne oder Buttercreme. Lindas Torten sind zwar min. vierlagig (und doch recht hoch) und manche kommen mit Mascarpone, Sahne oder andere reichhaltige Zutaten daher, aber die meisten Torten werden in eine 15cm Backform gebacken. Klar haben die auch Hüftspeckpotential, aber man muss die ganze Torte ja nicht alleine essen 😉 Für kleine Kaffeeklatschrunden, kann man einige der Rezepte auch gut halbieren und nur zwei Lagen servieren.

Rezeptaufbau

Zu jedem Rezept gibt es einen kleinen „Einleitungstext“, oft mit Tipps und/oder Hinweise auf alternative Zutaten. Die Rezepte sind gut aufgebaut (Zutaten Links, Anleitung rechts), strukturiert und leicht folgbar. Die Zutaten und Anleitung für Boden, Füllung, Überzug/Dekoration und Zusammenbau werden getrennt aufgeführt, was beim Backen sehr hilft den Pfaden nicht zu verlieren. Allerdings passen dadurch die meisten Rezepte nicht auf einer Seite. Normalerweise empfinde ich das eher als störend, aber in diesem Fall nicht so sehr. Durch geschicktes Layout und setzen der Texte muss man nicht mitten in einem Arbeitsschritt umblättern. In den meisten Fällen wird nur die Anleitung für den Zusammenbau oder Dekoration auf die zweite Seite ausgelagert.

Der Backtest

Normalerweise bevor ich ein Buch vorstelle oder Bewerten kann, probiere ich min. zwei/drei/vier Rezepte aus. Wenn ich könnte wurde ich (fast) alle Rezepte sofort probieren, aber wer soll das alles Essen?

Nun gut, zwei Rezepte habe ich bisweilen doch probiert. Die „Karotten-Kokos-Torte Deluxe“ (allerdings ohne Kokosdekor) und die „Eistorte mit Mango und Passionsfrucht.

„Karotten-Kokos-Torte Deluxe“

Karottenkuchen mit Frischkäsecreme

Die Karotten-Torte ist eine vierlagiger Karottenkuchen mit Walnüssen und wird mit amerikanischen Frischkäsemasse gefüllt und eingedeckt. Das Zubereiten der Böden ging recht locker von der Hand. Die Möhren habe ich fein geraspelt und nicht wie im Rezept angegeben gerieben da mir persönlich das zu fein wäre, aber das kann auch ein Übersteztungsfehler sein. Die Böden habe ich in eine 15cm Backform gebacken, allerdings ist meine nur 5cm hoch. Vor dem Backen habe ich hin und her überlegt, ob ich die halbe Teig-Masse hinein passt, oder ob ich nicht besser gleich alle 4 Lagen einzeln backen sollte. Ich hatte mich dann doch entschieden mich an dem Rezept zu halten und dann die Böden später zu teilen. Der Karottenkuchen ging zum Glück nicht zu sehr auf oder quoll über, sondern blieb brav in der Form. Bei den anderen Böden-Rezepten würde ich dann noch auf eine höhere Form zurückgreifen, oder in mehrere Lagen backen.

Aus Zeit- und Gästemangel habe ich nur einen der fertigen Böden zerteilt und mit der Frischkäsecreme bestrichen. Das vollständige bestreichen/dekorieren des Kuchens habe ich mir aufgrund der an dem Tag herrschenden sommerlichen Temperaturen auch erspart. Den zweiten Boden habe ich kurzer Hand eingefroren, für den nächsten Kaffeeklatsch 😉 Der saftige, nicht zu kompakter Möhrenkuchen mit Frischkäsetopping und -füllung kam bei den Kuchentestern sehr gut an. Er war zwar ein bisserl auf der süßen Seite aber für meinen Geschmack nicht zu übermäßig. Nächstes mal mache ich vielleicht die Tortenversion, allerdings würde ich dann weniger Zucker im Teig verwenden.

„Eistorte mit Mango und Passionsfrucht“

Eistorte mit Mango und Passionsfrucht

Das zweite Rezept hat sich mein Freund ausgesucht. Von den 27 Rezepten ist die Mango-Eistorte einer der am wenigsten aufwendigen Torten. Also auch für ein Backanfänger sehr geeignet. Die Eistorte erinnert mich nicht nur von der Optik, sondern auch geschmacklich sehr an einen amerikanischen Cheesecake, allerdings werden keine Eier verwendet und gebacken wird er auch nicht. Der Boden ist ein Keksboden und die „Käsemasse“ besteht aus Frischkäse, Ricotta, Sahne und Mango. Das Fruchtfleisch der Passionsfrüchte sind sozusagen die Dekoration und werden erst vor dem Servieren auf die Eistorte verteilt.

An sich ist das Rezept sehr einfach, allerdings gab es bei uns eine kleine Unstimmigkeit was die Mango betrifft. In dem Rezept soll „das Mangopüree auf der Käsemasse verteilt und mit dem Löffel verstrichen“ werden. Beim nähreren Betrachten ist in den Bildern allerdings kein Mangofruchtspiegel unter den Passionsfrüchten erkennbar. In den Schritt-für-Schritt-Bilder sieht man wie die Mango auf der Käsemasse verteilt wird, allerdings wird die dann mit der Käsemasse grob verrührt. In dem Anschnitt der Torte ist dann wiederum ein „Mangokern“ zu sehen. Wir fanden die Idee mit dem Mangokern ganz gut, also haben zuerst etwas Käsemasse in die Springform gegeben, dann das Mangopüree und dieses dann mit weitere Käsemasse bedeckt.

Als wir am nächsten Tag (nach 30 Minuten antauen) die Torte anschnitten, sah sie mit dem Mangokern sehr schön aus. Geschmacklich passen alle Komponenten super zusammen und besonders die Passionsfrucht hat uns sehr gefallen. Der Mangokern war allerdings in der angetauten Käsemasse eher ein Mango-Wassereis-Block und konnte sich dadurch geschmacklich nicht gut mit der Käsemasse verbinden. Im nach hinein, würde ich auf den Mangokern verzichten und das Püree (wenn auch nur grob) mit der Käsemasse vermengen. Wahrscheinlich war das auch so von der Autorin vorgesehen. Manchmal nehme ich Anweisungen einfach zu genau 😉

Fazit

Dieses Backbuch überzeugt mich dennoch sehr. Nicht nur wegen den wunderschönen Fotos, sondern auch als Inspirationsquelle für zukünftige Tortenanlässe. Meine Backbuchsammlung ist um ein schönes Buch reicher und meine Nachbackliste ist auf einem Schlag um einige Torten sehr viel länger geworden. Wer sich gerne ein eigenes Bild machen möchte…

Torten

Autor: Linda Lomelino

Erschienen im AT-Verlag

ISBN: 978-3-03800-715-9
Einband: Gebunden
Umfang: 144 Seiten
Gewicht: 778 g
Format: 19.5 cm x 26 cm

Preis: 24,90€

Hinweis: Dieses Buch habe ich privat erworben. Texte und Bilder (bis auf das Logo) sind von mir erstellt und spiegeln meine persönliche Meinung wieder. Für diese Rezension oder die Verlinkung zu Händler erhalte ich weder vom Verlag, Unternehmen noch PR-Agentur eine entgeltliche oder materielle Gegenleistung.

 

Rezension: English Cooking – Tradition wird Trend

Mein vierter Beitrag zur „2. Blogger-Themenwoche JEDEN TAG EIN BUCH“ ist „English Cooking – Tradition wird Trend von Patricia Clough.

Dieses Buch ist so gesehen kein klassisches Kochbuch, sondern vielmehr ein Genussbuch. Es erzählt die Geschichte der Englischen Küche, stellt die verschiedenen Mahlzeiten, bzw. kulinarische Tagesetappen vor natürlich untermalt mit traditionellen Rezepten. Dazu kommen noch kurze Geschichten von Patricia aus ihrer englischen Kindheit und ihrem Leben. In der Einleitung schreibt Patricia „Wer um Himmels willen soll ein Buch über ich englische Küche kaufen?“ Ganz klar: ICH! Egal ob traditionell oder modern interpretiert die Englische bessergesagt Britische Küche hat einiges zu bieten, nicht nur Fisch & Chips und Minzsauce. Aber anscheinend bin ich nicht alleine mit meiner Neugier auf die englische Küche. English Cooking“ wird seit 12 Jahren erfolgreich verlegt und verkauft. Als das Buch 2001 veröffentlicht wurde trug es noch den Zusatz „- ein Vorurteil wird widerlegt“. Die diesen Oktober erschienene Neuauflage trägt nun einen frischeren Titelzusatz „Tradition wird Trend“. Nicht verwunderlich, denn in den letzten 10 Jahren hat sich auch in der engl. Küche einiges geändert…da sag ich nur Jamie Oliver, Heston Blumental oder Gordon Ramsey.

Die aus England stammende Patricia Clough arbeitete Jahre lange als Auslandskorrespondentin u.a. für die Times und Independent in Deutschland und ist mit der erfolgreichen Biografie „Hannelore Kohl – Zwei Leben“ als Autorin bekannt geworden. Die Autorin hat sich mittlerweile in dem schönen Umbrien in Italien niedergelassen.

Das Ausfälligste an diesem Genussbuch ist, dass es fast völlig ohne Bilder daherkommt. Kochbücher ohne Bilder mag ich eigentlich nicht so sehr, aber es ist ja in dem Sinne auch kein Kochbuch und die witzigen Anekdoten und der schöne bildhafte Schreibstil lässt mich dies auch ganz gut vergessen. Nach der sehr amüsanten Einleitung über den Fall der englischen Küche und wie sich diese langsam in den letzten Jahren sich zu einem Trend aufgepäppelt hat, beginnt Patricia mit den englischen Essenstraditionen zu Frühstück, Lunch, Tea, High Tea, und Dinner. Natürlich gibt es auch ein Kapitel zum „das Vermächtnis Indiens“, denn Curry, Chapatis und Co. haben mittlerweile in der englischen Küche einen festen Platz und haben dem national Gericht „Fisch & Chips“ den Rang abgelaufen. Weiter geht’s mit Weihnachsspezialitäten wie Christmas Pudding, den in England sehr beliebten Picknick, sowie ein kurzer Ausflug zu den Spezialitäten wie Marmite oder Fudge und schließt ab mit in England beliebten Getränken. Da man in diesem Genussbuch auch Rezepte findet, findet man im Anhang auch ein Rezeptregister. Auf ein Zutatenregister wird verzichtet, aber in diesem Zusammenhang vermisse ich es nicht.

Sehr schön finde ich, wie Patricia die Unterschiede der verschiedenen Essenstraditionen beschreibt. Bei den Engländern gibt es nicht nur Frühstück, Mittag oder Abendessen, was manchmal zu Verwirrung führt. Das Mittagessen wird als Lunch bezeichnet, aber manchmal auch als Dinner. Das Abendessen hat je nach Anlass oder Art der Speisen einen anderen Namen: Dinner, Supper oder (High) Tea. Tea sollte man auch nicht verwechseln mit dem Getränk oder dem nachmittäglichen Tea-Time, welche beide eine große Bedeutung haben.

Das traditionelle Tea-Time in dem kleine süße Teilchen, Scones oder herzhafte Schnittchen wie Gurken-Sandwiches serviert werden, ist international bekannt und erlebt nicht nur durch „Tea-Time-Kochbücher“ wie „Vinatage Tea Party“ von Angel Adoree eine trendy Wiederbelebung. Persönlich finde ich aber die Tradition des Sunday-Roast (vertreten unter Kapitel Dinner) viel schöner und interessanter, nicht nur von den Speisen her. Die große oder kleine Familie oft auch mit Freunden versammelt sich Sonntagmittags zu leckerem „Roast“ an einen Tisch plaudert, lacht, streitet und allgemein stärkt den Familienzusammenhalt. Okay, ich habe vielleicht eine etwas romantische bzw. nostalgische Vorstellung von Familienessen, aber ich mag das, aber auch nicht jede Woche 😉

Tomatensuppe

Ein Sunday-Dinner beginnt oft mit einer Suppe wie z.B. Tomatensuppe. Das ist auch meine Lieblingssuppe also habe ich die natürlich nachgekocht.

Tomatensuppe aus frischen Tomaten im November zu kochen ist vielleicht ein nicht die schlaueste Idee, aber allemal besser und gesünder als eine Fixitüte. Mit Tomaten kenne ich mich nicht so gut aus, ich mag die ja eigentlich nicht, also habe ich die Gemüsefachfrau bei meinem Gemüsehändler nach sehr reifen und aromatischen Tomaten gefragt. Das nächste Mal wenn ich auf die Idee komme im Winter Tomatensuppe zu kochen werde ich allerdings zu Dosen-Tomaten greifen. Am besten zu Tomaten vom Vesuv, habe gehört diese sollen die Aromatischsten sein. Die Menge an Tomaten im Rezept fand ich ein bisserl wenig, also habe ich Sie verdoppelt. Geschmacklich fand ich sie auch ein bisserl schwach, also habe ich die Tomatenmarkmenge erhöht und noch einen Schuss Balsamico hinzugefügt.

Tomatensuppe

  • 600g reife Tomaten
  • 2 kleine Schlotten
  • 1 kleine (dünne) Stange Lauch
  • 1 Selleriestange
  • Olivenöl
  • 6 EL Tomatenmark
  • 1,5 L Gemüsebrühe (aus selbstgemachtes Brühpulver)
  • Salz & Pfeffer
  • 1 EL Balsamico
  • Sahne (optional)
  • Basilikum (optional)

Die Tomaten enthäuten: 10 Sekunden in kochendes Wasser geben, dann in eiskalten Wasser abschrecken, einritzen und die Haut abziehen. Die Tomaten halbieren bzw. vierteln und die Kerne entfernen. Das übriggebliebene Fruchtfleisch klein würfeln und kurz zur Seite stellen

Schalotten abziehen und ebenfalls in kleine Würfel schneiden. Lauch putzen und in feine Ringe schneiden. Selleriestange ebenfalls putzen, längs in Streifen schneiden und dann klein würfeln.

Das Olivenöl bei mittel-hoherhitze in einem großen Topf erhitzen und darin die Schalotten, Lauch und Sellerie glasig dunsten. Nach 1-2 Minuten die Tomaten hinzufügen. Wenn das Gemüse glasig ist, Tomatenmark hinzugeben, gut umrühren und kurz mitrösten lassen. Mit der Gemüsebrühe aufgießen und 20 Minuten bei niedriger Hitze köcheln lassen.

Die Suppe pürieren. Schneller und feiner wird es wenn man es in einem Mixer macht. Davor allerdings etwas abkühlen lassen und ggf. in 2 oder Mehr Etappen pürieren, sonst kann’s passieren, dass man die Küche neu streichen muss.

Die Suppe zurück in dem Topf geben, mit Salz, frisch gemahlenem Pfeffer und Balsamico abschmecken und kurz erhitzen. Optional  zum Servieren mit einem Klecks Sahne und Basilikum garnieren.

Fazit

Ich muss gestehen, dass ich eigentlich nur die Tomatensuppe nachgekocht habe. Das Buch habe ich diese Woche zufällig in unserer Buchhandlung entdeckt, ziemlich schnell durchgelesen, aber hatte leider keine Zeit mehr andere Gerichte daraus nachzukochen. Aber das wird bald nachgeholt!

Dennoch würde ich das Buch allein aufgrund der Geschichten weiterempfehlen. Nicht nur weil ein Teil meiner Wurzeln von der besagten Insel stammen, sondern weil es auf amüsante Weise zeigt, dass der hartnäckiger Vorurteil gegenüber der Englischen Küche langsam aber sicher überholt ist.

English Cooking – Tradition wird Trend

Patricia Clough

Gebundene Ausgabe: 192 Seiten
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag (1. Oktober 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3423280166
ISBN-13: 978-3423280167
Größe und/oder Gewicht: 21,4 x 14 x 2 cm

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Hinweis: Dieses Buch habe ich selbst erworben. Texte und Bilder (bis auf das Logo) sind von mir erstellt und spiegeln meine persönliche Meinung wieder. Für diese Rezension oder die Verlinkung zu Händler erhielt ich weder vom Verlag, Unternehmen noch PR-Agentur eine entgeltliche oder materielle Gegenleistung.

Rezension: Leon. Baking & Puddings

Das dritte Buch dieser Woche welches ich euch vorstellen möchte ist LEON Baking & Puddings (Deutscher Titel: LEON Backen) von Claire Ptak und Henry Dimbleby.

Viele meine Kochbücher kaufe ich auf Englisch, besonders dann wenn das Original aus dem englischen Sprachraum stammt. Bei Amerikanischen muss man sich dann zwar mit Cup-Massen rum schlagen, aber ich habe ja zum Glück solche Messbecher und wiege die Zutaten dann ab. Das LEON Backing & Puddings stammt aus England, also bleibt das „umrechnen“ aus. In England werden zwar oft Gewichte und Maße in Pounds, Pints oder Inches verwendet, aber im Gegensatz zu Amerika ist das metrische Einheitssystem Standard.

Diese Rezension bezieht sich auf die englische Ausgabe LEON. Baking & Puddings. Einen Vergleich mit der deutschen Ausgabe kann ich leider nicht ziehen. Ob die deutsche Ausgabe auf den deutschen Markt angepasst wurde (insbesondere wichtig bei den Zutaten) oder nur übersetzt wurde kann ich leider nicht sagen.

Autoren

Das Duo Ptak und Dimbleby brachten September 2011 das dritte Buch der erfolgreichen Leon-Serie mit Leon Baking & Puddings in den Handel. Die Amerikanerin Claire Ptak ist die Bäckerin und Eigentümerin hinter dem bekannten East London’s Broadway Market Stand „Violet“. Ihre amerikanischen Wurzeln zeigen sich auch in ihre Cupcake, Whoppie Pies und andere süße Kreationen. Henry Dimbleby ist einer der Leon-Mitbegründer und der „Natural-Fast-Food“ Grundlage der Restaurants, sowie der Leon Kochbücher. Dieses „Backbuch“ legt seinen Augenmerk besonderen auf „Comfort-Food“ – Gerichte zum Verwöhnen, aber wartet auf mit viele Weizen-, Milch- und Zuckerfreie-Rezepte oder auch einige Vegane- oder Glutenfreie-Rezepte.

Optik

Das Cover ist ein richtiger Eyecatcher und erinnert an alte Werbe-Plakate im Stil der 60er Jahre: bunt und ein bisserl Retro. Bunt und fröhlich geht es auch im Innern des Kochbuchs weiter. Die Themen, Tipps oder andere Hinweise werden mit Stencils, Zeichnungen und Typografie gestalterisch unterstützt. Beim ersten durchblättern war ich echt angetan. Es macht Spaß die liebevollen Details zu entdecken und erzeugt durch die bunte, frische Aufmachung gute Laune und Lust die Rezepte nachzukochen.

Die Fotos wirken sehr persönlich und authentisch, nicht überstylt. Allerdings ist für mich kein erkennbarer Stil der Fotografin zu erkennen, ein durchgängiges Konzept leider auch nicht. Das ist per se nicht schlimm, in diesem Fall vielleicht auch gewollt. Persönlich finde ich, es macht den Eindruck als hätte es viele unterschiedliche Fotografen gegeben und das trägt beim genaueren Hinsehen ein bisserl zum chaotischen Eindruck bei, was sich leider auch durch das ganze Buch durchzieht.

Aufbau

Das Buch ist in drei Teilen aufgegliedert Einleitung, Jeden-Tag (Everyday) Rezepte und Rezepte für besondere Anlässe (Celebration), die jeweils noch weitere Unterteilung haben.

Das erste Teil vom Buch beginnt mit einer kurzen Einleitung von den Autoren. Auf den darauffolgenden 33 Seiten werden die verschiedenen Zutaten wie Mehl, Fette und Süßungsmittel (raffinierte und natürliche) vorgestellt. Weiter gehts mit Werkzeuge, Tipps und Techniken und wie man verschiedene Zutaten umgeht. Z.B. sehr schön Illustriert wie man eine Mango zubereitet oder eine Kokosnuss öffnet. Abschließend gibt es noch hilfreiche Hinweise „was tun wenn…“ oder wie man Schokolade richtig temperiert. Die Einleitung ist vor allem für Backanfänger sicherlich sehr hilfreich. Obwohl ich auch ein/zwei neue Tipps mitnehmen konnte. Man lernt nie aus…

Everyday – Die Bezeichnung „Everyday“ bezieht sich hierbei allerdings nicht auf den täglichen Verzehr, sondern darauf, dass diese Rezepte einfach gut in die „Alltags-Küche“ passen. Das Kapitel umfasst Rezepte für Frühstück, Power Snacks für zwischen durch, Tea-Time, Puddings, Kochen mit Kinder, Brot und herzhaftes, sowie Süßes. Das ist schon mal eine geballte Ladung! Beim Durchblättern der Rezepte wird der Amerikanische Einfluss sichtbar, nicht nur bei den Zuckermengen. Besonders auffällig finde ich der Einfluss bei den „Tea-Time“-Rezepte (Pecan Pie) oder auch in dem Pudding Kapitel. Der Kapitel-Titel „Puddings“ ist vielleicht für Deutsche ein bisserl irreführend, gemeint hier ist der Nachtisch und nicht Schoko-, Vanillepudding & Co. Engländer haben eine ganz besondere Beziehung zu Fools und Jellies, leider kommen diese mit jeweils nur ein Rezepte sehr kurz. Allerdings findet man wiederum auch die in England bekannten Klassiker wie Victoria Sponge, Fruit Cake, Scones, Crumbles und Spotted Dick.

Celebration – umfasst Rezepte für besondere Anlässe wie Ostern, Weinachten, Thanksgiving, Geburtstage oder auch Trauerfeiern. Aber auch diverse nationale und internationale Feiertage wie Rezepte für Bonfire Night, Wimbledon, Eid ul-Fitr oder auch Valentins-Tag und Halloween. Zum Schluss gibt es noch diverse süße und herzhafte Pie-Rezepte vom LEONs „Pie-Fest“. Im Vergleich zu den „Everyday-Rezepte“ fällt dieser Rezept-Teil deutlich kleiner aus.

Last but not least, der Index und davon gibt es gleich zwei. Der Rezepte-Index wird in verschiedenen Kategorien wie „gute Kohlenhydrate & Zucker“, sowie Weizen-, Gluten- oder Milch-Frei unterteilt. Dabei werden die Rezept-Titel alphabetisch sortiert. Im Haupt-Index findet man nicht nur die Gerichte, sondern natürlich auch die Haupt-Zutaten alphabetisch aufgelistet.

Rezepte

Zu jedem Rezept gibt es ein Bild vom fertigen Kuchen oder Gericht. In wenigen Fällen z.B. bei der Tarte Tatin wird auch die Zubereitung mit Fotos unterstützt. Jedes Rezept wird in ein von drei Schwierigkeitsstufen eingeteilt, sichtbar mit einem ( bzw. zwei oder drei) Löffel dargestellt. Des Weiteren werden Weizen-, Gluten- und Milchfreie, sowie Vegetarische Rezepte durch verschiedene Kennzeichnungen auf einem Blick erkennbar. Tipps, Zusatzinformation oder Alternativen werden mit einem kleinen Vögelchen hervorgehoben. Zudem gibt es kleine Hinweise zum Ursprung vom Rezept oder Feiertrag oder auch Anekdoten von Henry und Claire, welches das ganze einen gewissen persönlichen Touch gibt.

Nachgemacht & Nachgebacken

„Bar of Good Things“

Powerbar

Alle Rezepte habe ich daraus natürlich nicht nachgebacken bzw. nachgekocht, aber das werde ich aber wahrscheinlich auch nicht. Ich bin nicht so der Müsli-Typ, also fallen die Granolas schon mal flach und Marmelade mag ich auch nicht. Letztendlich habe ich mich für die Powerbar „Bar of Good Things“ entschieden. Was mich an dem Rezept gereizt hat war, dass ich so was noch nicht gebacken habe und auch die Zusammenstellung der Zutaten und Gewürze wie Sesam, Cumin, Ingwer, Nüsse und Trockenfrüchte hat mich neugierig gemacht. Auffällig an diesem Rezept sind die für mich „Exotischen“-Zutaten wie Yacon-Sirup, Brown Rice-Sirup und Tahini.

Tahini (Sesampaste) kenne ich zwar und weiß auch woher ich den beziehen kann (Bio- oder Türkischer-Supermarkt), aber es ist kein fester Bestandteil meiner Küche. Rice-Sirup kannte ich bis dato nicht und habe ich auch im Bio-Supermarkt entdeckt. Da man diesen z.B. beim Backen wie Honig einsetzen kann, bin ich mir sicher, dass ich auch hierfür eine weitere Verwendung finden werde. Einen positiven Nebeneffekt im Vergleich zu andere Süßungsmittel soll Rice-Sirup durch die enthaltenen langkettigen Mehrfachzuckern haben. Angeblich lassen diese den Blutzuckerspiegel nach dem Verzehr nicht so rasant ansteigen. Welches bei Powerbars keine so schlechte Idee ist.

Der große Unbekannter in diesem Rezept ist der Yacon-Sirup. Das wird wahrscheinlich auch so bleiben, denn dieses Süßungsmittel fällt unter der Novel Food Verordnung und muss somit in der EU als Lebensmittel zugelassen werden. Stevia hat es auch geschafft, mal sehn wann dieser Sirup bzw. die Yacon-Wurzel nachzieht. Viele online Shops behelfen sich damit, dass sie den Sirup als Badezusatz oder allgemein nicht als Lebensmittel anbieten. Aber mit durchschnittlich 5€/100g wahrlich kein Schnäppchen. Im Rezept wird auch darauf hingewiesen, dass man den Sirup auch mit dem Reis-Sirup ersetzen kann. Es ist zwar passend zum LEON „natürliches“ Motto (vermutlich) „gesunde“ Süßungsmittel zu verwenden, aber so seltene Zutaten Yacon-Sirup zu verwenden, die wahrscheinlich mit einem enormen Aufwand ex-/importiert werden müssen, halte ich für recht fraglich.

Das Rezept selbst ist sehr verständlich aufgebaut und leicht zu folgen. Allerdings auf das Vorheizen des Ofens zu Beginn der Zubereitung habe ich unterlassen, da mein Ofen keine 20 Minuten braucht um auf 110°C vorzuheizen. Ich kann keine 110°C genau einstellen also hab ich es auf ca. 120°C ober-/Unterhitze eingestellt. Das Mischen der Zutaten ging recht flott und nach 20 Minuten hatte ich es in eine 20×20 und nicht wie im Rezept angegebene 30x20cm Backform gedrückt. Zur Unterstützung beim fest drücken habe ich ein Kuchenheber verwendet, da ich keine abgewinkelte Palette habe. Das Ganze wird dann für insgesamt 2 Std. in dem Ofen gebacken bzw. getrocknet. Nachdem Abkühlen dann in Handliche Riegel geschnitten. Das Rezept sagt man sollte es in 8 Stücke teilen, aber ich fand sie etwas zu groß, obwohl meine Backform schon kleiner war als im Rezept angegeben.

Auf den Geschmack besonders wegen der Gewürze war ich gespannt… Nach dem ersten kosten würde ich es als interessant beschreiben, aber irgendwie nicht meins. Auch mein Testesser war nicht so überzeugt, aber das lag eher am Sesam. Ich denke ein bisserl mehr Süße hätte die Riegel geschmacklich gut getan, aber ob man das dann noch als „gesund“ bezeichnen würde… Ich fand auch der Cumin hat suboptimal gepasst und kandierter Ingwer wäre bestimmt schmackhafter als gemahlener Ingwer. Fazit: Interessant, ausbaufähig, muss ich aber so nicht nochmal haben. Die Reste haben die Kollegen bekommen 😉

Spotted Dick

Spotted Dick

Als zweites Rezept habe ich mich für den „Spotted Dick“ entschieden. Dieses Gericht ruft oft pubertäres Kichern hervor, dabei ist Dick ein klassischer englischer Name. „Tom, Dick and Harry“ wird bei uns verwendet wie „Meier, Müller, Schmitt“, quasi als Synonym für Jedermann. Steamed Puddings (gedämpfter Pudding) sind auch eine typisch britische Nachspeise. Das „Spotted“ bezieht sich dabei auf die enthaltenen Rosinen. Die Zubereitung ist ähnlich der Zubereitung von Serviettenknödel. Eine Herausforderung war in diesem Rezept „vegetable suet“. Suet ist eigentlich Talg bzw. Nierenfett vom Rind, welches in England oft in Christmas Puddings oder Mincemeatfüllung von Pies Verwendung findet. Vegetable suet könnte man mit vegetarischer Schmalz übersetzten, aber dies ist hierzulande oft gewürzt und man kann es auch nicht wirklich gut raspeln. Am nächsten kommt Palmin dem Veggi Suet. Dieser kann man raspeln und kann auch super zum Backen verwendet werden.

Die Zubereitung ist ziemlich einfach. Im Rezept steht zwar nur man soll einfach Alles vermischen, vermutlich ist veggie Suet in England bereits oft fertig geraspelt erhältlich. Ich bin auch nicht so der Fan von Rosinen, also hab ich diese mit getrockneten Cranberries ersetzt. Das „mixed spice“ habe ich mit gemahlenem Zimt und Piment ersetzt.

Das Rezept ist laut Angaben für 4-6 Personen, aber ich wollte nicht so viel machen hinterher schmeckt es meine Testesser und mir wieder nicht so, also habe ich die Mengen halbiert. Den Teig habe ich zu einer Rolle geformt, in Frischhaltefolie gewickelt und dann mit einem Geschirrtuch zu einem riesen Bonbon verpackt. Diese Päckchen wurden dann 2 Std. in siedendes Wasser gekocht. Entweder war meine Rolle zu dick oder ich habe es nicht oft genug gedreht oder doch zu locker verpackt, denn nach den zwei Stunden war er noch ein bisserl matschig. Also wieder eingepackt und für ca. eine 1/2 Std. zurück in dem Topf. Die Rolle habe ich in Scheiben geschnitten und mit Golden Sirup garniert. Dieser Nachtisch wird oft auch mit Vanillesauce serviert.

Optisch war mein Spotted Dick etwas dunkler als auf dem Foto im Kochbuch, in etwa wie dunkles Marzipan. Geschmacklich war ich allerdings sehr angetan. Die Gewürze und Cranberries passen super zusammen und auch in die (fast) vorweihnachtliche Jahreszeit. Es war auch nicht zu süß, daher passte der zusätzlicher Löffel Golden Sirup perfekt. So ein gekochter Kuchen kann ganz schön schwer werden. Ich denke auch das halbe Rezept gut für 4 Personen ausreichen, besonders wenn man das noch mit Vanillesauce serviert. Fazit: lecker, gerne wieder.

Fazit

Ich bin zwiegespalten. Das Buch ist fröhlich, amüsant und bunt gefüllt. Allerdings auf dem zweiten (genaueren) Blick, wirkt es sehr unruhig und zusammenhangslos zusammengewürfelt. Mit den Kategorien bzw. Unterkapitel wird zwar versucht ein roten Pfaden zu weben, aber beim Durchblättern finde ich ihn einfach nicht. Was mich Stört ist der Titel. Ich finde es etwas verwirrend, denn dieses Genussbuch ist eigentlich kein „Backbuch“. Natürlich werden viele der Rezepte im Backofen Zubereitet, aber vom Titel her hätte ich z.B. nicht erwartet auf drei Granola (Müsli) Rezepte zu stoßen oder auch auf Granita (Eis). Was ich ein bisserl schade find, dass man nicht mehr typisch englische, schottische, walisische oder irische Rezepte verwendet hat. Es gibt wirklich wunderbare Back- und Nachtisch-Rezepte aus Groß Britannien, die sicherlich interessanter sind als Pancakes, Smores oder Crème Bruelée. Mal ab von diesen Kritikpunkte gibt es einige interessante Rezepte die ich sicherlich noch ausprobieren werde z.B. Turkish Delight (nomnom), Guinness Malt Cake oder Grüner-Pfeffer-Eis. Jedoch fehlt mir persönlich der „Wow-Faktor“… been there done that 😉 Kaufempfehlung? Bedingt. Am besten selbst mal durchblättern.

Leon. Baking and Puddings

Claire Ptak & Henry Dimbleby

Gebundene Ausgabe: 304 Seiten
Verlag: Octopus Publishing Ltd. (12. September 2011)
Sprache: Englisch
ISBN-10: 184091579X
ISBN-13: 978-1840915792
Größe und/oder Gewicht: 20,3 x 26,1 cm

Das war mein dritter Beitrag zur „2. Blogger-Themenwoche JEDEN TAG EIN BUCH„. Wenn Du Lust hast zu entdecken was andere Blogger diese Woche vorstellen, click auf das Bild.

JEDEN TAG EIN BUCHLogo von Ariane Bille

Hinweis: Dieses Buch habe ich selbst erworben. Texte und Bilder (bis auf das Logo) sind von mir erstellt und spiegeln meine persönliche Meinung wieder. Für diese Rezension oder die Verlinkung zu Händler erhalte ich weder vom Verlag, Unternehmen noch PR-Agentur eine entgeltliche oder materielle Gegenleistung.

Rezension: Shortbread

Heute möchte ich euch ein kleines Backbuch vorstellen: Shortbread von Lucia und Theresa Baumgärtner. Auf 64 Seiten mit 28 Rezepten zeigt das Mutter-Tochter-Team wie vielseitig Shortbread sein kann. Krümelig, süß, dekadent oder herzhaft alles ist vertreten. Bekannte Klassiker wie Shortbread-Fingers findet man ebenso, wie unter dem Pinterest-Junkies bekannte Millionaire’s shortbread mit Karamell und Schokolade, genauso wie überraschend herzhafte Varianten wie „Salt-kissed Parmesan Bites“.

Das Shortbread Backbuch ist einer der kleinsten Bucher in meiner stetig wachsenden Sammlung. Mit einer große von 177x160x12 mm passt das Büchlein perfekt in die Hosen- bzw. Handtasche. Es hat die perfekte Größe als Geschenkmitbringsel oder als Teil eines Geschenkkorbes für Shortbread-Liebhaber. Jedes Rezept wird auf einer Seite dargestellt und trotz kleinem Format in ausreichend große gut zu lesende Schrift. Begleitet werden die Rezept von schöne und sehr ansprechende Bilder vom Backresultat begleitet, die Lust machen die Rezepte sofort auszuprobieren. Einige der Bilder könnt ihr auf Theresas Blog www.theresa.lu sehen.

Apfel Shortbread

Ich bin auch ein Fan von Shortbread, besonders der klassischen Finger-Form der „True Highland Shortbread“. Was ich daran so liebe? Dieses feinkrümelige, buttrige Gebäck überzogen mit Zucker der dem auf der Zunge schmelzendem Keks noch einen zuckerigen crunch verleiht. Himmlisch. Das Geheimnis des original Shortbread, wie diese wunderbar krümelige Textur haben Lucia und Theresa für uns entdeckt: Reismehl. Reismehl bekommt man z.B. im Bio-Laden oder man ersetzt es mit Kartoffelmehl

Das Zubereiten der „True Highland Shortbread“ geht schnell von der Hand. Wenn ihr wie ich immer sehr warme Hände habt, dann würde ich den Teig mit einer Küchenmaschine oder mit einem Edelstahl Teigmischer verarbeiten. Der Teig ist sehr krümelig und nicht zu einfach zu einem halbwegs festen Teig zu verarbeiten, da man die Kekse aber im einer Backform (ich 20x20cm) bäckt ist es nicht so schlimm. Nach dem backen ist die Keksmasse noch sehr weich, schnell noch mit Zucker bestreuen und in „Fingers“ schneiden. Das Shortbread war so schnell weg, da konnte ich noch nicht mal ein Foto davon machen 🙂

Eine Möglichkeit Shortbread abzuwandeln ist z.B. Rosen oder Lavendel mit zu verarbeiten. Das Rezept für Lavendel-Herzchen (Lavender Hearts) habe ich etwas abgewandelt und anstatt Lavendel getrockneten Apfelschalen verwendet. Die waren sehr lecker und bröselig, aber kamen an die Highlands nicht ran.

Mr Fox's Savory Shortbread

Das Shortbread nicht immer nur süß sein muss, zeigen Rezepte wie „Mr. Fox’s Savory Shortbread“ mit Thymian, Parmesan und Mandeln oder „Blue Stilton Shortbread“. Stiltonkäse ist mir persönlich eine Nummer zu heftig, also probierte ich Mr. Fox Rezept. Die gehackten Mandeln habe ich mit Cashewkerne mit ausgetauscht und nach dem backen die noch warmen Shortbread-Scheiben mit grobem Meersalz bestreut. Nach dem ersten Biss ist mein salziges Herz ist höher gehüpft… genau mein Ding! Feinkrümelig, mit einer angenehmen Parmesan und Kräuternote.

Fazit: Ein tolles kleines Backbuch für alle Shortbread-Liebhaber. Auch super für kleine Wichtelaktionen 😉 Übrigens Theresa hat auf ihrem Blog auch noch die ihre 10 besten Shortbread-Tricks zusammengefasst.

Autor: Lucia & Theresa Baumgärtner
Veröffentl: 18 Jun 2013
64 Seiten, gebunden
ISBN-10: 3799503781
ISBN-13: 978-3799503785
8,99 €

Das war mein zweiter Beitrag zur „2. Blogger-Themenwoche JEDEN TAG EIN BUCH„. Wenn Du Lust hast zu entdecken was andere Blogger diese Woche vorstellen, click auf das Bild.

JEDEN TAG EIN BUCH

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Hinweis: Dieses Buch habe ich selbst erworben. Texte und Bilder (bis auf das Logo) sind von mir erstellt und spiegeln meine persönliche Meinung wieder. Für diese Rezension oder die Verlinkung zu Händler erhalte ich weder vom Verlag, Unternehmen noch PR-Agentur eine entgeltliche oder materielle Gegenleistung.

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2. Blogger-Themenwoche: Jeden Tag ein Buch

Im Juli rief Astrid von „Arthurs Tochter Kocht“ die erste Blogger-Themenwoche „Jeden Tag ein Buch“ ins Leben. Egal ob Food-, DIY, Kunst-, oder Sonst-Was Blog, jeder konnte Mitmachen, solange es sich bei den Buchrezensionen um ein „Genussbuch“ handelte.

Die Blogger-Themenwoche geht vom 11.-17. November in die zweite Runde und ich werde diesmal auch dabei sein. Jeden Tag ein Buch ist eine echte Kampfansage, aber zum Glück keine Pflicht. Welche oder wie viele Genussbücher ich in dieser Woche euch vorstellen möchte, weiß ich noch nicht genau, aber 1 wird es mindestens geben 🙂

Wenn du auch mitmachen möchtes oder einfach neues Genuss(lese)futter brauchst, click auf das BILD.

Jeden Tag ein Buch

Ich bin schon sehr gespannt welche Schätzchen die versammelte Bloggerschaft vorstellen wird, sehr zum Leidweisen meines Bücherbillys.