Haferriegel

Rezension: Das VW Camper Kochbuch – The Soul Kitchen

Heute möchte ich euch ein ganz besonderes Kochbuch vorstellen. „Das VW Camper Kochbuch – The Soul Kitchen“ ist kein reines Kochbuch, es ist eine Mischung aus Reiseführer, Camper-Bibel und Kochbuch. Wir haben Ende Februar und langsam stellt sich die Sehnsucht nach Frühling, Sommer, Sonne, frische Luft und Abenteuer ein. Dieses Buch wird die Sehnsucht nicht stillen, sondern im Gegenteil noch mehr anheizen.

Martin Dorey zeigt auf 288 Seiten wie toll Camping mit einem Bulli sein kann und dass man sich nicht nur von Ravioli und andere Dosenkost ernähren muss, ganz im Gegenteil. Dorey wohnt in England und ist Surfer, Autor, Familienvater und begeisterter VW Bulli Besitzer. Alle diese Eigenschaften findet man im VW Camper Kochbuch wieder.

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Hähnchen mit Bärlauch

Bärlauch Butter Hähnchen

Hallo? Hallo! Ist es wirklich schon fünf Wochen her? Manch mal will „gut Ding, weile haben“ oder wie in meinem Fall einfach nur eine kleine Auszeit. Eines vorweg… Mir geht es gut 🙂 Momentan bin ich „nur“ mit einer beruflichen Neuorientierung, private Entwicklungen und meine Masterarbeit recht eingespannt, da bleibt einfach wenig „Headspace“ für anderes. Ich möchte jetzt nicht lamentieren oder in irgendwelche Tiraden verfallen, sondern zum Kern von einem Foodblog kommen…dem Essen.

Der Frühling ist eigentlich meine liebste Jahreszeit. Nicht unbedingt wegen dem Wetter, obwohl Sonne und wärmere Temperaturen die Laune steigern, sondern vielmehr wegen den saisonalen Produkten wie Spargel, Rhabarber und vor allem Bärlauch. In den letzten Wochen habe ich dieses herrlich duftende Knoblauchkraut gefühlt kiloweise verarbeitet. Hauptsächlich zu Pesto oder aromatisiertes Öl und Butter, aber auch in Salat, Omelett oder einfach als Knoblauchersatz verspeist. Sehr empfehlen kann ich die Verwendung von Bärlauchbutter und Hähnchen. Zugegeben, die Haut vom Fleisch abzulösen ist etwas fummelig, aber man wird dafür mit einem sehr saftiges und aromatisches Hähnchen belohnt. Die Bärlauchsaison ist schon fast vorbei, also ran halten 🙂 Ein kleiner Tipp, wenn ihr Blüten im Bärlauchbüschel findet, dann lieber nicht zugreifen. Sobald Bärlauch blüht, schmeckt er nicht mehr so gut und kann leicht bitter schmecken.

Hähnchen mit Bärlauch

Das fertige Hähnchen hat es leider nicht auf den Fototisch geschafft, denn es hat so herrlich geduftet und hatte keine Chance bei der hungrigen Meute 😉

Bärlauch-Butter-Hähnchen mit Möhren (für 4 Personen)

  • 40g Bärlauch
  • 100g Butter (Zimmerwarm/weich)
  • 1 Hähnchen (ca. 1600g)
  • Salz/Pfeffer
  • 1 Zitrone (Bio)
  • 1 frische Knoblauchknolle
  • 1 Bund Möhren mit Grün
  • Olivenöl
  • Zucker, Salz, Pfeffer

Den Bärlauch waschen, gut trocknen, fein hacken und mit der weichen Butter vermengen. Kurz zur Seite stellen.

Das Hähnchen von Innen und Außen waschen und trocken tupfen, ggf. noch restliche Kiele (Federrückstände) entfernen. Die Haut vorsichtig mit Hilfe von einem kleinen Scharfen Messer und den Händen (vom hinteren Ende her) von den Brüsten und Keulen lösen. Dabei versuchen die Haut nicht einzureißen oder zu schneiden.

25g von der Bärlauchbutter zur Seite stellen. Die restliche Butter unter der Haut auf Brüste und Keulen gleichmäßig verteilen. Das Hähnchen dann von Innen und Außen salzen und pfeffern. Die Zitrone heiß abspülen, an 4 Seiten einschneiden, nicht durchschneiden und in die Bauchöffnung geben. Die Bauchöffnung mit ggf. mit einem Zahnstocher verschließen. Mit etwas Küchengarn die Flügen und Schenkel and das Hähnchen binden.

Den Backofen auf 200°C (Ober/Unterhitze) Vorheizen.

Das Hähnchen in eine Bratform (mit Gitter) legen. Die Knoblauchknolle halbieren. Die Möhren putzen/schälen, mit etwas Olivenöl einreiben und mit Zucker, Salz und Pfeffer bestreuen. Beides um das Hähnchen verteilen.

Das Hähnchen dann für ca. 30 Minuten in den Ofen geben. Die restliche Butter Schmelzen und das Hähnchen damit bestreichen und ca. 60 Minuten weiter braten. Das Hähnchen sollte fertig sein, wenn man die Keule mit einem Messer ansticht und klarer Bratensaft austritt.

Das fertige Hähnchen von seinen fesseln befreien und zerlegen. Mit dem Gemüse und z.B. Pastinaken-Kartoffelpüree (400g Pastinaken auf 600 Kartoffeln) servieren.

Chicken Drumsticks

Drumroll please for Drumsticks

Heute geht es nicht um meine Ambition Schlagzeug zu spielen. Ehrlich gesagt bin ich so musikalisch wie ein Stück Toastbrot. In der 7. Klasse hat mein Musiklehrer verzweifelt versucht mir das Notenlesen beizubringen, leider ohne Erfolg. Am Ende des Schuljahres wurden mit einer 5 im Zeugnis meine Träume von einer Musikkarriere begraben.

Back to the Chicken… genauer gesagt zu den Chicken Drumsticks aka knusprig panierte Hähnchen-Unterkeulen.

Beim wöchentlichen Einkauf auf dem Markt haben mich die frischen Unterkeulen beim Gefügelstand angelacht. Richtig schöne, fleischige Exemplare aus regionaler Herkunft und mit 4€ das Kilo auch nicht viel teurer als aus der Kühltheke im Supermarkt. Perfekt um endlich das glutenfreie Paniermehl aus Mais zu testen. Mal davon abgesehen, dass dieses Paniermehl aus Mais hergestellt wir, es ist nicht wie das klassische Paniermehl das man kennt. Es ist nicht fein gemahlen, sondern eher grob wie zerbröselte Cornflakes oder Panko. Außerdem passt Mais und Hähnchen ja auch ganz gut zusammen.

Chicken Drumsticks

Chicken Drumsticks (Knusprig panierte Hähnchen-Unterkeulen) mit knuspriger Parmesan- und Gewürz-Panade

Für 2 Personen oder als Beilage/ kleiner Snack für 3-4 Personen

  • 1kg (ca. 9 Stück) Hähnchenunterkeulen
  • 2 Eier (M)
  • 100g glutenfreies Paniermehl (oder Panko)
  • ca. 25-30g frisch geriebenen Parmesan
  • 1/2 TL Salz
  • 1/4 TL Zitronenpfeffer
  • 1/2 TL Thymian
  • Ca. 3 EL Butter

Die Unterkeulen waschen, trocken tupfen und von der Haut befreien.

Die Eier in eine flache Schüssel oder tiefem Teller verquirlen.

Das Paniermehl, Parmesan, Salz, Zitronenpfeffer und Thymian gut vermischen und ebenfalls in eine flache Schüssel oder tiefem Teller geben. Die Keulen zuerst in den Eiern dann in der Panade wenden und auf einem mit Packpapier ausgelegtes Backblech legen.

Den Backofen auf 200°C (Ober-/Unterhitze) Vorheizen.

Die Butter schmelzen, etwas abkühlen lassen und ca. 1-2 TL auf jede Keule verteilen. Ggf. durch wenden die Butter auf allen Seiten verteilen.

Die Keulen ca. 45 Minuten in dem Ofen garen, nach der Hälfte der Zeit wenden. Die Gar-Zeit wird je nach Keulengroße und Ofen variieren.

 

Das knochenlose Hähnchen

Vor knapp zwei Wochen habe ich bei „Parsley, Sage & Sweet“  vorbei geschaut und etwas faszinierendes, fesselndes und auch ein bisserl schockierendes gefunden. Naja nicht ganz, aber los gelassen hat es mich nicht – das knochenlose Hähnchen. Ein Hähnchen komplett zu entbeinen? Wieso sollte man so was machen? Weil ich es noch nie gemacht habe, ist doch logisch. Meine Freunde haben mich auch kurz angeschaut, also ob einen Sprung in meine Schüssel hatte, aber zuckten dann mit den Schultern und meinten nur „okaay“ 😉 Wahrscheinlich haben sie gedacht, jetzt dreht sie durch.

An dieser Stelle eine kleine Warnung! folgendes ist nichts für schwache Nerven 😉

Eigentlich bin ich ja nicht so eine Zimperliese und weiß auch, dass Hähnchenfilets nicht an Bäumen wachsen, aber ein Hähnchen so zu zerlegen hat mir schon etwas Überwindung gekostet. Vor allem weil ich erst einmal die Innereien aus dem Teil raus pulen musste. Bei meinen bisherigen Hähnchen waren die Innereien netterweise in einem Tütchen verpackt. Ich war auch froh, dass ich alleine war und keiner mir über die Schulter geschaut hat, während ich das arme maisgelbe  Hähnchen malträtiert habe. Ganz alleine war ich aber eigentlich auch nicht. Zur Seite stand mir der digitale Jacques Pépin, der auch an der Seite von Julia Child den TV-Kochlöffel geschwungen hatte.

Nach einer Stunde Operation am offenen Hähnchen, als das offene und ausgebreitete Hähnchen so vor mir lag, war ich schon etwas stolz auf mich. Es hat so lange gedauert, weil ich auch immer wieder das Video zurück gespult habe um wirklich alles richtig zu machen. Ein kleiner Tipp wenn man mit Hähnchen und Laptop arbeitet und man nicht das Touchpad einsauen will – den Bedien-Finger in ein Sauberes Küchentuch wickeln, bevor man sich der Tastatur nährt. Denn das entbeinen erfordert richtiges Zupacken mit beiden Händen und ein sehr scharfes Messer. Also Vorsicht mit Finger und Daumen.

Eigentlich wollte ich das ganze filmen, weil mit Finger voller Hähnchen wollte ich meine Kamera nicht bedienen. Leider war die Batterie leer bevor es richtig losgehen konnte, aber die Schnappschüsse geben bestimmt einen guten Einblick wie es weiter gegangen ist 😉

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Im Nachhinein fand ich es gar nicht so schlimm. Auf eine morbide Art hat es auch Spaß gemacht. Ein Hähnchen mit der Geflügelschere auf zu schneiden, also die Rippen, Knochen usw. durch zu brechen um ein plattes Hähnchen (Road-Kill-Chicken) zuzubereiten, fand ich viel schlimmer.

So… das Hähnchen lag ausgebreitet vor mir, die Hauptarbeit getan, dann musste nur noch das Hähnchen verschnürt werden. Die Füllung hatte ich vorher vorbereitet, damit es schön durchziehen konnte. Die Füllung auf das Hähnchen verteilt, auch in die Beine gestopft und in diesem Augenblick klingelte es an der Tür. „Krass…was machst du da???“ Mein Besuch war leicht schockiert. Ich hab mich nicht weiter stören lassen und hab das Hähnchen zugeklappt und mit Küchenschnur verschnürt. Als das Hähnchen-Paket so vor mir lag erinnerte es mich total an „Fifty Shades of Chicken„.

Das knochenlose und gefüllte Hähnchen findet man auch unter der Bezeichnung Ballottine oder Galantine je nach Zubereitung.

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Entbeintes Hähnchen mit Toastbrot-Bacon-Füllung

  • 1 entbeintes (Mais-)Hähnchen
  • 4-5 Scheiben (Sandwich-)Toast
  • 15g Bärlauch
  • 1 Ei
  • 75ml Milch
  • 50g Cheddar
  • Salz & Pfeffer
  • 4 Scheiben Bacon
  • Öl

Toast über Nacht unverpackt/unverdeckt liegen lassen, oder bei 50°C ein paar Minuten im Backofen trocknen. Toast würfeln, Bärlauch in Streifen schneiden, Cheddar reiben und alles zusammen mit dem Ei, der Milch und etwas Salz und Pfeffer mischen. Mindestens 20 Minuten ziehen lassen.

Den Bacon auf das Hähnchen legen und darüber die Füllung verteilen, davon auch etwas in die Beine stopfen. Das Hähnchen zuklappen, zuschnüren und mit etwas Öl einreiben.

Den Backofen auf 200°C vorheizen. Das Hähnchen mit einem Bratenthermometer ausstatten und in einem Bräter (mit Rost) legen. Ca. 1 Stunde bzw. bis der Thermometer 73°C anzeigt garen.

Das Hähnchen in Scheiben schneiden und z.B. mit glasierte Möhren, cremige Polentabrei und Sauce servieren.

Wer mehr Information und Inspiration für das entbeinen benötigt, schaut bei Parsley, Sage & Sweet vorbei und/oder schaut euch das Video von Jacques Pépin bei Youtube  an.

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English Version

About two weeks ago I was over at „Parsley, Sage & Sweet“ and found something fascinating, captivating and also a bit shocking. Well not quite, but definitely unforgettable – the boneless chicken. Completely debone a whole chicken? Why would one want to do that? Because I’ve never done it before of course. My friends also looked at me briefly, like I´ve gone off my rocker, but then shrugged and said „okaay“ 😉

At this point, a little warning! The following is not for the faint of heart 😉
I’m not that overly squeamish and I also know that chicken fillets do not grow on trees, but to take a chicken apart, that really cost me some effort. Especially since I had to scrape out the giblets of the chicken, which were kindly NOT packed in a sachet and stuffed back into the cavity. I was also glad that I was alone and no one was looking over my shoulder while I was maltreated the poor corn yellow chicken. Although I really wasn´t all alone. I had the digital Jacques Pépin at my side, who had also swung the TV cooking spoon together with Julia Child.

After an hour of open chicken surgery, I was a bit proud of myself looking at the chicken open and spread out in front. It took me so long because I always had to wind back the video, so I could really get it right. A little tip: when working with chicken and a laptop and no one wants soil their touchpad – wrap a clean kitchen towel around your index finger, before nearing the keyboard. The Deboning requires the use of both hands and a very sharp knife. So be careful with your fingers and thumbs.

I actually wanted to film the whole thing, because with fingers full of chicken I didn´t want to touch my camera. Unfortunately, the battery died before I really got started, but the snapshots provide a good insight how it went on 😉

In retrospect the deboning wasn´t that bad. In a morbid way, it was fun. Cutting up the back of a raw chicken with poultry shears, breaking the ribs, bones, etc. to make a flat chicken (“Road-kill Chicken”), I found much worse.

So … the chicken lay spread out before me, most of the work done, the chicken just had to be trussed up. The filling I prepared beforehand, to let the flavors blend. I spread the filling on the chicken, stuffed some in the legs and at that moment the doorbell rang. „Wow … what are you doing?“ My Visitor was slightly shocked. I didn`t let myself be disturbed and finished my chicken-mission. I folded the chicken and tied it with kitchen string. As the chicken package lay in front of me it reminded me totally of „Fifty Shades of Chicken“.

The boneless stuffed chicken and can also be found under the name Ballottine or galantines depending on the preparation.

Boneless chicken with toast and bacon stuffing

  •      1 boneless (corn) Chicken
  •      4-5 slices (sandwich) toast
  •      15g wild garlic
  •      1 egg
  •      75ml milk
  •      50g Cheddar
  •      Salt & pepper
  •      4 slices of bacon
  •      oil

Leave the unpackaged toast uncovered overnight to dry out, or put it for a few minutes in the oven at 50°C. Cut the toast into cubes, the garlic into strips, grate the Cheddar and mix everything together with the egg, milk and salt and pepper. Let sit at least for 20 minutes.

Line the open chicken with the bacon and spread the filling over it, stuff some of it in the legs too. Fold the chicken close, tie it up and rub it down with a little oil.

Preheat the oven to 200 ° C. Insert the meat thermometer into the chicken and place it in a roasting pan. Let it cook approx. 1 hour or until the thermometer indicates 73 ° C.

Cut the chicken into slices and for example serve with glazed carrots, creamy polenta and sauce.

If you need more information and inspiration for deboning a chicken, take a look at Parsley, Sage & Sweet and / or check out the video of Jacques Pépin on Youtube.

Curry Premiere

Vorherrschendes Thema ist ja momentan unser Wetter. Besonders bei Facebook. Ich habe das Gefühl, dass jeder dritter Post irgendetwas mit dem nicht-existenten deutschen Sommer zu tun hat. Es wird gemotzt und gemeckert oder freudig ja fast schon hämisch gepostet, dass der eine oder andere bald gen Sonne fliegen… mit dem meckern bin ich eigentlich keine Ausnahme. JA, das Wetter ist Schei**! Aber ich habe wenigstens 1 Woche etwas Sommer mit Sonne und Wärme genießen können. Jeah! Zumindest muss ich nicht bei 30°C und Sonnenschein 8 Std. im Büro verbringen 🙂 Also alles (noch) halb so schlimm.

Aber was mich an diesem Sommer wirklich ankotzt, ist das mein Obst und Gemüse leidet. Heute musste ich 2 Schalen Erdbeeren, die ich vorgestern gekauft habe, wegen Plüschfrisur in die Tonne befördern. Echt ärgerlich. Auch meine Pflanzen auf meiner Dachterrasse leiden und ich mit ihnen. Da macht man sich die Mühe Pflanzen zu ziehen und pflegen und dann kann man es noch nicht mal wirklich genießen, weil es dauernd regnet. Schade.
Dennoch gibt es auch was positives von meiner Terrasse zu Berichten… ich konnte die ersten Möhren ernten. Diese gelben, weißen und die eine orange Möhre habe ich vor Monaten in Mauerer-Kübel ausgesät und nun waren die endlich groß genug um aus der Erde zu rupfen. Ich mag es selbst Obst und Gemüse zu ziehen, besonders Sorten die man nicht so in dem Supermarkt bekommt, wie diese Möhren.

Das Wetter hat auch ein gewisser Einfluss auf mein Kochverhalten. Diese Woche habe ich keine Lust zu kochen gehabt. Montag und Dienstag war es so kalt, dass ich echt überlegt habe die Heizung wieder an zu machen. Ich hab‘s sein lassen und stattdessen die Fenster geschlossen und mich in eine Decke gehüllt auf dem Sofa gemütlich gemacht. Zum Kochen konnte ich mich auch nicht aufraffen, es dann gab Sandwiches. Mittwoch hatte ich so richtig Lust auf Hühnersuppe oder Curry, aber der Tag wurde ja so richtig schön warm, also blieb die Küche wieder kalt. Gut, nach 3 Tagen Sandwiches oder Brote, wollte ich dann doch mal was Warmes zu essen haben, egal wie das Wetter wird. Das Rennen hat dann das Curry gemacht.

Ein gutes Curry ist was feines, aber ich bestelle es fast nie weil ich es nicht so einschätzen kann wie scharf es ist, oder auch weil da sich oft Obst wie Ananas oder Mango darin versteckt *bääääh*. Obst im Salat ist okay, aber im warmes, herzhaftes Essen… nicht meins.

Ein „richtiges“ Curry, also ohne fix und fertige Gewürzmischungen habe ich noch nie gemacht. Ich glaub ich muss da noch weiter gehen, ich glaub habe noch nie Curry zubereitet.

Google hat mir bei der suche nach „world best curry“ das Rezept „Indian Chicken Curry (Murgh Kari)“ bei allrecipes.com ausgespuckt. Die genannten Gewürze hatte ich, also fehlten noch die frischen Zutaten. Zuhause angekommen, stellte ich fest, dass ich doch kein Curry-Pulver hatte, aber ich wollte nicht nochmal los gehen. Diese kleinen Dosen Curry-Pulver sind ja nicht gemahlene Curry-Blätter, sondern eine Gewürzmischung. Grob erinnerte ich mich an die Inhalte, zumindest an die ein oder andere, also improvisierte ich. Da ich auch noch die schönen Möhren hatte, wurden die auch gleich mit verarbeitet.

Ein wichtiger Tipp vorweg: die jeweiligen Zutaten vorbereiten, also waschen, schneiden, würfeln, mörsern oder hacken, bevor man mit der „Kochanweisung“ anfängt!

Hähnchen Curry mit ganzen Hähnchenbrustfilets

  • 4 Hähnchenbrustfilets
  • Salz
  • 120 ml Öl
  • 4-5 Zwiebeln, gewürfelt (ca. 250g)
  • 2 Knoblauchzehen, gepresst (ca. 1 TL)
  • 1 ½ TL Ingwer, frisch gerieben (ca. 2 cm Stück)
  • 1 EL Curcuma
  • 1 ½ TL Kreuzkümmel (Cumin), gemahlen
  • ½ TL Nelken, gemahlen
  • 1 TL Cayenne Pfeffer
  • ¼ TL Chili-Flocken
  • ½ TL Fenchel Samen
  • 1 ½ TL Koriander Samen (oder 1 TL gemahlenen Koriander)
  • 4 Kardamom Kapseln
  • 1 EL Wasser
  • 300g gelbe/weiße Möhren, in Scheiben
  • 1 Dose gestückelte Tomaten (400g)
  • 250 g Joghurt
  • 1 EL frischer Koriander, gehackt
  • 1 TL Salz
  • 120 ml Wasser
  • 1 TL Garam Masala
  • 1 Zitrone

Hähnchenbrüste von beiden Seiten gut salzen. In eine große, hohe Pfanne das Öl erhitzen und die Hähnchenbrüste gold-braun anbraten. Aus der Pfanne nehmen und auf einem Teller zur Seite stellen.

Die Hitze auf mittel-hoch reduzieren. Zwiebeln, Knoblauch und Ingwer in die Pfanne geben und braten bis die Zwiebeln glasig sind (ca. 8 min).

Curcuma, gemahlener Kreuzkümmel, gemahlene Nelken, Cayenne Pfeffer, Chili Flocken, Fenchel Samen, Koriander Samen und Kardamom Kapseln in einem Mörser geben und fein zerstoßen. Die Gewürze über die Zwiebeln streuen, 1 EL Wasser hinzugeben und verrühren. Die Möhrenscheiben hinzufügen und ca. 1 Min. weiter braten.

Tomaten, Joghurt, Koriander und 1 TL Salz hinzugeben und rühren. Die Hähnchenbrüste, mit evtl. austretenden Saft zurück in die Pfanne geben. Das Wasser hinzufügen und auf kochen lassen. Die Hähnchenfilets sollten bedeckt sein, ggf. in der Soße wenden.

Garam Masala über die Pfanne streuen und abgedeckt ca. 20 Min. köcheln lassen oder bis die Hähnchenbrüste gar sind.

Mit einem viertel Zitrone, Basmatireis und Naan-Brot servieren.

Viel Spaß beim Nachkochen

Nachtrag

Bei Foodina gibt es ein Blogevent zum Thema “Thai-Wo(ch)ken“. Das hier ist zwar ein Indisches Gericht (danke Tina 😉 ), aber wer gerne exotisches wie Thai-Essen mag, egal ob warm, kalt, süß oder feurig, sollte da mal vorbeischauen und sich die leckeren Einreichungen mal anschauen.

Thai-Wo(ch)ken
Da dieses gold-gelbe Curry so eine schöne Farbe hat, habe ich es auch bei Uwe’s Jahres-Blogevent „Cookbook of Colors“ eingereicht. Passend zur endlich lachende Sonne werden noch bis zum 31.07. gelbe Gerichte gesucht.

HighFoodality Blog-Event Cookbook of Colors

Hähnchen mit Pak Choi

Bevor ich zu dem Gericht in der Überschrift komme, eine kurze Geschichte wie es dazu kam.

In meiner Nachbarschaft bzw. nähere Umgebung gibt es drei kleinere Supermärkte/Discounter. Bei einem habe ich meine Wochenend-Einkaufstüten u.a. mit Obst und Gemüse vollgepackt: Äpfel, Mandarinen, Bananen, Salat, Zucchini, Paprika usw. Also die üblichen Verdächtigen. Schon seit Freitag habe ich richtig Lust auf Mangold, aber leider hatte dieser Supermarkt leider keinen nicht im Angebot. Na gut, dann halt nicht. Da ich vollgepackt und zu Fuß Einkaufen war, hatte ich keine Lust in extra dafür noch in einem anderen Supermarkt zu gehen. Zuhause angekommen und alles verstaut, freute ich mich auf einen knackigen, süß-sauren Apfel (mein liebstes Obst). Tja, das war ein Satz mit X. Der Apfel war eigentlich nur Süß und überhaupt nicht nach meinem Geschmack. So saß ich da, mit blöde Äpfel und ohne Mangold. Nochmal extra losgehen? Ja! Ich hatte so einen Heißhunger auf süß-saurere Äpfel. Schuhe an, in den Mangel geschlüpft und ab zum Bio-Laden um die Ecke. Dieser hatte leider auch keinen Mangold und die Äpfel sahen auch nicht so toll aus, also weiter zum nächsten Supermarkt. Die hatten auch kein Mangold, aber dafür gut aussehenden Äpfel, außerdem hatte ich eh was beim ersten Einkauf vergessen. Wieder ab nach Hause, wieder hingesetzt, Apfel geschält und mit Freude reingebissen… und wieder ausgespuckt. Ich hatte mich vergriffen es waren auch süße, aber dafür mehlige Äpfel (noch schlimmer!). Ich kann mir einfach die Sorten nicht merken.

Was hat das Ganze mit Hähnchen und Pak Choi zu tun? Kommt noch… Gestern Abend habe ich bei einigen Food-Blogs gesurft und bin auf Justbento.com gestoßen. Makiko Itoh widmet ihre Seite den Bento-Boxen (Japanische Lunch-Box) mit viel Hintergrundwissen, Tipps und Trick, sowie natürlich viele Rezepte. Empfehlenswert! Heute Morgen fiel mir ein, in irgendeinem Rezept (weiß nicht mehr wo) kann man Pak Choi auch mit Mangold ersetzten. Da es hier anscheinend keine Nachfrage für Mangold gibt, also Pak Choi. Ich hatte sowieso kein Sesamöl mehr, also ab zum Asia-Laden. Ich glaube hätten die kein Pak Choi wäre ich durchgedreht 😉 Glücklich verließ ich den kleinen Asia-Laden. Gegenüber ist auch ein Türkischer Supermarkt, „vielleicht haben die leckere Äpfel“ dachte ich. Dies Mal hatte ich dann den Gemüsehändler nach Rat gefragt, damit ich mich nicht wieder vergreife. Und was habe ich dort auch gefunden? Ja richtig Mangold 🙂 Ende gut, alles gut.

Nach dem Hähnchen habe ich super leckere Apfelstücke zum Nachtisch genossen. Lange Rede kurzer Sinn hier das Rezept:

Hähnchen mit Pak Choi

  • Hähnchenbrust (ca. 150-200g)
  • 1 TL Fischsauce (optional)
  • 1 TL Austernsauce (optional)
  • 1 EL Sesam
  • Knoblauch (1 Zeh fein gehackt)
  • Ingwer, frisch (ca. 1 cm breit, fein gehackt oder gerieben)
  • 2-3 Frühlingszwiebel (je nach dicke, geschnitten)
  • 10 Pak Choi Blätter (ohne Stiel)
  • Sesamöl
  • 2 EL Sojasauce
  • 1 EL Balsamico Essig

Hähnchenfilet waschen, trocken tupfen, der Länge nach halbieren und in Streifen schneiden. In einer Schüssel Fischsauce, Austernsauce und Sesam mischen. Hähnchen darin kurz marinieren (optional). In einer Pfanne Sesamöl erhitzen und Hähnchen anbraten (3-4 Min.). Ingwer und Knoblauch kurz mit braten (Ca. 30 Sek.). Die Pak Choi Blätter und Frühlingszwiebel in die Pfanne geben, Deckel drauf und kurz dünsten (2-3 Min) bis die Blätter etwas einfallen (ähnlich wie Spinat) sind. Sojasauce und Balsamico und wahlweise Petersilie (ich hatte keinen) hinzufügen kurz um rühren. Servieren.

Wer es etwas scharf mag kann natürlich auch etwas Chili, frische oder Chiliflocken hinzufügen. Die schwarzen Punkte im Bild ist nicht verbrannter Koblauch, sondern schwarzer Sesam 🙂

Nachtrag für WW’ler: mit 150g Hähnchen & 5 EL Reis = 7PP