Der Ultimative Lemon Curd Test

Ich weiß schon wieder Curd *augenroll*. Diesmal allerdings mit einem anderen Hintergrund, als meine Vorliebe für diese Köstlichkeit. Nach einem Hinweis im letzten Curd Post von Cairnsbirdwing, dass Sie Lemon Curd immer mit dem ganzen Ei zubereitet, haben wir uns gefragt wieso einige Rezepte nur Eigelb und andere das ganze Ei verwenden. Wo liegen genau die Unterschiede? Im Geschmack, Konsistenz, Zubereitung oder Haltbarkeit? Da mich dies irgendwie nicht los gelassen hat, habe ich heute ein Lemon Curd Rezept ein Vergleichstest unterzogen. Um die optimalen Vergleichsbedingung einzuhalten wurde das gleiche Rezept mit der gleichen Menge an Zutaten (bis auf die Eier), sowie auch die gleiche Zubereitungsmethode verwendet.

Normalerweise kommt das Rezept erst am Ende vom Post, aber um die Unterschiede besser zu erklären hier zunächst das Rezept. Bevor man mit der Zubereitung beginnt ist Hilfreich ist alle Zutaten vorher abzuwiegen und bereitzustellen.

Lemon Curd

  • Abrieb von 1,5 Bio-Zitronen
  • 90g Zucker
  • 60ml Zitronensaft (frisch gepresst)
  • 2 Eier (L) oder 3 Eigelb (L)
  • 60g Butter (gewürfelt)

Abrieb und Zucker gut vermischen und kurz durchziehen lassen. Zitronenzucker und Zitronensaft in einem Topf mischen, auf mittlere Hitze erwärmen bis der Zucker sich aufgelöst hat und kurz aufkochen lassen. Währenddessen die Eier/das Eigelb in einer (Metall)Schüssel gut verquirlen und zur Seite stellen. Optional: das Zitronensirup durch ein Sieb geben um den Abrieb aufzufangen. In einem dünnen Strahl zu den Eiern geben, dabei schnell Rühren.

Die Schüssel auf einem Topf mit köchelndem Wasser (Wasserbad) stellen und kontinuierlich Umrühren. Sobald die Messe beginnt einzudicken, die Butter nach und nach zügig unter rühren. Die Schüssel vom Topf nehmen und in ein Marmeladenglas füllen. Beachte wenn der Curd abkühlt dickt er noch nach.

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Verhalten bei der Zubereitung

Bei der Zubereitung gibt es nur minimale Verhaltensunterschiede. Bei der Zugabe von dem Zitronensirup zu dem Vollei ist die Gefahr, dass das Eiweiß ausflockt sehr hoch. Also den Sirup etwas abkühlen lassen und in einem dünnen Strahl sehr schnell unter den Eier rühren. Die Vollei Variante dickt auf dem Wasserbad schneller ein, als die Eigelb-Version, also kein Augenblick aus den Augen lassen.

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Optik & Konsistenz

Als erstes Fällt natürlich die Mengenunterschiede auf. Dies war auch zu erwarten. Eine Erhöhung der Eigelbe um das auszugleichen, hätte sich vermutlich Nachteilig auf den Geschmack ausgewirkt. Auf den ersten Blick ist die Farbe sehr unterschiedlich. Die Eigelbversion ist dunkler und grenzt schon fast ans Orange. Auf den zweiten Blick sieht die Konsistenz anders aus. Die Vollei-Version sieht cremiger aus. Der Unterschied kann auch daher kommen, dass ich die Eigelb-Version etwas länger habe eindicken lassen. Ich denke das wird auch das Mundgefühl beeinflussen.

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Mundgefühl und Geschmack

Aufgrund der flüssigeren Konsistenz hat die Vollei-Version beim Mundgefühl die Nase vorn. Auf der Zunge wirkt er sämiger, als die Eigelb-Version. Die ist zwar dicker, aber irgendwie auch glatter. Der schwierigster Unterschied ist der Geschmacks unterschied. Es gibt kaum einer. Beide schmecken wunderbar zitronig, aber ich tendiere hierbei mehr zur Eigelb-Variante. Dies ist natürlich ein rein Subjektives Gefühl, aber die Eigelb-Version wirkt im Geschmack einfach smoother, runder. Ist irgendwie schwer zu beschreiben.

Fazit

Optisch gibt es bei meinem Versuch eindeutige Unterschiede, Geschmacklich nehmen sich beide Versionen aber nicht viel.  Ich denke eine Fusion z.B. 1 Vollei + 2 Eigelb wird das Beste aus beide Versionen hervorbringen. Ob es bezüglich Haltbarkeitsunterschiede gibt, kann ich nicht sagen, da Lemon Curd bei mir nie lange hält. Beide sollten sich aber ein paar Tage im Kühlschrank halten.

Was ich aus dem Curd und das Übriggebliebenes Eiweiß fabriziere gibt es im nächsten Post. Aber erst einmab brauche ich was salziges 😉

 Ich wünsch euch ein schönes Wochenende und viel Spaß beim Nachkochen