Fettuccine mit Steinpilze und Salbei

Steinpilze, Salbei und frische Fettuccine

Der Herbst macht sich nicht nur durch die niedrigere Temperaturen oder das langsam gold-rot färbende Laub bemerkbar, sondern auch durch das neue saisonale Angebot auf dem Markt. Erdbeeren, Zucchini und Bohnen werden langsam von Kürbissen, Kohl und Äpfel abgelöst. Herbstanfang heißt auch Pilzsaison.

Gestern auf dem Wochenmarkt hatte der Gemüsehändler schöne frische Steinpilze im Angebot. Dabei hatte ich richtig Glück, denn das begrenzte Angebot ist meistens sehr schnell ausverkauft. Hier sind Steinpilze anscheinend sehr beliebt. Kann ich ja auch nicht verdenken, denn sie sind wirklich sehr köstlich. Vor allem wenn sie in Salbeibutter angebraten werden.

Fettuccine mit Steinpilze und Salbei

 

Zu den Pilzen passt frisches Baguette oder Pasta sehr gut. Frische Pasta kann man auch selbst herstellen, aber dafür braucht es etwas Zeit. Keine gute Voraussetzung wenn es schon Mittag ist und der Magen knurrt. Also habe ich frische (hausgemachte) Safran-Fettucine von der Pasta-Manufaktur auf dem Wochenmarkt mitgenommen.

Safran-Fettucine mit Steinpilze in Salbeibutter

  • 400g frische Fettuccine
  • 200g Steinpilze
  • 1 Knoblauchzehe
  • 25g Butter
  • 1 EL Öl
  • 6 große Salbeiblätter

Wasser in einem großen Topf zum kochen bringen, Salz hinein geben und die Fettuccine al dente kochen.

Während das Wasser aufkocht, die Steinpilze putzen (nicht waschen) und grob zerkleinern. In eine große Pfanne die Butter zusammen mit dem Öl erhitzen. Die Hitze runter drehen. Knoblauchzehe schälen, grob klein schneiden und zusammen mit den Salbeiblätter anbraten. Wenn es anfängt zu duften, die Steinpilze hinzugeben und goldbraun braten.

Die Pasta abgießen, abtropfen lassen und in die Pfanne geben. Vermengen bis die Fettuccine gleichmäßig von der Salbeibutter bedeckt ist. Servieren und genießen.

 

QuickPress: geklärte Butter

Butterschmalz oder geklärte Butter oder Ghee kann man käuflich erwerben, oder mit geringen Aufwand selber machen.

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250g Butter in Würfel schneiden und in einem Topf bei niedrig-mittlere Hitze schmelzen.

Die Butter solange leicht köcheln lassen bis das Wasser verdampft ist und das Milcheiweiß sich langsam bräunt. Zwischendurch Rühren und ggf. den entstehenden Schaum abschöpfen.

Das heiße und flüssige Butterschmalz durch ein im Sieb gelegtes Passiertuch in ein sauberes Schraubglas gießen.

Wenn das Butterschmalz abkühlt wird es fest.

Hähnchen mit Bärlauch

Bärlauch Butter Hähnchen

Hallo? Hallo! Ist es wirklich schon fünf Wochen her? Manch mal will „gut Ding, weile haben“ oder wie in meinem Fall einfach nur eine kleine Auszeit. Eines vorweg… Mir geht es gut 🙂 Momentan bin ich „nur“ mit einer beruflichen Neuorientierung, private Entwicklungen und meine Masterarbeit recht eingespannt, da bleibt einfach wenig „Headspace“ für anderes. Ich möchte jetzt nicht lamentieren oder in irgendwelche Tiraden verfallen, sondern zum Kern von einem Foodblog kommen…dem Essen.

Der Frühling ist eigentlich meine liebste Jahreszeit. Nicht unbedingt wegen dem Wetter, obwohl Sonne und wärmere Temperaturen die Laune steigern, sondern vielmehr wegen den saisonalen Produkten wie Spargel, Rhabarber und vor allem Bärlauch. In den letzten Wochen habe ich dieses herrlich duftende Knoblauchkraut gefühlt kiloweise verarbeitet. Hauptsächlich zu Pesto oder aromatisiertes Öl und Butter, aber auch in Salat, Omelett oder einfach als Knoblauchersatz verspeist. Sehr empfehlen kann ich die Verwendung von Bärlauchbutter und Hähnchen. Zugegeben, die Haut vom Fleisch abzulösen ist etwas fummelig, aber man wird dafür mit einem sehr saftiges und aromatisches Hähnchen belohnt. Die Bärlauchsaison ist schon fast vorbei, also ran halten 🙂 Ein kleiner Tipp, wenn ihr Blüten im Bärlauchbüschel findet, dann lieber nicht zugreifen. Sobald Bärlauch blüht, schmeckt er nicht mehr so gut und kann leicht bitter schmecken.

Hähnchen mit Bärlauch

Das fertige Hähnchen hat es leider nicht auf den Fototisch geschafft, denn es hat so herrlich geduftet und hatte keine Chance bei der hungrigen Meute 😉

Bärlauch-Butter-Hähnchen mit Möhren (für 4 Personen)

  • 40g Bärlauch
  • 100g Butter (Zimmerwarm/weich)
  • 1 Hähnchen (ca. 1600g)
  • Salz/Pfeffer
  • 1 Zitrone (Bio)
  • 1 frische Knoblauchknolle
  • 1 Bund Möhren mit Grün
  • Olivenöl
  • Zucker, Salz, Pfeffer

Den Bärlauch waschen, gut trocknen, fein hacken und mit der weichen Butter vermengen. Kurz zur Seite stellen.

Das Hähnchen von Innen und Außen waschen und trocken tupfen, ggf. noch restliche Kiele (Federrückstände) entfernen. Die Haut vorsichtig mit Hilfe von einem kleinen Scharfen Messer und den Händen (vom hinteren Ende her) von den Brüsten und Keulen lösen. Dabei versuchen die Haut nicht einzureißen oder zu schneiden.

25g von der Bärlauchbutter zur Seite stellen. Die restliche Butter unter der Haut auf Brüste und Keulen gleichmäßig verteilen. Das Hähnchen dann von Innen und Außen salzen und pfeffern. Die Zitrone heiß abspülen, an 4 Seiten einschneiden, nicht durchschneiden und in die Bauchöffnung geben. Die Bauchöffnung mit ggf. mit einem Zahnstocher verschließen. Mit etwas Küchengarn die Flügen und Schenkel and das Hähnchen binden.

Den Backofen auf 200°C (Ober/Unterhitze) Vorheizen.

Das Hähnchen in eine Bratform (mit Gitter) legen. Die Knoblauchknolle halbieren. Die Möhren putzen/schälen, mit etwas Olivenöl einreiben und mit Zucker, Salz und Pfeffer bestreuen. Beides um das Hähnchen verteilen.

Das Hähnchen dann für ca. 30 Minuten in den Ofen geben. Die restliche Butter Schmelzen und das Hähnchen damit bestreichen und ca. 60 Minuten weiter braten. Das Hähnchen sollte fertig sein, wenn man die Keule mit einem Messer ansticht und klarer Bratensaft austritt.

Das fertige Hähnchen von seinen fesseln befreien und zerlegen. Mit dem Gemüse und z.B. Pastinaken-Kartoffelpüree (400g Pastinaken auf 600 Kartoffeln) servieren.

Spargel klassisch auf zwei Arten

Ich bin definitiv ein Spargel Fan! Am liebsten esse ich ihn klassisch mit neue Kartoffeln und Butter, ja ab und zu auch mit einem Stück Fleisch, wahlweise Kotelett oder Schnitzel. Vor ein/zwei Jahren habe ich mir auch extra einen Spargel-Topf (mit Körbchen) angeschafft. Er wird zwar meist nur ein paar Monate im Jahr benutzt, also eigentlich nur zur Spargelzeit, aber der Kauf hat sich gelohnt. Spargel im Topf kochen (mit etwas Salz, Butter und Zucker) kennt jeder, aber man kann ihn auch im Backofen bzw. in einem Bratenschlauch zubereiten. Hierzu einfach ca. 1 Pfund geschälten Spargel in den Schlauch geben, Salz, Butter, Zucker und evtl. ein Spritzer Weißwein dazugeben, zubinden und Folie einstechen und bei 180°C für ca. 30 Minuten in den Backofen geben.

Am Wochenende habe ich bei Freunden für Freunde Spargel gekocht, nun ja mein Spargeltopf stand auch noch vom letzten Jahr dort ;). Als ich in der Sonne saß und die gut 2 Kilo Spargel schälte, erinnerte das mich an meiner Kindheit. Bei meiner Oma auf der Terrasse sitzen und Sie beim Spargel schälen helfen. Ich durfte immer die Spargelenden abrechen. Dieses schöne „knack“ Geräusch von dem frischen Spargel, die Hände in die glitschig, feuchte Schalen stecken…ach toll. Als Kind ist vieles schöner 😉

Nachdem ich gefühlte Stunden geschält hatte (es gab nur 1 Spargelschäler), hatte ich etwas bedenken, ob alles in den doch recht schmalen Topf passen würde, also habe ich ein Teil im Backofen wie oben beschrieben zu bereitet. Allgemein war der Spargel egal ob Topf oder Bratschlauch ungemein lecker, kein einziger Stängel war bitter, einfach nur köstlich. Einen Unterscheid schmeckte/fühlte man schon. Der Ofenspargel war etwas bissfester und der Wein hat auch eine deutliche Note hinterlassen, obwohl es nur ein Schuss war. Vielleicht war der Schuss auch zu großzugig, den der überdeckte zu stark das zarte Spargelaroma. Meine Freunde fanden beides lecker aber bevorzugten auch den Topf-Spargel.

Zu Spargel gehört auch eine Sauce. Wie gesagt bevorzuge ich einfach geschmolzene Butter, aber meine Freunde wollten eine Hollandaise. Ich habe bisher nur einmal eine Hollandaise selbergemacht und das ist voll in die Hose gegangen. Aber davon ließ ich mich nicht abschrecken, schließlich hatte ich auch einen Plan B: die gute alte Fertigsauce 😉 In der „Martha Stuart Living“ war ein Rezept für „die perfekte Hollandaise“. Das Rezept war für 4 Personen ausgelegt, wir waren zwar nur 5 aber darunter waren auch Soßenfans, also habe ich die Menge verdoppelt und es war nicht viel übrig. Und wie Hannibal zu sagen pflegt „Ich liebe es wenn ein Plan funktioniert“ 😀

Wie siehts bei euch aus? Wie habt ihr am liebsten euer Spargel?

Hollandaise (6-8 Personen)

  • 6 Eigelb
  • 6 EL Wein
  • 250g Butter
  • 8 EL siedendes Wasser
  • Salz
  • Pfeffer
  • Muskat
  • Zitronensaft

Wasserbad vorbereiten (also Wasser in einem Topf erhitzen, nicht kochen, sonst gerinnt die Soße). In eine Schüssel die Eigelbe und Wein mit einem Schneebesen schaumig schlagen. Die Farbe sollte hellgelb sein. 6-8 EL von dem siedenden Wasser nach und nach kräftig unter den Eierschaum schlagen. Die Schüssel auf dem Wasser-Topf setzen. Sie sollte ca. 2/3 in dem Wasser eingetaucht sein. Die Eimasse kräftig weiter schlagen bis sie andickt und cremig wird.

Die Butter in einem Topf bei mittlere Hitze zerlassen, bis sich die weißen Flocken auf dem Boden absetzen. Die Butter dann durch ein feinmaschiges Sieb gießen, die abgesetzten Flocken im Topf lassen. Unter kräftiges schlagen die Butter einem feinen stätigen Strahl in die Eimasse geben bis die Masse cremig ist. Mit Salz, Pfeffer, Muskat und einige Spritzer Zitronensaft abschmecken. Den Topf vom Herd nehmen, die Soße im Wasserbad bis zum Servieren lassen, ab und zu umrühren.

Falls die Soße sich trennt (also aussieht als ob sie flocken würde), nachdem man sie aus dem Wasserbad herausgenommen hat, mit dem Schneebesen kräftig schlagen bis sie wieder cremig ist.

Bayrische Gnocchi / Baverian Gnocchi

Ich koche gerne (wieso sollte ich auch übers Essen bloggen), aber am liebsten koche ich mit Freunden und gerne auch in deren Küche ;). Auf dem Menü stand Bärlauch, dies gab‘s diesen Freitag in der Bioliese-Kiste

Auf der Suche nach einer Verwertungsmöglichkeit, sind wir auf ein Rezept für bayrische Gnocchi, also Schupfnudeln oder Findernudeln mit Bärlauch gestoßen. Also schnell mal zu mir rüber geflitzt die Kartoffelpresse und Spätzlemehl eingepackt und wieder zurück geflitzt. Zum Glück wohne ich gegenüber.

Zutaten:

  • 500 g Kartoffeln
  • 1 Bund Bärlauch (ca. 75g)
  • 150 g Mehl (Hartweizenmehl / Nudelmehl / Spätzlemehl)
  • 2 EL Öl
  • 1 TL Salz
  • 2  Eier

Die Kartoffeln schälen und weich kochen. Am besten sind mehlig-kochende Kartoffeln geeignet aber mit den anderen Sorten geht’s auch. Wichtig ist allerdings die Kartoffeln durch eine Presse zudrücken, damit der Teig schön fluffig wird. Nimmt man stattdessen den Mixer/Handrührgerät werden die Schupfnudeln ziemlich zäh und gummiartig.

Die gepressten Kartoffeln abkühlen lassen. Währenddessen den Bärlauch waschen, welke Blätter aussortieren und fein hacken.

Kartoffeln mit dem Bärlauch und die restlichen Zutaten schnell(!) zu einem Teig kneten, aber nicht zu viel kneten, sonst wird das Ergebnis zäh. Die Hände vorher gut einmehlen. Den Teig zu einer Rolle formen und in Scheiben schneiden. Aus den Scheiben fingerdicke Zigarren formen.

Die Fingernudeln in einen Topf mit simmerndem Salzwasser geben und kochen bis die Nudeln zur Oberfläche steigen, ähnlich wie bei Gnocchi. Abschöpfen und zur Seite stellen bis alle Nudeln gekocht sind.

In einer Pfanne auf mittlere Hitze Butter schmelzen und darin die Schupfnudeln goldbraun anrösten. Servieren. Die Menge reicht als Beilage für 4 Personen, als Hauptgericht für 2 Personen.

Die Bärlauch-Schupfnudeln waren sehr lecker, auch kalt. Die haben einen leicht süßlichen Geschmack mit Knoblauch-Aroma, außen kross und innen fluffig weich. Da war aber nicht mein Verdienst, ich habe nur die Kartoffeln gepresst 😉

Zu den Schupfnudeln gab es Schweinefilet auf einem Spinatbett mit Bärlauch-Butter.

Bärlauch-Butter zubereiten ist auch sehr einfach und geht schnell. 125g weiche aber nicht flüssige Butter, mit etwas Salz und 4 Blätter Bärlauch fein gehackt vermischen und kalt stellen. Wer es später in Scheiben schneiden will, einfach die Bärlauch-Butter auf Frischhaltefolie geben und zu eine Rolle formen. Wenn’s schnell gehen muss, in den Froster geben bis die Butter schnittfest ist.

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Baerlauch is in English known as wood garlic, ramson, or leaf garlic. This recipe is for Schupfnudeln or “fingernoodels”, these are a specialty in the south of Germany and in Austria. They are very similar to gnocchi, hence the name Bavarian gnocchi ;). These gnocchi are shaped like think short fingers, cooked similar to gnocchi’s but finished in a pan, roasted with butter.

Ingredients:

  • 500 g potatoes
  • 1 bunch leaf garlic (approx. 75g)
  • 150 g pasta flour
  • 2 tbsp. oil
  • 1 tsp. salt
  • 2  eggs

Peel & cook the potatoes. High starch potatoes work best, but other will do. Mash the potatoes with a potatoes press. This is important. Don’t use a hand mixer to mash the potatoes, otherwise the finished fingernoodels/gnocchi will not be fluffy but more like a rubber tire. Let the mash cool down. Meanwhile wash the leaf garlic, sort out the limp leaves and finely chop.

Combine the mash, leaf garlic and other ingredients quickly (!) to dough. Don’t overdo it, or you’ll get tires ;). Flour your hands and roll out the dough to a log. Cut slices and form finger thick little cigars.

Cook the fingernoodles in simmering saltwater until they float to the top. Scoop out and put on a plate until all are finished.

Melt butter in a frying pan on medium heat. Roast the fingernoodles on all sides until they are golden brown.

This can be served as a main course for two, with some Parmesan sprinkled on top, sided with a salad. Or as a side dish for four with (like we did) fillet of pork on a bed of spinach and leaf garlic butter.