Viele kleine Törtchen

Wie ihr vielleicht wisst, feiert die Queen diese Woche Diamanten-Thon Jubiläum. Ein Grund mehr mal wieder die englischen Rezeptklassiker  raus zu holen. Die englische Küche besteht nicht nur aus Lamm mit Minzsauce, sondern es gibt wunderbare Pie’s (klein und groß), einfache und tolle Pub-Gerichte wie „Bangers & Mash“, aber vor allem finde ich die englischen Kuchen und Süßspeisen toll. Einer meiner Lieblings Sachen sind Jam-Tarts – Torteletts mit Konfitüre. Diese kleinen Törtchen sind eine Mischung aus Kuchen und Keks, schmecken wunderbar noch warm oder auch kalt, egal ob zum Kaffee oder Tee oder zum Picknick. Die Geschmacksrichtung ist nur von der Phantasie und evtl. auch Konfitüren Vorrat abhängig.

Ich mag keine Marmelade! Naja, das ist vielleicht etwas zu hart formuliert, sagen wir mal es ist nicht mein Ding, zumindest nicht auf Brot oder Toast.  Was ziemlich blöd ist wenn man Konfitüre oder Marmelade zum Kochen braucht. Ich habe nie welches im Haus und wenn sich doch ein Gläschen im Kühlschrank verirrt hat, dann trägst meist eine Frisur bis ich das Glas gebrauchen kann. Ein Glück, das ich Marmeladen-Freunde habe ;). So hatte ich fix den Teig und die Backform eingepackt und habe die Törtchen vor Ort zubereitet.

Das Rezept für diese Jam Tarts stammt aus Jamie Oliver’s „Zu Gast bei Jamie: Die besten Rezepte aus dem Königreich„. Ergibt ca. 30 Stück.

  • 250g Mehl
  • 250g Puderzucker
  • 125g weiche Butter
  • 1 Prise Meersalz
  • 1 Ei (L, Bio)
  • Abrieb 1 Orange oder Zitrone (Bio)
  • evtl. Milch

Mehl, Puderzucker, Butter und Salz zu Streuseln verarbeiten. Entweder mit den Händen oder in der Küchenmaschine. Ei und Orangen- bzw. Zitronenabrieb hinzufügen und zu einem glatten Teig kneten, ggf. etwas Milch hinzufügen. Den Teig in Frischhaltefolie gewickelt für min. 30 Minuten in den Kühlschrank legen.

Backofen auf 180°C Vorheizen.

Die Arbeitsfläche und das Nudelholz bemehlen und den Teig ca. 0,5 cm dünn ausrollen. Je nach verwendetet Form Kreise ausstechen und die vorbereitete Förmchen damit auskleiden, überstehenden Teig abschneiden. Die Törtchen mit Marmelade füllen (1 TL bzw. EL je nach Größe reicht) und für 10-15 Minuten backen, bis die schön gold-braun sind. Vorsicht beim Herausnehmen aus dem Ofen. Die Marmelade wird sehr heiß! Abkühlen lassen und vorsichtig aus der Form lösen und auskühlen lassen vor dem servieren.

Notiz zur Backform: In dem Rezept wird von Tortelett-Formen gesprochen. In Deutschland werden diese kleinen Böden Förmchen (z.B. für mini Fruchttörtchen) als Tortelett-Form bezeichnet. Für Tarts (egal ob groß oder klein) braucht man aber Förmchen mit einem flachen Boden. Ich habe von dem letzten Tchibo Back-Angebot mir mini Tartförmchen gekauft, diese sind aber etwas zu groß für Jam Tarts. Ideal wäre auch ein flaches Muffin Blech (also mit flache Mulden), in England bekommt man solche z.B. für Yorkshire Puddings oder auch Buns. Solche Bleche findet man hier leider nicht so einfach, kleine (einzel) Förmchen bekommt man aber gut online. Da aber dieses Rezept ca. 30 Jam Tarts ergibt, dauert das ganz schön lange wenn man nur 4 Förmchen hat.

Was auch gut klappt ist ein Muffin-Blech, wenn man die Formen nur halb so hoch auskleidet. Die Törtchen werden zwar nicht so flach wie die Originale, aber das tut dem Geschmack keinen Abbruch :).

Ich wollte aber „bite-sized“ Mini Jam Tarts haben, also habe ich meine Mini-Muffin-Form verwendet. Das Ausrollen und aus stechen habe ich mir auch gespart. Ich habe einfach kleine Teig-Häppchen zu Kugeln geformt und mit den Fingern zu kleine, flache Cups geformt und in die Muffin-Mulden gelegt. Das Blech habe ich vorher mit etwas Öl eingefettet und mit Mehl bestäubt. Die Backdauer verkürzt sich auch etwas, auf ca. 7 – 10 Min. Die Teigmenge ergibt dann 48 mini Jam Tarts, also 2 Backrunden 😉

Gefüllt habe ich die Törtchen mit Erdbeerkonfitüre, selbstgemachtes Lemon Curd und mit Kiwi-Fruchtaufstrich. Persönlich hat mir die Kiwi-Variante am besten geschmeckt. Jamies Tart-Teig ist schon sehr süß (250g Puderzucker!) und die süß-saure Kiwi-Konfitüre balanciert es wunderbar aus. Den Kiwi-Aufstrich habe ich selbst gemacht, also kann ich nicht sagen ob es sich mit einer gekauften Variante (Marmelade, Konfitüre oder Gelee) genauso verhält. Ich glaube beim nächsten Mal mache ich eine weniger süße Teig-Variante (z.B. diesen), da kommt bestimmt die fruchtige Süße der verwendetet Marmelade (usw.) besser zur Geltung.

Schneller Kiwi-Fruchtaufstrich für 12 Mini Jam Tarts:

  • 1 Kiwi (geschält, ca. 100g)
  • 65g Diamant Gelierzauber

Kiwi mit dem Gelierzauber pürieren und etwas „ziehen“ lassen. Vor dem verwenden nochmal kurz umrühren.

Phew, das ist heute aber ein ziemlich langer Post für solch ein einfaches Rezept geworden 😀 Ich wünsch euch viel Spaß beim Nachkochen und für diejenigen die morgen auch frei haben, einen schönen Feiertag!

Smoothiepulver von Lebepur

Auf meiner verzweifelten online suche nach gefriergetrocknete Früchte bin ich auf Lebepur gestoßen. Lebepur ist ein kleines Startup aus Berlin, welches sich das pure Leben mit gesunden Smoothies auf die Fahne geschrieben hat. Ihre Smoothies kommen aber nicht in Flaschen daher, sondern als Frucht und Obst pur in Pulverform.

Im Angebot gibt es drei Obst und Gemüse Mischungen in 200g Packung zu je 9,90€:

  • „Himbeere Pur“ besteht wie der Name schon sagt zu 100% aus gefriergetrocknete, fein gemahlene Himbeeren.
  • Die „Rote Beete Beeren“-Mischung enthält Rote Beete (20%), Himbeeren (30%), Äpfel (30%) und Erdbeeren (20%).
  • Die dritte Mischung „Apfel Kiwi“ besteht aus 5 Äpfel (40%), 4 Birnen (30%), 5 Kiwis (20%), 45 Blätter Spinat (5%) und zwei Stangen Sellerie (5%).

Alle drei Mischungen sind (laut Webseite) 100 % fein gemahlenes Obst und Gemüse gefriergetrocknet, ohne Zusatzstoffe, Reich an sekundären Pflanzenstoffen + Vitaminen, kalorienarm und ballaststoffreich, für die vegane Ernährung geeignet und aus kontrolliert biologischem Anbau. Eine Packung ergibt ca. 10 Smoothies (1,00 Euro/Smoothie).

Bestellt hatte ich je eine Packung „Himbeere Pur“ & „Apfel Kiwi“. Die Rote Beeren Mischung ist nicht in meinem Einkaufskorb gelandet, wegen der Rote-Beete.

Aufgrund des anscheinend unerwarteten Andrangs verzögerte sich die Auslieferung, aber nach 4 Wochen hatte ich endlich meine Pulver-Smoothie-Päckchen zu Hause.

Als erstes habe ich mir gleich einen Himbeer-Smoothie nach Packungsangabe (3 EL auf 200ml) gemischt. Riecht nach Himbeere, sieht aus wie Himbeere und schmeckt auch nach Himbeere. Für mein Geschmack leider zu sehr. Versteht es nicht falsch es war gut und sehr himbeerig, aber für mich einfach zu sauer. Ich habe es zurück in den Mixer gegossen und eine halbe Banane hinzugefügt, das hat es verbessert aber erst mit einer ganzen Banane war die richtige Menge Süße erreicht um die Säure auszubalancieren.

Jetzt zu der „Apfel-Kiwi“-Mischung. Auf diese war ich sehr gespannt, denn die Mischung hörte sich sehr lecker an, ich mag Äpfel sehr und Spinat gibt es auch des Öfteren in meinen Smoothies. Nur mit dem Sellerie hatte ich etwas bedenken, aber da nur so wenig (5%) in der Mischung ist, dachte ich vielleicht passt es. Fehlanzeige. Apfel und Kiwi kann man raus schmecken, aber der Sellerie ist einfach zu dominant und überdeckt alles, auch wenn man noch eine Banane hinzufügt. Es schmeckt nicht schlecht, aber ich habe geschmacklich Apfel-Kiwi erwartet und nicht Sellerie-Apfel-Kiwi.

Fazit

Insgesamt sind diese Lebepur Smoothies eine gute Sache. Die Packung mit einem „Handshaker“ oder kleiner Mixer im Büro deponiert und man hat immer einen Gesundheitsshot zur Hand und man so kommt man auch leicht auf die empfohlene 5 Portionen Obst/Gemüse pro Tag.

Einen Himbeere Pur Smoothie werde ich zwar nicht nochmal machen, aber ein EL davon werde ich sicherlich zu meinem Obst-Smoothies hinzufügen, oder das Pulver zu Backen verwenden z.B. für Himbeere Macarons.

Die Apfel Kiwi Mischung werde ich nicht wieder bestellen, aber die Packung werde ich dennoch aufbrauchen. Da ich jetzt weiß wie es schmeckt, werde ich es bestimmt mit anderen Obst oder Gemüse Komponenten nach meinem Gusto mixen. Oder mit einem Schuss Sahne als schnelle Suppe aufkochen, mal sehen. Vielleicht bin ich zu sensitiv gegenüber dem Geschmack von Sellerie, aber jeder sollte es selbst mal ausprobieren.

Mal sehen welche Geschmacks-Mischungen sich das Lebepur-Team als nächstes ausdenkt. Trotz allem werde ich bestimmt die ein oder andere neuen Geschmacksrichtungen bestellen und ausprobieren.