Meine Vorliebe für Lemon Curd ist euch vielleicht bekannt. Im letzten Post gab es zum Schoko-Schwarzbier-Kuchen ohne zu übertreiben ein göttliches Passionsfrucht Curd. Der Kuchen war schon so lecker, dass ich ihn gestern noch mal gebacken habe. Leider war der Passionsfrucht Curd schon weg gefuttert und ich hatte auch keine Früchte mehr, also habe ich fix mal ein Himbeer Curd zusammen gerührt. Himbeer und Schokolade passt ja schließlich auch sehr gut zusammen. Den Kuchen habe ich dann nicht in drei Durchgängen gebacken, sondern als Ganzes (Backzeit ca. 40 Minuten) und dann in zwei Teile geschnitten und mit dem Curd bestrichen. Sehr lecker, aber die Passionsfrucht Variante war einfach nicht zu toppen.

Der Himbeer Curd war zu erwarten auch sehr schmackhaft, aber was mich an der Curd Produktion stört ist, das man je nach Menge sehr viel Eiweiß übrig hat. Natürlich könnte man Baisers, Macarons oder Angelcake daraus machen, aber wenn man schon ein Kuchen gebacken hat was will man mit noch mehr Süßkram. Eine andere Alternative ist wohl das Einfrieren. Mal sehn ob das funktioniert.
Eine andere Alternative ist wohl Curd ohne Ei zuzubereiten. Letzen Sommer gab es bei mir öfters Erdbeer Curd ohne Ei. Die Bindungsrolle übernimmt dabei die Speisestärke. Ob diese eierlose Variante sich dann noch Curd nennen darf, weiß ich nicht. Ehrlichgesagt hört sich eingedickter Fruchtbutterausstrich auch nicht soo schmackhaft an 😉 Was mit Erdbeeren funktioniert müsste doch auch mit Passionsfrüchte funktionieren, oder?
Passionsfrüchte (oder Maracuja) sind als Importfrüchte ganzjährig erhältlich, aber oft nicht immer im lokalen Supermarkt erhältlich. Ich habe zwar ein spezial Gemüsehändler der Passionsfrüchte eigentlich immer im Programm hat, aber ich schaffe es auch nicht immer dort hin um einzukaufen. Daher habe ich heute das eierlose Curd Experiment mit Maracujasaft gemacht. Vorweg es hat funktioniert und schmeckte auch sehr lecker. Jetzt kommt das Aber… Es schmeckt zwar wie Maracuja aber an die letzte (göttliche) Version kommt es nicht ganz ran. Ich bin mir nicht sicher ob am Saft lag oder dass ich keine Eier verwendet habe. Es ist ein bisserl vergleichbar mit Erdbeeren außerhalb der Saison. Sie schmecken wie Erdbeeren, aber erst in der Haupt-Saison sind sie wirklich gut. Der größte Nachteil am Saft ist, dass diese Säfte nur ca. 30% Fruchtanteil haben und auch dass diese oft mit Zucker versetzt werden. Die bessere Alternative zu frischen Früchten wäre wohl Püree oder Fruchtmark, aber den bekommt man noch schwieriger als die Früchte selbst.

Egal ob mit oder ohne Ei, mit Früchte oder Saft entscheidet selbst. Hier sind jedenfalls die Rezepte:
Himbeer Curd
- 150g Himbeeren (TK)
- 70g Zucker
- 70g Butter
- 3 Eigelb
Himbeeren, Zucker & Butter erhitzen bis der Zucker sich aufgelöst hat und die Himbeeren ganz weich sind. Durch ein Sieb passieren um die Kerne zu entfernen. Das Eigelb in einer (Metall)Schüssel schaumig schlagen. Die Himbeeren hinzufügen und gut unterrühren. Auf einem Topf mit köchelndes Wasser stellen und unter Rühren eindicken lassen. Beachte: der Curd dickt beim Abkühlen weiter nach.
Maracuja/Passionsfrucht Curd ohne Ei
- 200ml Passionsfruchtsaft
- 70g Zucker
- 25g Speisestärke
- 2 EL Zitronensaft
- 35g kalte Butter, gewürfelt
Alles bis auf die Butter in einem Topf mischen und unter Rühren bei mittel-hoher Hitze aufkochen. Wenn es beginnt einzudicken, die kalte Butter hinzufügen und gut umrühren. Falls es zu dick wird, etwas Saft oder Wasser einrühren.
Viel Spaß beim Nachkochen