Gulasch mit Kürbis

Das Laub beginnt sich langsam zu verfärben und wehmütig muss man sich eingestehen, dass der Sommer nun wirklich, schlussendlich vorbei ist. Im Herbst geht’s auf meinem Speiseplan oft deftig zu… Eintopf, Suppen, Braten und andere Schmorgerichte wie z.B. Gulasch. Gulasch gibt es auch in unzählichen Varianten und ich mag sie eigentlich fast alle, egal ob mit ohne Gemüse, Hauptsache würzig, deftig und lecker. Wenn ich Gemüse ins Gulasch tu, dann sind es meist Möhren oder Paprika. Diesmal war mir nach was anderes. Zudem ist auch gerade Kürbissaison.

Das Gulasch habe ich sehr spät abends (oder früh am Morgen) angefangen zuzubereiten und dann über Nacht ziehen lassen. Nun ja, die Nacht war sehr kurz, also hat es eigentlich nur 6 Std gezogen. Wer es „eilig“ hat, könnte aber auch sicherlich sich das ziehen sparen und nach dem anbraten gleich los schmoren. Ich habe das Gulasch ein bisserl zu lange geschmort, so das ein paar Fleischstücke fast wie „pulled pork“ auseinander gefallen sind, dies habe ich in dem Rezept bereits angepasst. Geschmacklich fand ich, hat die süße des Kürbis das würzige super komplementiert.

Gulasch mit Kürbis

  • 1-2 Zwiebeln (je nach Größe)
  • 1 große Knoblauchzehe
  • Butterschmalz
  • 500g Rinder Gulasch
  • Nolly Prat
  • 200ml Brühe
  • 200ml Rotwein (Zweigelt)
  • 1 Bouquet Garni (2 Lorbeerblatt, 3 Salbei-Blätter & ein Zweig Rosmarin)
  • 250g Hokkaido (gewürfelt)
  • 1 EL Tomatenmark
  • 1 TL Harissa (Gewürzzubereitung)
  • Salz & Pfeffer
  • Ca. 50ml Rotwein

Die Zwiebeln in grobe Scheiben schneiden, den Knoblauch mit dem Messerrücken zerdrücken und in einem Topf mit etwas Butterschmalz glasig anbraten. Das Fleisch hinzugeben und unter Rühren anbraten.

Mit einem Schuss Nolly Prat ablöschen und den Bratensatz vom Boden lösen. Brühe, Wein und Kräuter hinzugeben und kurz ca. 5. auf köcheln lassen.

Den Herd ausschalten und über Nacht (bzw. 6 Std.) zeihen lassen

Das Gulasch zugedeckt auf niedrige Hitze ca. 1,5 Std köcheln lassen, bis das Fleisch weich ist und fast auseinander fällt. Das Ganze in einem Sieb geben, dabei den Sud auffangen und die Kräuter entfernen.

Den Topf zurück auf den Herd stellen und darin mit etwas Butterschmalz die Kürbiswürfen rösten. Das Fleisch dazu geben und ein/zwei Minuten mit rösten.

Tomatenmark und Harissa hinzufügen und alles gut verrühren, dabei den Bratensatz von Topfboden lösen. Ca. die Hälfte vom Sud und ein frischer Schuss (ca. 50ml) Rotwein hinzugeben. Aufkochen lassen und auf niedrige Hitze mit geschlossenem Topf köcheln lassen, bis der Kürbis weich ist.

Mit Salz und Pfeffer würzen und z.B. mit Spätzle servieren.

Hirsch au Vin

Weihnachten, Weihnachten, Weihnachten… was koche ich zu Weihnachten? Die Familie liest fleißig hier mit und hat natürlich auch den Staatl. Fachingen Kochevent mitbekommen. Also nach Wunsch der kleinen Schwester steht Lammcarré auf dem Menü. Oder doch lieber etwas Einfaches wie der Klassiker Kartoffelsalat und Würstchen.

Leider kann ich Weihnachten nicht mit meiner Aachener-Familie verbringen, also gab es vergangenen Sonntag ein inoffizielles Weihnachtsmenü. Naja ein 2/3 Menü, für eine Vorspeise hat es dann nicht zeitlich gereicht. Als Hauptspeise gab es ein Braten aus der Hirschkeule mit Quitten, gebackene Kartoffeln, Kartoffel-Maronen-Kartoffel, Johannisbeergelee und ganz viel Sauce. Als Nachspeise habe ich mich von Jamie Oliver inspirieren lassen und mich an meinen Tod-Feind Gelatine ran getraut: Clementinen Jelly mit Martini-Doro Mascarponecreme.

Hört sich nach eine Menge an, oder? Ich neige manchmal zu Übertreibungen und bin auch etwas verpeilt (keine Übertreibung) dabei. Normalerweise wenn man solch ein Menü plant macht man sich auch ein Plan. Das einzige was ich geplant (das heißt in der Vorwoche geplant und eingekauft) hatte war der Hirsch-Braten, Kartoffel-Maronen-Kroketten und das Clementinen Jelly. Geplant waren auch Bohnen, aber ich hatte leider vergessen welche einzukaufen. Außerdem haben meine Freunde eigentlich immer Bohnen im Froster, also habe ich überlegt, sie sollten welche mitbringen 😉 Guter Plan, oder?

Dieser Tag in der Küche war auch wieder sehr Ereignisreich. Mal ab von der mangelnden Planung hat der Hirsch mir zunächst keine Probleme bereitet. Er wurde Übernacht mit Gewürzen, Kräuter und eine ganze Flasche Wein zugedeckt und duftete herrlich. Das Chaos begann nach dem Anbraten. Genauer gesagt beim Ablöschen. Zum Ablöschen sollte ein Glas Wildfond genommen werden. Vor dem öffnen sollte man das Glas gut schütteln. Ich betone vor dem Öffnen. In meiner Hektik habe ich vergessen, dass ich den Deckel schon aufgeschraubt hatte. Ihr könnt sicherlich schon ahnen was folgt… Glas genommen, Daumen auf den Deckel gelegt, gut geschüttelt und den Inhalt in der ganzen Küche verteilt. Oh man das fing ja gut an. Aber solch ein Missgeschick wirft mich nicht gleich aus der Bahn. Fix das Ersatzglas geöffnet. Braten abgelöscht, Gemüse dazu und ab in den Ofen damit. Herd, Arbeitsflächen, Wände und Boden schnell gewischt und ran an die nächste Katastrophe – die Kartoffel-Maronen-Kroketten.

Kartoffeln gebacken und gepresst, die Maronen fein gehackt und mit weitere Zutaten zu einem Teig verarbeitet. Dann begann die Suche nachdem geeigneten Werkzeug, also Spritzbeutel und Tülle. Meine Einmalbeute waren alle und der Verschluss für die Tülle von dem Stoffspritzbeutel war weg. Gefrierbeutel mit Standboden funktionieren zum Spritzen von Kroketten funktioniert auch nicht. Also den Teig in Bällchen geformt. Als diese im Ofen waren stellte ich fest, ich habe (malwieder) das Rezept nicht richtig gelesen und statt 350g Kartoffeln nur 150g Kartoffeln verwendet habe. Hatte mich auch schon über die Konsistenz gewundert. Also da ich nicht wusste ob das was wird, habe zusätzlich noch Kartoffel längs halbiert mit etwas Öl bestreichen und Salz bestreut auch mit gebacken.

Katastrophe die Dritte ließ auch nicht lange auf sich warten – die Bohnen. Weder meine Freunde noch das gut sortierte Büdchen (Kiosk) um die Ecke hatten keine. Da die verwendeten Möhren alle in der Sauce gelandet sind und es nirgends sonntags Bohnen zu kaufen gibt, musste ich improvisieren. Und siehe da, in meiner Küche lagen noch Quitten. Quitten passen doch gut zu Wild. Also Rezept gesucht und gefunden. Und schon wieder fiel mir ein ich habe kein Melonenbällchen-Ausstecher. Also Vorsichtig (Quitten sind sehr hat) die Quitten halbiert, geviertelt und das Kerngehäuse raus geschnitten. Dabei habe ich noch gedacht das unbedingt bei dem Rezept dazu zu schreiben, denn man kann sich ganz schnell dabei verletzen. Und prompt rutschte mein Messer ab und landetet in meinem Zeigefinger. Den Knochenkonnte man zwar nicht sehen und genäht musste es auch nicht, aber es hat geblutet wie Hulle. Zum Glück ist nichts davon auf den Quitten gelandet.

Nichts desto trotz habe ich auch noch ein Johannisbeergelee gekocht. Übertrieben? Wohl ehr ein bisserl besessen 😉 Dabei habe ich natürlich wieder die Küche eingesaut wie eine ganz Große.

Es heißt ja alle guten Dinge sind drei, dann heißt es wohl in meinem Fall alle schlechten Dinge sind vier. Die letzte Katastrophe kam dann zum Schluss. Der Hischbraten war trocken! Das hat mir und vor allem mein Koch Ego den letzten Rest gegeben. Meine Freunde sagten zwar dass es alles köstlich war und fanden die verunglückten Kroketten in Kombination mit dem Johannisbeergelee super. Aber meine Laune war etwas dahin.

Da kann eigentlich nur etwas Süßes oder ein leckeren Nachtisch helfen. Und yeay der Jelly wurde fest!!! Gelatine und ich waren nie Freunde, bis zu diesem Sonntag als es endlich mit uns geklappt hat. Das der Jelly mehr Zucker vertragen konnte war mir egal, denn die Mascarpone-Creme dazu hat die Säure der Clementinen wett gemacht 😀 (Rezept & Bilder folgen morgen)

So sieht’s manchmal (zum Glück nicht immer) hinter meinen Kulissen aus. Ich gehe in die Weihnachtsferien, also wünsch ich euch ein schönes Weihnachtsfest mit viel lecker Essen und eine schöne Zeit mit euren liebsten. Liebe Grüße und viel Spaß beim Nachkochen

Eure Emma

hirschmenu

Ach ja die Rezepte hätte ich fast vergessen…

Hirsch au Vin (adaptiert von Lecker.de)

  • 1500g Hirschkeule ohne Knochen
  • 1 Flasche Rotwein
  • 3-4 Schalotten
  • 2-3 Knoblauchzehen
  • je 2 Zweige Rosmarin & Thymian
  • 2 Lorbeerblätter
  • 1 TL Rosa Beeren
  • 1 TL Piment
  • Salz & Pfeffer
  • 2 Karotten
  • 3 Schalotten
  • 50 g Bacon (4 Scheiben)
  • 2 EL Butterschmalz
  • 1 Glas (400 ml) Wildfond
  • 2 gest. EL Speisestärke
  • 75 g kalte Sahne (Cremefine)
  1. Den Hirsch abbrausen, trockentupfen und in einem Bräter oder großem Topf gebe und mit dem Rotwein übergießen. Die Schalotten schälen und vierteln bzw. halbieren. Die Knoblauchzehen mit dem Messerrücken zerdrücken und die Schale entfernen. Schalotten, Knoblauch, Kräuter, Gewürze  und noch etwas Salz und frisch gemahlener Pfeffer mit in dem Bräter geben. Deckel drauf und an einem kühlen Ort min. 24 Std marinieren lassen. Den Hirschbraten zwischendurch wenden wenn er nicht komplett vom Wein bedeckt ist.
  2. Karotten und Schalotten schälen und würfeln. Die Baconscheiben übereinanderlegen und ebenfalls klein schneiden. Hirsch aus der Marinade nehmen und trockentupfen und mit Salz und frisch gemahlenen Pfeffer einreiben. Die Marinade durch ein Sieb geben um die Gewürze und Kräuter zu entfernen. Die Marinade zur Seite stellen.
  3. Den Bräter auf den Herd stellen und darin Butterschmalz erhitzen. Bacon und Hirsch von allen Seiten darin kräftig anbraten. Charlotten und Karotten dazu geben und andünsten lassen. Das Ganze mit dem Glas Wildfond und ein 1/2 L der Marinade ablöschen. Deckel drauf und bei 175°C (Umluft 150°C) ca. 1,5 Std. schmoren lassen. Ggf. noch 20 Minuten länger. Bei 2 Std ist mir der Hirsch trocken geworden.
  4. Den Hirsch aus dem Sud raus nehmen und den Sud in einem Topf gießen. Den Hirsch wieder in den Bräter legen und warm stellen. Die Sauce auf kochen und mit der in die kalten Sahne verrührten Stärke verdicken. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Johannisbeergelee

  • 200ml Rotwein
  • 200g Johannisbeeren (TK)
  • 125g Gelierzucker (2:1)

Rotwein mit den Johannisbeeren aufkochen bis die Beeren leicht weich werden. Gelierzucker reinrühren und in einem sterilisiertes Glas füllen. Sofort verschließen und kaltstellen.

hirschmenu2

Maronen-Kartoffel-Kroketten (leider nicht im Bild, da alle aufgegessen wurden)

  • 350g (ca.) Kartoffeln
  • 150g Maronen (vorgekocht)
  • 20g Butter (geschmolzen)
  • Salz & Pfeffer
  • 1 Msp. Muskat
  • Milch
  • 1 Ei-Gelb + 1 EL Milch
  1. Die Kartoffeln waschen und bei 180°C backen bis die Haut sich mit Blasen abhebt. Die fertig gebackenen Kartoffeln und dann samt Schale in die Presse geben und zudrücken. Die Schale bleibt in der Presse, einfach rausnehmen und die nächste Kartoffel pressen. 350g abwiegen.
  2. Die Maronen in der Küchenmaschine fein hacken/mahlen und mit den Kartoffeln mischen. Butter dazu und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Milch hinzugeben bis zur gewünschten Konsistenz.
  3. Den Brei in einem Spritzbeutel mit Sterntülle gaben und auf einem Backblech kleine Häufchen spritzen. Das Eigelb mit 1 EL Milch verquirlen und die Kroketten damit bestreichen.
  4. Bei 200°C Oberhitze goldbraun backen.

Gebackene Quitten (Adaptiert von Kleineisel Quelle)

  • 750ml Wasser
  • 150ml Zitronensaft
  • 300g Zucker
  • 1 Stange Zimt
  • 2 Nelken
  • 2 Quitten (große)
  1. Wasser zusammen mit dem Zitronensaft, Zucker, Zimt und Nelken zusammen in einem mittelgroßen Topf geben.
  2. Die Quitten VORSICHTIG! halbieren, vierteln und entkernen. Quitten sind sehr hart also wirklich Vorsicht beim Schneiden und entkernen. Die entkernten Viertel sofort in das Zitronenwasser geben. Die Quitten kochen bis diese weich sind.
  3. Die Quitten aus dem Sud nehmen und mit der Schnittfläche nach oben in eine gefettete Backofenform geben. Ich hab eine Pie/Tartform verwendet. Mit etwas Zuckerbestreuen und im 250°C heißen Ofen karamellisieren bis die Quitten goldgelb sind.

Coq au Vin

Wie bei Zwiebel- oder Flammkuchen gibt es bei Coq au Vin auch zig verschiedene Wege es zu zubereiten. Schnell, langsam, mit Speck, ohne Speck, mit Gemüse oder ohne Gemüse und so weiter und so fort. Ich hab mich für die Aufwändige Version mit 24 Std. marinieren, Anbraten und 2 mal schmoren entschieden. Ich hab mich auch nicht für ein ganzes Hähnchen, sondern nur für Keulen und Unterkeulen entschieden – die mag ich einfach lieber und ich hab auch keine richtige Geflügelschere und die Blumenschere stand nicht zur Diskussion.

Nicht nur bei der Art der Zubereitung von Coq au Vin scheiden sich die Geister, sondern auch welchen Wein man nehmen soll. Coq au Vin ist ein Gericht aus Burgund, also wäre ein Burgunder naheliegend. Aber mal ehrlich ein Burgunder ist ja nicht gerade günstig. Ich bin kein wirklicher Wein-Kenner, aber man mit einem fruchtigen rot-Wein wie ein Merlot klappt es auch ganz gut.

Dann kam die Frage was man als Beilage dazu reicht. Kartoffeln, Bandnudeln, gebratene Polenta-Scheiben oder klassisch einfach nur Baguette? Ich hab mich für Rosmarin-Kartoffeln und Baguette entschieden. Das Baguette natürlich um in die herrliche Sauce zu tunken. Gekauft, aufgebacken oder selbstgemacht? Ich war ehrgeizig und habe es selbst gemacht. Wenn ich schon 3 Tage lang Keulen in Rotwein zubereite, dann kann ich ja auch so’n bisschen Baguette auch noch hinbekommen. 😉

Eines vorweg man kann sicherlich ohne 24-36 Std. marinieren ein gutes „Huhn in Rotwein“ servieren, aber die etwas aufwendigere Variante und das lange marinieren wird durch ein unglaublich zartes und aromatisches Fleisch entschädigt. Das Fleisch fällt förmlich von den Knochen und was mich am meisten überrascht hat, die Möhren hatten noch biss. Beim nächstenmal würde ich allerdings die Haut der Keulen vor dem Einlegen entfernen. Das wird nach dem schmoren ziemlich wabblig 😉

Als Coq au Vin Neuling habe ich mir natürlich ein Rezept zur Hilfe genommen. Naja, es waren 2 – 3 Rezepte

Coq au Vin für 4

  • 4 Hähnchenkeulen
  • 4 Hähnchenunterkeulen
  • 200g kleine Zwiebeln (weiß, gelb, rot)
  • 200g Möhren
  • 1 Stange Lauch
  • 1/4 frische Knoblauchknolle
  • 10 Pfefferkörner
  • 2 Lorbeerblätter
  • 1 Stängel Rosmarin
  • 1 Stängel Thymian
  • ca. 1,5 L Merlot (Rotwein)
  • Salz Pfeffer
  • Butterschmalz
  • 4cl Cognac
  • Mehl
  • 200g gewürfelter Speck
  • 250g kleine Champions
  • 100 ml Brühe

Hähnchenkeulen waschen und in einem großen Topf/Gefäß geben. Zwiebeln schälen. Möhren schälen und in ca. 2cm dicke Stücke schneiden. Vom Lauch das weiße bis hellgrüne Ende in ca. 1 cm dicke Ringe schneiden. Alles zusammen mit den Kräutern zu den Keulen geben und mit dem Rotwein bedecken. 24-36 Std. Marinieren.

Die Keulen und das Gemüse aus dem Topf nehmen, abtropfen lassen und trennen. Die Marinade sieben und beiseite stellen. In Die Keulen trocken tupfen, salzen und Pfeffern. In eine Pfanne etwas Butterschmalz schmelzen und die Keulen ggf. nacheinander scharf anbraten, herausnehmen und auf ein Blech legen.

In dem Schmortopf etwas Butterschmalz geben und das Gemüse darin ca. 5 Min. anrösten. Mit 4cl Cognac ablöschen. Die Hähnchenkeulen dazugeben, mit Mehl bestäuben und 4 Minuten anrösten. Mit dem Bratensaft und Marinade auffüllen. Das Fleisch zugedeckt bei mittlerer Hitze 1 Stunde und 30 Minuten schmoren, dann abkühlen lassen und über Nacht kaltstellen.

Am nächsten Tag bei mittlerer Hitze nochmals zugedeckt 1 Stunde und 30 Minuten schmoren. Das Fleisch und Gemüse aus dem Bräter nehmen und auf einem Blech legen und mit angefeuchtetes Küchenkrepp abdecken. Die Kräuter aus dem Sud entfernen ggf. nochmal sieben und mit 100ml Brühe einkochen. Die Hähnchenteile von der Hauf befreien und in der Sauce erwärmen.

In eine Pfanne den Speck knusprig anbraten, auf einem Küchenkrepp abtropfen lassen. Die Pilze dann in der Pfanne anbraten.

Die Hähnchenteile in eine vorgewärmte große Schüssel oder dem Deckel des Bräters geben, den Speck darauf verteilen und mit der Sauce übergießen, etwas für das Gemüse übriglassen. Das Gemüse und die Pilze ein eine Schüssel geben und die restliche Sauce hinzugeben.

Mit Baguette, Rosmarin-Kartoffen, gebratene Polenta-Scheiben oder Nudeln servieren. Auf jeden Fall ein guten Rotwein dazu trinken.

Das Baguette-Rezept gibts dann morgen. Viel Spaß beim Nachkochen

Pancakes oder Pfannkucken?

Endlich Wochenende, endlich Zeit sich ein leckeres Frühstück zuzubereiten. Frühstücken ist ja so ne Sache bei mir. Eigentlich bin ich ein Frühstücksmuffel. Mal davon abgesehen, dass ich morgens kaum Zeit habe zwischen Aufstehen, Duschen und dem Haus verlassen, um mir ein gutes Frühstück zuzubereiten, ich bekomm morgens einfach nur schwer was runter. Meist Frühstücke ich dann auf der Arbeit eine Zeitlang gerne in Flüssiger Form als Smoothie oder einfach ein belegtes Brötchen aus der Mensa. Manchmal vergesse ich es komplett und gegen Mittag hängt mir mein Magen in den Kniekehlen. Am Wochenende sieht das aber ganz anders aus. Ich kann zwar nicht direkt nach dem Aufstehen etwas essen, aber spätestens zum zweiten Kaffee. Da sind Pfannkuchen oder Pancakes perfekt, bis ich alles zusammengerührt und fertig gebraten habe setzt mein Appetit auch ein 😉

Bei unseren Nachbarn in Holland sind Pannekoeken ja fast ein Nationalgericht. Ich wohn zwar direkt an der holländischen Grenze (7 km entfernt), habe aber noch nie echte holländische Pannekoeken gegessen oder war in ein Pannekoekenhaus. Ist ja auch eigentlich auch fast egal, denn ich steh mehr auf diese kleinen fluffigen Pancakes oder die englische Variante Pikelets.

Ich habe schon einige Pancake Rezepte ausprobiert. Die haben zwar alle geschmeckt, aber die waren nie ganz so perfekt. Keine Ahnung ob es an die Zutaten, Zubereitung oder an der verwendeten Pfanne lag, aber heute Morgen wurden die richtig gut, ja fast perfekt. Auch der Probe-Pancake (also der erste) wurde sofort was und landete auf meinem Teller, statt wie so oft in der Mülltonne.

Wie ihr an den Bildern schon gesehen, habt gibt’s bei mir Pancakes meist nur solo mit Sirup, oder Fruchtiges wie Obst oder Marmelade. Ein full amerikan Breakfast wie so oft in Filmen gesehen, also mit Rührei, Speck und Pancakes ist mir genauso wie ein „English Breakfast“ viel zu üppig. Meine Pancakes mag ich zwar lieber süß, aber da die Teigmasse kein Zucker enthält, kann man die genauso Herzhaft essen bzw. zubereiten z.B. mit Käse.

Viele schwören auf Ahorn-Sirup, aber es ist nicht so mein Ding, ich mag’s lieber wie mit meinen Pfannkuchen oder Crêpe mit Zucker und ggf. etwas Fruchtsauce oder Marmelade. Heute gab’s eine Erdbeer-Rhabarber-Rotwein-Sauce (oder ist es doch ehr ein Püree?) Alkohol zum Frühstück? Naja, der wurde ja rausgekocht 😉 Die Sauce war ein Experiment und wie so oft habe ich leider nicht die genauen Mengen aufgeschrieben, sorry. Ich kann euch aber die Zutaten nennen: Erdbeeren, Rhabarber mit Zucker, Grantatapfelsaft und Rotwein aufkochen, pürieren, fertig.

Das Geheimnis des Teiges ist der Eischnee und dieser Extra-Schritt lohnt. Das Rezept habe ich übrigens bei Kochbar gefunden.

Zutaten:

  • 3 große Eier
  • 100g Mehl
  • 1 gehäufter TL Backpulver(z.B. Weinstein Backpulver)
  • 150ml Milch
  • 1 Prise Salz

Die Eier trennen. Das Eigelb zusammen mit dem Mehl, Backpulver und der Milch zu einem glatten, dicken Teig rühren. Das Eiweiß mit dem Salz steif schlagen und unter den Teig heben. Die Pfanne erhitzen und mit etwas Öl bestreichen. Einfach ein Schuss Öl in die (nicht zu) heiße Pfanne geben und mit einem Küchenkrepp auswischen. Den Teig in kleine Portionen z.B. mit einem Esslöffel in die Pfanne geben. Wenn sich große Poren auf der Oberseite bilden, die Pancakes wenden. Die Pancakes sollten dann schön goldbraun sein. Auf einen Teller geben und warm stellen, bis alle fertig sind. Nach Gusto mit Sirup, Mus, Butter usw. servieren.

Wie gesagt, weiß ich nicht genau ob es an den Zutaten oder an der Pfanne lag, aber ich glaube durch das aufschlagen des Eiweißes werden die Pancakes super fluffig. Auch das wenige Öl (also kaum vorhanden) in der Pfanne hat sicherlich auch zum gelingen bei getragen.

Ich wünsch euch ein schönes Wochenende und viel Spaß beim nachkochen.

Besoffene Spagetti und Grünkohl

Ich out mich mal als Rachael Ray Fan. Auf Sixx gab es eine Zeitlang ihre TV(Talk)-Show mit „Celebrities“ Interviews, sowie Tipps und Tricks zu allem was mit Haushalt, Kosmetik, Gesundheit und natürlich Essen zu tun hat. Gut, die Zielgruppe ist vielmehr die Mutti oder Hausfrau, bin zwar beides nicht (soll keinesfalls eine Wertung sein), aber die Sendung ist jedenfalls besser was das übliche deutsche nachmittags Programm hergibt – sage nur Skripted Reality.

Rachael auch Rach (wird nicht wie der „Restaurant-Aufmöbler“ ausgesprochen) genannt, bringt gerne italienisch angehauchte Rezepte auf den Tisch, welches sicherlich aus ihre Wurzeln aus Bella Italia resultiert. Berühmt wurde sie mit ihre „30 Minute Meals“. Besonders gefällt mir, dass sie bodenständige Rezepte mit einem gewissen pfiff zeigt, die leicht nachzukochen sind und nicht zu mit exotischen oder teuren Lebensmittel überladen sind.

Bei meinem lokalen Bioladen gab es frischen Grünkohl und solange es noch in Saison ist, habe ich zugelangt. Aber was machen? Auf der Suche nach eine andere Möglichkeit Grünkohl zuzubereiten, also nicht mit Kassler & Bregenwurst oder als Smoothie (*schüttel*), fiel mir wieder ein, dass Rach des Öfteren Kale (Grünkohl) angepriesen hat. Gesucht, gefunden: „Drunken Spaghetti with Black Kale„.

Pasta in Rotwein kochen? Na gut, kann man mal ausprobieren. Hier meine Abwandlung:

Zutaten:

  • frischer Grünkohl
  • Olivenöl
  • Knoblauch
  • Frühlingszwiebel
  • Bacon
  • Salz & Pfeffer
  • Parmesan
  • Rotwein (trocken)

Habe hier mal keine Mengenangaben genannt, aber für eine Person (mich) habe ich ca. 5-6 Grünkohlblätter, 1 kleine Knobizehe, 1 Frühlingszwiebel, 2 Scheiben Bacon verwendet.

Die Kochdauer der Spagetti beachten, also vorher oder während der Grünkohl Zubereitung ansetzen. Ich verwende am liebsten die dünnen Spagetti von Barilla (No.3 – 5 min Kochdauer), die gehen schnell und nehmen mehr Sauce auf ;). Der Einfachheit halber werde ich mal die Instruktion getrennt aufführen: Die hälfe des Kochwassers mit Rotwein ersetzen, etwas Salz rein und aufkochen. Spagetti nach Packungsangabe kochen. Wenn die Pasta fertig ist, nicht das ganze Wein-Wasser wegschütten, ca. eine Tasse davon auffangen.

Den Grünkohl waschen, trocken tupfen, von den Stängeln befreien und etwas klein zupfen. Die Hälfte des Bacons auf einem Backrost (mit Backblech drunter) im Ofen zubereiten. Wenn er schön knusprig ist, auf ein Küchenkrepp abkühlen lassen und in ca. 1 cm große Stückchen hacken. Zur Seite stellen. Die andere des Bacons Hälfte klein schneiden.

In einer Pfanne Olivenöl auf mittlere Stufe erhitzen, Bacon hinzufügen ca. 2-3 Min. an knuspern. Knobi fein hacken, das weiße der Frühlingszwiebel in ringe schneiden. Beide zum Bacon hinzufügen und mitbraten (ca. 1 Min.). Den Grünkohl hinzugeben, kochen (oder heißt das Dämpfen?) bis der Grünkohl weich aber noch bissfest ist. Mit Salz und Pfeffer würzen. Vorsicht mit dem Pfeffer, der Grünkohl nimmt ihn sehr an (nicht jeder steht auf Pfeffer). Das Rotwein-Wasser (1 Person: 1/4 bis 1/2 Tasse)  hinzufügen ggf. nochmal kurz aufkochen.

Die Spagetti abtropfen, in die Pfanne geben und ordentlich mischen. Parmesan darüber reiben evtl. noch mal mischen. Anrichten, mit dem Ofen-Bacon bestreuen und servieren. Bon Appetit.

Ich fand’s super lecker. Auf Spagetti in Rotwein kochen wäre ich nie gekommen. Kann es wirklich weiter empfehlen und das wird es sicherlich nochmal geben bevor die Grünkohl-Saison vorüber ist.

Bilder Serie: