Steak aus dem Meer

Mein bester Freund ist ein Fischverschmäher. Sein Fleisch darf nie nach Fisch, Garnelen & Co. auf den Grill kommen, sonst wird er es einfach nicht essen. Seine Besserehälfte und ich versuchen ihn öfters von Fischiges zu überzeugen und langsam klappt es auch. Letztens habe für uns Mädels Jakobsmuscheln zubereitet (ihn zuliebe in der Pfanne) und zu unser und auch seinem Erstaunen hat er sie nicht nur probiert sondern auch Nachschlag genommen. Das Geheimnis lag wohl daran das die Muscheln nicht so fischig schmecken. Diese Eigenschaft haben auch andere Meeresgetiere wie z.B. Schwertfisch (Yumm!) oder auch Thunfisch.

Thunfisch mag ich sehr gerne, egal ob aus der Dose (im Eigenen Saft ohne Delphin) oder roh in Sushi. Mit Thunfisch Steaks allerdings konnte ich mich aber lange Zeit nicht wirklich anfreunden. Ich wusste einfach nicht wie man es zubereitet und hab es immer gut durchgebraten. Es schmeckte zwar okay, aber erinnerte doch sehr an das Dosenerzeugnis. Richtig zubereitet, also von jeder Seite nur kurz angebraten und gut gewürzt habe ich die Steaks aus dem Meer für mich wieder entdeckt.

tunasteak

In Spanien bei meinem Lieblings-Strandrestaurant wird der Thunfisch immer mit ganz viel Knoblauch serviert. Wer abends noch was vor hat oder am nächsten Tag ein Meeting hat, sollte den Knoblauch vielleicht nicht essen, aber ganz darauf verzichten würde ich nicht. Gerade das in Olivenöl angebratenem Knoblauch passt perfekt dazu. Als Beilage hab es Blattspinat mit Dicke Bohnen und ein Avocado-Gurken-Salat. Leider hatte ich keine frischen Kräuter mehr, aber es hat trotzdem geschmeckt 🙂

Ein Rezept mit Mengenangaben habe ich nicht für euch, da ich bei meine Großeltern keine Waage gefunden hab 😉 Also eine kurze Beschreibung meiner Zubereitung:

Für die Spinat-Dicke-Bohnen-Beilage die Dicke Bohnen blanchieren, etwas abkühlen lassen und von der Gummihaut befreien. Eine Zwiebel feinwürfeln und in etwas Olivenöl anschwitzen. Die Dicke Bohnen und Spinat dazugeben. Mit Salz und Pfeffer und einem Spritzer Zitrone abschmecken.

Die Avocado und Gurke würfeln und vermengen. Noch etwas feingewürfelte Gemüsezwiebel untermischen. Ebenfalls mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken und noch ein Spritzer Olivenöl untermengen.

Das Thunfischsteak trockentupfen und in etwas Olivenöl jede Seite ca. 2 Minuten scharf anbraten. Den Fisch aus der Pfanne nehmen und in dem restlichen Olivenöl den geschnittenen Knoblauch kurz anbraten. Den Knoblauch mit dem Öl auf den Thunfisch verteilen.

Sandwiches sind klasse!

Jeder kennt das Sandwich, egal ob man es ein „belegtes Brot“ oder Bemme nennt, egal ob zum Frühstück, als Pausenbrot, oder als Snack zwischen durch. Das Sandwich ist die beste kulinarische Erfindung, naja zumindest einer der Top 10. Es ist nicht anspruchsvoll, aber es gibt zig verschiedene Varianten, von Süß bis Herzhaft.

Auf Arte gab es anlässlich der Olympischen Spiele eine kleine TV-Reihe „What Brits love“. Ben Lewis ein waschechter Brite geht in 5 Folgen der Frage nach „Was lieben die Briten“ und gibt einen kleinen Einblick in die Kultur der Briten. Neben dem britischen (schwarzen) Humor, die Briten und Ihre Hüte, Autos und Eigenheim (my home is my castle) befasst sich die letzte Folge mit dem Sandwich. In 45 Min führt Lewis die Zuschauer auf eine Reise durch die Geschichte des Sandwiches, gibt Einblicke in die Sandwich-Kultur der Briten und zeigt auch das ein oder andere Sandwich-Rezept.

Ob ein Sandwich wirklich ein Rezept benötigt, denn 2 (oder mehr) Scheiben Brot kann man auch ohne ganz gut und leckere belegen, oder? Aber anscheinend gibt es einen Markt dafür. Bei Amazon hat man alleine bei den Deutschen Kochbüchern eine Auswahl von über 70 Titel die sich alle mit dem Sandwich befassen, oder zumindest unter dem Begriff aufgelistet werden. Wenn ich darüber nachdenke sind Rezeptbücher für Sandwiches, ähnlich wie Bücher über Salate, nicht wirklich abwegig. Denn mal ehrlich, oft findet man darin Kombinationen auf die man nie selbergekommen wäre. Wie z.B. das klassische (engl.) Gurkensandwich. Es ist nicht einfach ein paar Scheiben Gurken zwischen zwei Scheiben (Weiß-)Brot: 1 Gurke schälen, Samen entfernen und fein würfeln. 100g Frischkäse mit 2-3 TL Rettich, 1/2 TL Salz und 1/4 TL gemahlene Zwiebel mischen. Die Gurke unterheben. Das Ganze zwischen zwei Scheiben gebuttertes Weißbrot (ohne Rand) schmieren und in 4 Dreiecke oder Quadrate schneiden.

Am besten schmeckt mir diese Art von ungetoasteten Sandwiches mit dem englischen Weißbrot. Das tolle labberige Brot, welches man hier leider nicht bekommt. Das Deutsche Toastbrot ist mir einfach etwas zu trocken um es ungetoastet zu essen. Golden Toast kommt aber fast daran 😉

Heute gab es auch wieder Sandwiches zu Mittag und zwar mit Steak und Avocado… also hier ist das Rezept die Inspiration:

Für 2 Personen

  • 1 Steak (150-200g)
  • Pfeffer, Salz
  • 4 Scheiben Golden Toast Körnerharmonie (Oder euer Lieblings Toast)
  • 1/2 Avocado
  • Spritzer Zitrone
  • 4 Scheiben Bacon
  • Manchego Semi-Currado (Spanischer Käse oder Käse nach Wahl) gerieben.
  • Salz
  • Pfeffer
  • Butter
  • Salat

In eine Pfanne etwas Öl erhitzen und das Steak medium anbraten. Mit Salz und Pfeffer würzen. Zur Seite legen und ruhen lassen. In der noch heißen Pfanne die Bacon scheiben knusprig braten und auf einen Küchenkrepp abtropfen lassen.

Die Avocado halbieren und entkernen. Das Fruchtfleisch mit etwas Salz und ein Spritzer Zitronensaft vermischen. Wenn Ihr etwas Guacamole-Gewürzmischung habt könnt ihr das auch gerne hinzufügen.

Das Brot toasten, mit etwas Butter bestreichen. Auf einer Scheibe die gewaschenen Salatblätter legen, darauf den geriebenen Käse geben.

Das Steak in dünne Scheiben schneiden und auf den Käse belegen. Den Bacon etwas zerbröseln und auf die Steakscheiben verteilen.

Auf der anderen Toastscheibe die Avocado verteilen. Zuklappen und diagonal durchschneiden.

Eine andere Variante ist (von unten nach oben) Salat, Gurken Scheiben, einige Scheiben geräucherte, dünn geschnittene Putenscheiben und gewürzte Avocadopaste.

Viel Spaß beim nachkochen.