Curry Premiere

Vorherrschendes Thema ist ja momentan unser Wetter. Besonders bei Facebook. Ich habe das Gefühl, dass jeder dritter Post irgendetwas mit dem nicht-existenten deutschen Sommer zu tun hat. Es wird gemotzt und gemeckert oder freudig ja fast schon hämisch gepostet, dass der eine oder andere bald gen Sonne fliegen… mit dem meckern bin ich eigentlich keine Ausnahme. JA, das Wetter ist Schei**! Aber ich habe wenigstens 1 Woche etwas Sommer mit Sonne und Wärme genießen können. Jeah! Zumindest muss ich nicht bei 30°C und Sonnenschein 8 Std. im Büro verbringen 🙂 Also alles (noch) halb so schlimm.

Aber was mich an diesem Sommer wirklich ankotzt, ist das mein Obst und Gemüse leidet. Heute musste ich 2 Schalen Erdbeeren, die ich vorgestern gekauft habe, wegen Plüschfrisur in die Tonne befördern. Echt ärgerlich. Auch meine Pflanzen auf meiner Dachterrasse leiden und ich mit ihnen. Da macht man sich die Mühe Pflanzen zu ziehen und pflegen und dann kann man es noch nicht mal wirklich genießen, weil es dauernd regnet. Schade.
Dennoch gibt es auch was positives von meiner Terrasse zu Berichten… ich konnte die ersten Möhren ernten. Diese gelben, weißen und die eine orange Möhre habe ich vor Monaten in Mauerer-Kübel ausgesät und nun waren die endlich groß genug um aus der Erde zu rupfen. Ich mag es selbst Obst und Gemüse zu ziehen, besonders Sorten die man nicht so in dem Supermarkt bekommt, wie diese Möhren.

Das Wetter hat auch ein gewisser Einfluss auf mein Kochverhalten. Diese Woche habe ich keine Lust zu kochen gehabt. Montag und Dienstag war es so kalt, dass ich echt überlegt habe die Heizung wieder an zu machen. Ich hab‘s sein lassen und stattdessen die Fenster geschlossen und mich in eine Decke gehüllt auf dem Sofa gemütlich gemacht. Zum Kochen konnte ich mich auch nicht aufraffen, es dann gab Sandwiches. Mittwoch hatte ich so richtig Lust auf Hühnersuppe oder Curry, aber der Tag wurde ja so richtig schön warm, also blieb die Küche wieder kalt. Gut, nach 3 Tagen Sandwiches oder Brote, wollte ich dann doch mal was Warmes zu essen haben, egal wie das Wetter wird. Das Rennen hat dann das Curry gemacht.

Ein gutes Curry ist was feines, aber ich bestelle es fast nie weil ich es nicht so einschätzen kann wie scharf es ist, oder auch weil da sich oft Obst wie Ananas oder Mango darin versteckt *bääääh*. Obst im Salat ist okay, aber im warmes, herzhaftes Essen… nicht meins.

Ein „richtiges“ Curry, also ohne fix und fertige Gewürzmischungen habe ich noch nie gemacht. Ich glaub ich muss da noch weiter gehen, ich glaub habe noch nie Curry zubereitet.

Google hat mir bei der suche nach „world best curry“ das Rezept „Indian Chicken Curry (Murgh Kari)“ bei allrecipes.com ausgespuckt. Die genannten Gewürze hatte ich, also fehlten noch die frischen Zutaten. Zuhause angekommen, stellte ich fest, dass ich doch kein Curry-Pulver hatte, aber ich wollte nicht nochmal los gehen. Diese kleinen Dosen Curry-Pulver sind ja nicht gemahlene Curry-Blätter, sondern eine Gewürzmischung. Grob erinnerte ich mich an die Inhalte, zumindest an die ein oder andere, also improvisierte ich. Da ich auch noch die schönen Möhren hatte, wurden die auch gleich mit verarbeitet.

Ein wichtiger Tipp vorweg: die jeweiligen Zutaten vorbereiten, also waschen, schneiden, würfeln, mörsern oder hacken, bevor man mit der „Kochanweisung“ anfängt!

Hähnchen Curry mit ganzen Hähnchenbrustfilets

  • 4 Hähnchenbrustfilets
  • Salz
  • 120 ml Öl
  • 4-5 Zwiebeln, gewürfelt (ca. 250g)
  • 2 Knoblauchzehen, gepresst (ca. 1 TL)
  • 1 ½ TL Ingwer, frisch gerieben (ca. 2 cm Stück)
  • 1 EL Curcuma
  • 1 ½ TL Kreuzkümmel (Cumin), gemahlen
  • ½ TL Nelken, gemahlen
  • 1 TL Cayenne Pfeffer
  • ¼ TL Chili-Flocken
  • ½ TL Fenchel Samen
  • 1 ½ TL Koriander Samen (oder 1 TL gemahlenen Koriander)
  • 4 Kardamom Kapseln
  • 1 EL Wasser
  • 300g gelbe/weiße Möhren, in Scheiben
  • 1 Dose gestückelte Tomaten (400g)
  • 250 g Joghurt
  • 1 EL frischer Koriander, gehackt
  • 1 TL Salz
  • 120 ml Wasser
  • 1 TL Garam Masala
  • 1 Zitrone

Hähnchenbrüste von beiden Seiten gut salzen. In eine große, hohe Pfanne das Öl erhitzen und die Hähnchenbrüste gold-braun anbraten. Aus der Pfanne nehmen und auf einem Teller zur Seite stellen.

Die Hitze auf mittel-hoch reduzieren. Zwiebeln, Knoblauch und Ingwer in die Pfanne geben und braten bis die Zwiebeln glasig sind (ca. 8 min).

Curcuma, gemahlener Kreuzkümmel, gemahlene Nelken, Cayenne Pfeffer, Chili Flocken, Fenchel Samen, Koriander Samen und Kardamom Kapseln in einem Mörser geben und fein zerstoßen. Die Gewürze über die Zwiebeln streuen, 1 EL Wasser hinzugeben und verrühren. Die Möhrenscheiben hinzufügen und ca. 1 Min. weiter braten.

Tomaten, Joghurt, Koriander und 1 TL Salz hinzugeben und rühren. Die Hähnchenbrüste, mit evtl. austretenden Saft zurück in die Pfanne geben. Das Wasser hinzufügen und auf kochen lassen. Die Hähnchenfilets sollten bedeckt sein, ggf. in der Soße wenden.

Garam Masala über die Pfanne streuen und abgedeckt ca. 20 Min. köcheln lassen oder bis die Hähnchenbrüste gar sind.

Mit einem viertel Zitrone, Basmatireis und Naan-Brot servieren.

Viel Spaß beim Nachkochen

Nachtrag

Bei Foodina gibt es ein Blogevent zum Thema “Thai-Wo(ch)ken“. Das hier ist zwar ein Indisches Gericht (danke Tina 😉 ), aber wer gerne exotisches wie Thai-Essen mag, egal ob warm, kalt, süß oder feurig, sollte da mal vorbeischauen und sich die leckeren Einreichungen mal anschauen.

Thai-Wo(ch)ken
Da dieses gold-gelbe Curry so eine schöne Farbe hat, habe ich es auch bei Uwe’s Jahres-Blogevent „Cookbook of Colors“ eingereicht. Passend zur endlich lachende Sonne werden noch bis zum 31.07. gelbe Gerichte gesucht.

HighFoodality Blog-Event Cookbook of Colors