Zu Weihnachten breite ich gerne auch Englische Spezialitäten zu. Letztes Jahr gab es z.B. Früchtekuchen (Fruitcake) und (fake) Mini-Christmas-Pudding-Pops. Dieses Jahr hatte ich eigentlich vor einen traditionellen Christmas Pudding zu zubereiten. Christmas Pudding ist ein gedämpfter Kuchen, nicht zu verwechseln mit Fruitcake, welcher am ersten Weihnachtstag serviert wird. Dieser reichhaltige Nachtisch ist recht aufwendig und braucht einige Zeit. Genauer gesagt wird er mindestens 5 Wochen vor Weihnachten, spätestens am letzten Sonntag im November an „Stir Up Sunday“ zubereitet und gut verpackt reifen lassen. Irgendwie ist mir die Zeit abhanden gekommen. Der letzte Sonntag im November, wurde schnell vom ersten Advent, dann zweiten, dritten und vierten Advent abgelöst und dann war es einfach zu spät. Diesen Plan muss ich erneut auf nächstes Jahr verschieben. Stattdessen habe ich eine andere englische weihnachtliche Spezialität für Dich: Mince Pies.
Der Name dieses Gebäcks ist etwas irreführend, er enthält zwar Mincemeat aber dieser wird nicht aus Fleisch, sondern aus Früchten zubereitet. Früher wurde zwar in dem Teig oder der Füllung noch Suet (Rinder Talg) verwendet, aber auch das wird heutzutage durch Butter oder vegetarische Alternativen ersetzt. Oft besteht die Füllung aus Apfel, Rosinen, Korinthen und Sultaninen, aber bisher gefällt mir die Cranberry Version von Nigella Lawson am besten.
Mini Cranberry Mince Pies (ca. 72 Stück) adaptiert von Nigella Lawson
Cranberry Mince Meat
- 60ml Portwein
- 80g dunkler Muscovado (dunkel brauner Rohrzucker)
- 330 frische Cranberries
- 1 TL Zimt
- 1/2 TL Ingwer
- 1/2 TL gem. Nelken
- 100g Sultaninen
- 75g getr. Cranberries
- Abrieb & Saft einer 1/2 Orange
- 20ml Bourbon (oder Cognac)
- 1 TL Vanille Extrakt
- 2 EL Reissirup (oder Honig)
- Den Portwein und Muscovado in einem mittelgroßen Topf unter gelegentliches Rühren erhitzen, bis der Zucker sich aufgelöst hat. Die frische Cranberries dazu geben und mit dem Port gut benetzen.
- Die Gewürze, Sultaninen, getr. Cranberries und Orangenabrieb und -saft dazu geben, alles gut vermengen und bei mittlere Hitze zum Köcheln bringen. Die Hitze runter drehen und ca. 20 Minuten simmern lassen, bis die Flüssigkeit von den Beeren absorbiert wurde und die Cranberries ganz weich sind.
- Bourbon, Vanille Extrakt und Reissirup unterrühren und vollständig abkühlen lassen.
- Das Mincemeat in eine Schüssel mit Deckel (oder Ziplock-Beutel) füllen und über Nacht im Kühlschrank durch ziehen lassen.
Mürbeteig
- 120g Butter (kalt)
- 120g Palmin
- 300g Mehl
- Priese Salz
- Saft von 2 Orangen
- Die kalte Butter und Palmin mit der groben Reibe raspeln und zusammen mit dem Mehl und Salz zu feine Streusel verarbeiten. Den Orangensaft hinzufügen möglichst schnell zu einem Teig kneten. Den Teig in 3 Portionen teilen, jeweils mit Frischhaltefolie umwickeln und über Nacht in dem Kühlschrank kalt stellen.
- Einen der Teigportionen aus dem Kühlschrank nehmen und den Teig auf einer bemehlten Arbeitsplatte dünn ausrollen und ca. 5cm große Kreise ausstechen. Ebenso viel kleine Sterne, Herzchen oder ähnliches als Deckel ausstehen. Den übrigen Teig gut verkneten und zurück in den Kühlschrank legen.
- Die Mini-Muffinform ausfetten und die Kreise vorsichtig in die Mulden drücken. Ca. 1/2 TL Cranberry Mincemeat in die Mulden füllen und jeweils mit einem Stern (Herz usw.) bedecken.
- Den Backofen auf 200°C vorheizen und die Mince Pies ca. 20-25 Minuten goldgelb backen. Kurz in der Form abkühlen lassen und dann auf einem Kuchengitter vollständig auskühlen lassen.
- Mit dem restlichen Teig wiederholen bis er (oder die Füllung) vollständig auf gebraucht ist. Die Mince Pies lassen sich auch gut einfrieren. Einfach nach dem Auftauen kurz auf backen. Am besten schmecken sie mir noch leicht warm 😉
Die schauen großartig aus! Und frische Cranberries habe ich auch noch im Kühlschrank – ich bin dann mal in der Küche…