Heute geht es um die Abenteuer eines Erdbeerkuchens und eines Backbuches. Beginnen wir mit dem Backbuch…
Vor zweieinhalb Jahren ging die Ruth auf Reisen. Die Ruth ist ein Wanderbackbuch, genauer das Backbuch von Ruth Moschner „Backen für AngeberInnen“ welches Bambi das Rehlein Rebecca im November 2012 auf eine Reise quer durch Deutschland schickte. Welche Rezepte bisher auf ihre Angeberqualitäten getestet wurden sieht ihr hier bei der Wanderbuch-Aktionsseit auf RehleinBackt.de
Nach einem etwas holprigen Start, eine zweite Ruth und einer sehr langen Reise kam „Die Ruth“ diese Woche bei mir an. Ausgerechnet in der heißesten Woche des Jahres soll ich Kuchen backen! Nun ja, an die Vorgabe „eine Woche, dann soll die Ruth weiterreisen“ muss ich mich halten, denn die /der Nächste wartet doch schon. Viele Rezepte standen nicht mehr zur Auswahl, aber in dem „Einfach Ofenlos“ Kapitel waren zum Gluck noch ein/zwei übrig. Yeah 😀
Ausgesucht hatte ich mir die Spreewelle, eine Anlehung an die klassische Donauwelle. Statt Kirschen waren Erdbeeren oder Himbeeren vorgesehen. Dieser Kuchen hatte auch ein kleines Drama hinter sich gezogen. Beginnen wir mal mit dem Rezept. Es wurde keine Backform-Größe angegeben. Das Mengenverhältniss zwischen Teig (Keksboden wie beim Cheesecake) und Füllung (Schokicreme und Erdbeeren) kam mir merkwürdig vor und passte irgendwie nicht. In meine 24cm Backform wäre der Boden ca. 3cm dick und die Erdbeeren hätten sich darauf verirren können. Die Füllung hätte die gleiche Höhe wie der Boden, auch wenn man die Erdbeeren aufrecht hinstellt. Und zum Angeben hätte sie so auch bestimmt nicht ausgesehen…also tauschte ich die 22er gegen meine kleine Standard 18cm Backform.
Den Keksboden habe ich (ca. 150g von insgesammt 400g) in die Form gedrückt und mit soviel Erdbeeren belegt wie drauf passten (250g statt 150-200g). Auf den Erdbeeren kam die Schokoladen-Mascarpone-Creme und zum Schluss noch geschmolzene dunkele Schokolade. Auf den bekannten Wellenmuster habe ich allerdings verzichtet.
Falls du die Schokolade auf dem Bild suchst… Ich musste den Kuchen nochmal machen. Die Speicherkarte auf denen die Fotos vom Erdbeertraum 1.0 waren habe ich verloren! Zum Glück waren nicht viele Fotos drauf, da ich die Karte erst diese Woche eingesetzt habe. Dennoch sehr sehr ärgerlich. Aber ein Food-Blogbeitrag ohne Fotos wäre langweilig, oder? Also musste ein neuer Kuchen her. Zumindest haben sich die Testesser über einen Nachschlag bzw. eine Nachbesserung gefreut
Aus der Spreewelle wurde ein Erdbeertraum weil dieser Kuchen ohne den dunklen Schokoladendeckel besser schmeckte und so eigentlich auch keine Ähnlichkeit mit einer Donauwelle mehr hat. Mit etwas Modifikation sieht der Kuchen jetzt auch definitiv zum Angeben aus, zumindest wenn er nicht sofort bei 39°C schmilzt 😉
Kalter Erdbeertraum mit weißer Schokolade
18 cm Springform. Menge für 4-6 Personen. 8 geht auch aber dann gibts nur kleine Stücke und keinen Nachschlag!
Boden
- 80g Digestive Kekse (McVitie’s) ca. 6-7 Stk.
- 3 EL (45ml) flüssiger Butter
Füllung
- 100g weiße Schokolade
- 250g Mascarpone
- Abrieb von 1/2 Limette
- Ca. 300g kleine Erdbeeren, geputzt und ohne Strunk
Erdbeersauce-Topping
(hiervon bleibt etwas über…)
- 150g Erdbeeren
- 1 EL Zucker
- 1/2 EL Limettensaft
- 1 geh. TL Speisestärke
Zubereitung
Die Backform vorbereiten. Den Boden mit Backpapier bedecken und die Seiten leicht mit Backtrennspray einfetten oder mit etwas Öl auswischen.
Die Kekse zerkrümeln. Entweder in der Küchenmaschine oder in einem Gefrierbeutel mit dem Nudelholz bearbeiten. Die Kekskrümel mit der Butter vermengen und auf den Boden verteilen und ebenmäßig fest drücken (z.B. mit einem Glas). Die Springform 15 Minuten in den Kühlschrank stellen.
Die Schokolade über einem Wasserbad schmelzen, etwas abkühlen lassen und zusammen mit dem Limettenabrieb verrühren. Die Creme kurz zur Seite stellen. Die Erdbeeren verlesen, waschen und vom Strunk befreien. Einige Erdbeeren halbieren und an den Innen-Seiten der Backform gleichmäßig platzieren. Die restlichen Erdbeeren aufrecht auf dem Boden verteilen. Alles mit der Creme bedecken und mit einem Kuchenspachtel/-palette glatt streichen. Den Kuchen min. 2 Std. in den Kühlschrank stellen.
Während der Kuchen kühlt die Sauce zubereiten. Die Erdbeeren zusammen mit dem Zucker in einem Topf geben und auf niedrig/mittlere Hitze aufwärmen. Wenn die Erdbeeren weich sind im Topf pürieren. Mit Limettensaft abschmecken. Den Topf zurück auf den Herd stellen und erhitzen. Speisestärke mit einem kleinen Schluck kaltes Wasser verrühren und zur Sauce geben. Unter Rühren aufkochen bis die Sauce eindickt. Die Sauce in eine Schüssel füllen und ebenfalls bis zur Verwendung kalt stellen.
Nach 2 Stunden sollte die Creme fest sein. Wenn nicht dann für ca. 30 Minuten zurück in den Kühlschrank stellen. Den Kuchen von der Springform befreien und gleichmäßig mit der Sauce bedecken. Die restliche Sauce dazu reichen, oder für den Nachtisch aufheben 😉
Hört sich lecker an, sieht toll aus.
Ich würde den Erdbeertraum gerne nächstes WE zum Hochzeitstag meiner Eltern zubereiten.
Im Rezept fehlt mir aber die genaue Angabe, wann ich Mascarpone und Schoki miteinander verrühre? Schokolade etwas abkühlen lassen, dann Mascarpone und Limettenabrieb dazu? Oder welches Timing wäre am besten? Klümpchen o.a. möchte ich ja doch sehr gerne vermeiden. 😉
Danke + LG
Liebe Claudia, das freut mich sehr und danke für den Hinweis 🙂 Genau! Die Schokolade etwas abkühlen lassen und dann die Mascarpone zusammen mit dem Limettenabrieb unterrühren. Besser ist nicht alles auf einem mal hinzufügen, sondern zu beginn eher nach und nach bis die Wärme der Zutaten sich etwas angleichen. Klümpchen könnten evtl. vom schmelzen der weißen Schoki kommen, d.h. lieber zu einer hochwertigen Schokolade oder besser noch Kuvertüre greifen.
Einen lieben Gruß zurück und alles gute an deine Eltern, Emma
Das sieht wirklich nach einem Erdbeertraum aus … auch wenn man bei Mascarpone mit weißer Schokolade wohl echt nicht nach Kalorien fragen darf. Probiere ich vielleicht auch mal 🙂