Hitzefrei

Die letzten zwei Tage waren wahrlich Sommerlich, für manche vielleicht zu Sommerlich 😉 Ich gebe zu das Arbeiten im überhitzen Büro war nicht einfach, alles war ein bisserl langsamer und die hohe Luftfeuchtigkeit mache mir auch zu schaffen. Aber morgens raus gehen ohne Jacke, meine Sommerschuhe ausführen und abends noch lange draußen sitzen, hat mir gefehlt. Das einzige worüber ich wirklich zu meckern habe ist, dass ich das Wetter nicht auf meiner Dachterrasse unterm Sonnenschirm mit einem leckeren Eistee genießen konnte, denn zum Wochenende stehen „nur“ 20°C und Regen auf dem Plan. Also wurde die Gelegenheit genutzt und gleich wieder gegrillt. Ich hoffe nur, dass das jetzt nicht der Sommer war und wir uns noch auf ein paar sommerliche Tage und Grillabende freuen können 🙂

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Gegrillt wurden wieder Nackensteaks. Diese „Trockenmarinade“ ist schnell zusammen gemixt, wenn man alle Zutaten Zuhause hat. Die Steaks werden einfach von beiden Seiten damit eingerieben und kurz mariniert. Der „Rub“ ist süß aber spicy. Für meinen Geschmack würde ich das nächste mal allerdings etwas mehr Salz hinzufügen, dann muss ich nicht so viel nachwürzen. Ein bisserl Cumin würde sich auch gut in der Mischung machen.

Spicy Steak Rub (adaptiert von USA-Kulinarisch) Ausreichend für 10-12 Nackensteaks

  • 120g Muscovado Light (Unrafinierter Zucker)
  • 1 EL Knoblauchpulver
  • 1 EL Senfpulver
  • 1 EL Paprikapulver (Edel Süß)
  • 1/2 EL Iberico Paprikapulver (spanischer geräucherter Paprikapulver)
  • 1/2 EL Chili (gecrusht)
  • 3 TL Kräuter der Provence
  • 1 1/2 TL Cheyenne Pfeffer
  • 1 TL Hickory Rauchsalz

Alles gut vermischen. Die Steaks von beiden Seiten damit gut einreiben und etwas ziehen lassen.

Den Rest in eine luftdichte Dose aufbewahren.

Endlich wieder grillen!

So lange war das Wetter schlecht, oder ich hatte einfach keine Zeit, aber dieses Wochenende wurde endlich wieder gegrillt!!! Ich habe schon von leckeren Steaks mit Marinade, knackige Salate und erfrischende Weinshorle geträumt. Komme was wolle, sagte ich mir, es wird am Wochenende gegrillt!

Wettertechnisch fing der Sonntag in Aachen so lala an, aber um die Mittagszeit klarte es auf und die Sonne zeigte sich. Leider nur für ein paar Stunden. Während ich die Marinade ansetzte und zusammen mit Judith die Salate zubereitete, zog sich der Himmel zu und es fing leicht an zu tröpfeln. Aber das war mir egal! Ich wollte Fleisch vom Grill!!! Ich hätte mich auch bei strömenden Regen an den Grill gestellt. Aber Regen & Feuer bzw. Elecktro-Grill ist keine gute Kombi.  Zum Glück für den Elekrogrill blieb es dann doch trocken. Der Wolkenschleier wollte sich zwar nicht ganz verziehen, aber es war trocken, warm und hellgenug für die Sonnenbrille ;).

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Das Schwein würde in einer Honig-Senf-Whiskey- Marinade gebadet und durfte einige Stunden im Kühlschrank sich darin suhlen. Alleine schon der Duft der sich auf die Terrasse verteilte als die Steaks auf den Grill gelegt wurden, sagte mir dass es lecker sein wird! Und das war es! Saulecker! Das Fleisch war super zart und sehr aromatisch. Die Komposition der Zutaten zusammen mit dem leicht angekohlten Fleisch war super. Die erste Ladung wanderte ohne Deckel auf den Kugelgrill, die zweite Ladung mit. Die zweite Runde war eigentlich fast noch besser. Das Raucharoma ein tick intensiver.

Dazu gab es Baguette, Nudelsalat und ein Fleischsalat mit den vom Frühstück übriggebliebenen Weißwuscht. Ach ja Saucen eigentlich auch, aber das Fleisch war so saftig und aromatisch, dass ich sie weggelassen habe. Glückselig schlürfte ich meinen Radler (Alster für die Nordlichter unter uns) und genoss die restlichen Stunden vom Wochenende.

Honig-Senf-Marinade (inspiriert von Katha Kocht) für 6-8 Nackensteaks

  • 4 EL Senf (mittelscharf)
  • 150ml Öl (Sonnenblumen oder anderes geschmacksneutrales)
  • 2 EL Paprikapulver, Rosenscharf
  • 1 gehäufter EL Blütenhonig (fester)
  • Salz & Pfeffer
  • 75ml Whisky

Den Senf in einer großen Auflaufform geben und langsam das Öl unter Rühren dazugießen. Weiterrühren bis alles gut vermischt ist. Paprikapulver, Salz und Pfeffer unterrühren. Honig dazu geben und alles zur einer dicken Masse rühren. Zum Schluss den Whisky einrühren. Abschmecken, ggf. noch etwas Salz oder Honig hinzugeben.

Die Nackensteaks in der Marinade wenden und in der Auflaufform legen. Alles sollte mit der Marinade leicht bedeckt sein. Min. 2 Stunden, besser 4 Stunden (oder mehr) im Kühlschrank marinieren lassen.

Freunde einladen, Grill anschmeißen und den Tag oder Abend genießen.

Entenbrust mit Kürbis und Mangold

Ich weiß nicht wie es euch so geht, aber ab und zu kaufe ich Zutaten wie ein schönes Stück Fleisch oder Fisch, ohne genau zu wissen was ich daraus mache, geschweige denn was ich dazu serviere. Wie auch dieses Wochenende. Es haben mich ein paar schöne Entenbrüste angelächelt. Also ab damit in den Einkaufswagen und angekündigt „Morgen gibt es Ente“. Kartoffeln passen immer, mal schauen was sonst noch an Gemüse zuhause ist. Hauptsache es gibt eine gute Sauce. Und wenn sich nichts findet, dann kann man die Entenbrüste ja zur Not einfrieren und wann anders zubereiten.

Gekocht wurde allerdings meiner Zweit-Küche (die Küche meiner besten Freunde), also noch ein paar Zutaten wie Kartoffeln und selbstgemachte Erdbeer-Balsamico-Creme eingepackt und mit einem Werbejingel auf den Lippen „Vollgepackt mit schönen Sachen…“ zu den Freunden aufgemacht. Nach einem leckeren Tee haben wir uns überlegt was kann man mit der Ente anstellen. In deren Kühlschrank gab’s noch allerlei an Gemüse wie Kürbis, Wirsing oder Mangold zu verarbeiten. Kürbis und Ente passt ja schon gut zusammen, vielleicht als Kartoffel-Kürbispüree oder einfach mit gebackene Kürbis Stückchen. In solchen Momenten liebe ich das Internet.

Das Problem allerdings ist, es gibt so viele leckere Rezepte und dann hat man doch nicht die richtigen Zutaten da heim. Doch diesmal hatte ich Glück. Eine Suche nach „Entenbrust Kürbis Mangold“ ergab ein Volltreffer! Kurzer check ob alle Zutaten da waren, den Freund noch zum Büdchen (Kiosk) Orangensaft holen geschickt und schon konnte es losgehen.

Das Essen war so lecker ich habe einfach vergessen ein Foto von mein Teller zu machen. Das Foto ist von den Resten, nicht hübsch angerichtet, aber dennoch sehr lecker. Das Rezept ist für 4 Personen ausgelegt aber wir hatten genug Ente eine fünfte oder sechste Person wäre auch noch satt geworden. Das Fleisch wird ca. 2 Std. mariniert. Also plant genüg Zeit ein. Die größte Herausforderung für mich allerdings ist, bei so vielen Töpfen alles punktgenau hinzubekommen 🙂 Übrigens das Rezept stammt von Essen & Trinken, allerdings fand ich manche Angaben fehlten und für mich war es etwas unübersichtlich, also habe ich die Anweisungen nach den Bestandteilen aufgeteilt.

Entenbrust

  • 60g Zucker
  • 200ml Wasser
  • 100ml Balsamico
    60 g Honig
  • 3 Entenbrüste je ca. 350g

Zucker in einem Topf hellbraun karamellisieren, mit Essig und Wasser ablöschen. Bei mittlerer Hitze so lange kochen, bis sich der Zucker gelöst hat. Honig unterrühren und in ein flaches Gefäß geben, abkühlen lassen. Die Haut der Entenbrüste mit einem scharfen Messer kreuzweise einritzen, mit der Hautseite nach unten in die Marinade legen und abgedeckt mindestens 2 Stunden kalt stellen.

Öl in einer Pfanne erhitzen. Entenbrüste aus der Marinade nehmen, leicht abtupfen und mit der Hautseite nach unten bei mittlerer Hitze 3-4 Minuten braten. Entenbrüste wenden und weitere 7-8 Minuten bei mittlerer Hitze braten, mit Salz und Pfeffer würzen. Entenbrüste herausnehmen und in Alufolie gewickelt 2-3 Minuten ruhen lassen

Orangensauce

  • 380ml Orangensaft
  • 1 Lorbeerblatt
  • 1 EL Zucker
  • 1 EL Sojasauce

Orangensaft in einem Topf mit Lorbeer bei starker Hitze auf 100 ml sämig einkochen lassen. Zucker und Sojasauce zugeben und beiseite stellen. Die Sauce kann man vorbereiten während die Ente mariniert und zum Servieren wieder erwärmen. Die Sauce hat eine sehr flüssige Konsistenz

Kürbisgemüse

  • 1  Hokkaido ca. 700-800g (gesamt Gewicht)
  • 3-4 Schalotten
  • 2 kleine rote Chilischoten
  • 2 kleine Knoblauchzehen
  • 1 EL Butter
  • 20g Zucker
  • 3 EL. Weißweinessig
  • 150ml Gemüsefond
    Salz & Pfeffer

Kürbis halbieren, entkernen und schälen. Die Hälften quer halbieren und in ca. 1cm dicke Schnitzen schneiden. Schalotten fein würfeln. Chili in feine Ringe schneiden. Knoblauch pellen und zerdrücken. Butter in einem weiten Topf schmelzen. Kürbis, Schalotten, Knoblauch und Chili zugeben und 2 Minuten glasig andünsten. Zucker zugeben und 1 Minute leicht karamellisieren, mit Essig ablöschen und kurz einkochen lassen. Fond zugeben und den Kürbis zugedeckt 8-10 Minuten garen, mit Salz und Pfeffer würzen.

Mangoldgemüse

  • 500g grüner Mangold
  • 1 EL Butter
  • 150ml Gemüsefond
  • Salz & Pfeffer
  • Zucker
  • 1 EL Zitronensaft

Mangold putzen, waschen und abtropfen lassen. Mangoldstiele von den Blättern schneiden und schräg in 1/2 cm dünne Scheiben schneiden. Mangoldblätter in Streifen schneiden. Butter in einem Topf zerlassen, Mangoldstiele darin bei mittlerer Hitze 5-6 Minuten dünsten. Mit Fond auffüllen und mit Salz, Pfeffer, 1 Prise Zucker und Limettensaft würzen. Kurz vorm Servieren die Mangoldblätter zugeben und unter Rühren weitere 2-3 Minuten mitdünsten, eventuell leicht nachwürzen.

Servier- Empfehlung: Kürbis- und Mangoldgemüse auf vorgewärmte Teller geben und mit Orangensauce beträufeln. Die Entenbrüste in dünne Scheiben schneiden, auf das Gemüse legen. Oder die Töpfe auf den Tisch stellen und die Gäste sich selber die Teller belegen lassen. Aus Rotwein, Entenfond und etwas der Marinade habe ich noch zweite Sauce eingekocht und mit etwas Mehl abgebunden und diese auf der Ente geträufelt. Dazu gab es auch noch knusprige Thymian-Kartoffelwürfel.

Viel Spaß beim Nachkochen

 

Eröffnung der Grillsaison

Seit ein/zwei Wochen ist der Frühling endlich da. Auf den Wiesen sieht man Krokusse und Daffodils (vergesse immer wie die auf Deutsch heißen) und Studenten, Familien und Sonnenhungrige dazwischen liegen. Die Temperaturen von fast 20°C (in der Sonne) sind ja auch verlockend. Für Shorts und Flipflops ist es zwar noch zu früh (und ja ich habe schon einige gesehen) aber pünktlich zur Sommerzeit haben wir vergangenes Wochenende endlich die Grillsaison eröffnet.

Es war wirklich schön wieder auf der Dachterrasse (wenn auch nicht meine) mit Freunden zu sitzen, quatschen, leckeres Essen und den einen oder anderen Glas Wein in der Sonne zu genießen. Zu essen gab es natürlich Fleisch ;), ein frischer Salat und Kartoffelecken aus dem Ofen. Die Nackensteaks habe ich einen Tag vorher in Schwarz Bier ertränkt. Würzt wurde das mit selbst gemachten Bratkartoffelsalz. Leider habe ich das Rezept nicht mehr, bzw. finde es grad nicht, aber Angys Bratkartoffel – Gewürzsalz kommt in etwa hin, statt der Tomatenflocken hatte ich Paprikapulver verwendet. Das Fleisch war richtig zart und aromatisch. Erinnerte ein bisserl an Schweinebraten mit Biersauce.

Zutaten für 4-6 Personen. Kommt auf den Verhungerungsgrad und Menge der Salate an 😉

  • 1200g Nackensteaks (vom Schwein, Natur)
  • 2 EL selbst gemachter Bratkartoffelsalz (leicht gehäuft)
  • 1 TL Cayennepfeffer
  • 1-2 Zweige Rosmarin
  • 1 Flasche Schwarzbier (Ötti tut’s auch)

Das Fleisch waschen und trocken tupfen. Die Gewürze in eine Schüssel vermengen und die Scheiben damit einreiben und in eine ausreichend hohe Auflaufform geben. Den Rosmarin mit der Hand etwas zerdrücken und auf das Fleisch legen. Die ganze Flasche Bier über das Fleisch gießen, die Form abdecken und über Nacht in den Kühlschrank stellen.

Auf den Grill damit und den Duft genießen bis das Fleisch auf dem Teller liegt.

 

Happy Grilling 😀