In Milch geschmorrter Schweinebraten

Satt! Glücklich! Zufrieden! So soll’s sein nach einem köstlichen Mahl zusammen mit den liebsten, oder? Genau so erging es meine Testesser und mir nach dem Verzehr von dem in Milch geschmorter Schweinebraten. „Wie? In Milch geschmorrt?“ haben meine Testesser mich gefragt, „ja, in Milch geschmorrt“. Normalerweise gibt es bei uns Schweinebraten mit Suppengemüse in Rotwein oder mit Bier geschmort, aber in Milch kannte ich auch nicht und war natürlich neugierig.

Das Rezept braucht etwas Zeit. Das Fleisch nimmt über Nacht ein Bad in Wein und Gewürze und der Braten selbst wird dann bei Niedrig-Temperatur ca. 4 Stunden geschmorrt. Also ist es eher was für einen Sonntagsmahl. Nach dem wöchentlichen Marktbesuch, besorgte ich bei unserem lokalen Fleischer ich einen Rollbraten, der mir der Metzger frisch nach meinem Bedarf zuschnitt und verpackte. Das nächste Mal werde ich allerdings das Gumminetz entfernen und den Braten selbst verschnüren. Versprochen Bernd 😉

Durch das Marinieren und in Milch bei Niedrig-Temperatur schmorren wird der Braten nicht nur super aromatisch, sondern auch super zart. Dazu gab’s Semmelknödel und geröstete Möhren. Aus dem Schmorsud habe ich dann eine Sauce eingekocht.

Milch-Schmorbraten

Ein Rezept für Semmelknödel findest du hier. Die Möhren werden geputzt und mit etwas Olivenöl, Salz und Pfeffer gewürzt und ca. 20 Minuten bei 180°C im Ofen geröstet.

Schweinebraten in Milch geschmort (aus Land Idee)

  • Ca. 1400g Rollbraten aus der Schweineschulter
  • 2 große frische Knoblauchzehen
  • 2 Stängel Salbei (am besten ein Bund vom Markt besorgen)
  • 2+2 Zeige Rosmarin
  • 2 Lorbeerblätter
  • 1 TL Wacholderbeeren
  • 1 TL Schwarzer Pfeffer (z.B. Tellicherry)
  • 750 ml trockener Weißwein (z.B. Grüner Veltiner)
  • Frisch gemahlener Pfeffer & grobes Meersalz
  • Mehl
  • 3 EL Schweineschmalz
  • 1 EL Butter
  • 1 L Voll-Milch (am liebsten nehme ich 3,8% frisch Bio-Milch)
  • 1 TL Speisestärke

Den Rollbraten vorbereiten. Die Knoblauchzehen pressen und damit den Braten einreiben. Salbei, 2 Rosmarinzweige und die Lorbeerblätter in gleichmäßigen Abständen unter die Schnürung bzw. Netz schieben. Der Braten kommt nun zusammen mit dem Wacholder und Pfeffer in einen großen Gefrierbeutel mit Zipper und wird mit dem Wein übergossen. Vorsichtig so viel Luft wie möglich aus dem Beutel drücken, damit der Braten vollkommen vom Wein umschlossen ist und verschlissen. Den Braten min. 24 Std. im Kühlschrank marinieren lassen.

Tipp: Den Beutel nicht einfach so in den Kühlschrank legen, sondern ggf. noch in eine große Auflaufform o.ä. legen. Falls der Beutel unbemerkt aufplatzt, muss man am nächsten Morgen nicht den Wein vom Boden und aus dem Kühlschrank wischen. Das ist mir mit „billigen“ Zipperbeutel schon mal passiert 😉

Am nächsten Tag den Braten aus der Marinade nehmen, abtropfen lassen und mit Küchenkrepp trockentupfen. Die Marinade entsorgen. Den Braten von allen Seiten mit frisch gemahlenen Pfeffer und Meersalz einreiben und anschließend rundherum mit Mehl bestäuben.

In einer großen Pfanne das Schmalz und die Butter erhitzen und den Braten kräftig von allen Seiten anbraten. Währenddessen die Nadeln von 2 Rosmarinzweige fein hacken, es werden ca. 2 EL. Den Braten aus der Pfanne nehmen, mit einem Bratenthermometer bestücken und in einem Bräter setzen. Den gehackten Rosmarin und die Milch dazu geben und im vorgeheizten Ofen bei 80°C ca. 4 Stunden schoren lassen. Eine halbe Stunde vor Ablauf der Zeit, hin und wieder kontrollieren. Wenn die Kerntemperatur von 65°C erreicht wird, ist der Braten fertig.

Den Braten aus den Bräter heben und zum warm halten in Alufolie wickeln. Die Milchsud durch ein Sieb in eine Pfanne passieren, aufkochen lassen und ggf. mit etwas Speisestärke (in kaltes Wasser aufgelöst) die Sauce eindicken und mit Salz & Pfeffer abschmecken. Den Braten aus der Folie nehmen und den ggf. enthaltenen Bratensaft in die Sauce geben.

Gulasch mit Kürbis

Das Laub beginnt sich langsam zu verfärben und wehmütig muss man sich eingestehen, dass der Sommer nun wirklich, schlussendlich vorbei ist. Im Herbst geht’s auf meinem Speiseplan oft deftig zu… Eintopf, Suppen, Braten und andere Schmorgerichte wie z.B. Gulasch. Gulasch gibt es auch in unzählichen Varianten und ich mag sie eigentlich fast alle, egal ob mit ohne Gemüse, Hauptsache würzig, deftig und lecker. Wenn ich Gemüse ins Gulasch tu, dann sind es meist Möhren oder Paprika. Diesmal war mir nach was anderes. Zudem ist auch gerade Kürbissaison.

Das Gulasch habe ich sehr spät abends (oder früh am Morgen) angefangen zuzubereiten und dann über Nacht ziehen lassen. Nun ja, die Nacht war sehr kurz, also hat es eigentlich nur 6 Std gezogen. Wer es „eilig“ hat, könnte aber auch sicherlich sich das ziehen sparen und nach dem anbraten gleich los schmoren. Ich habe das Gulasch ein bisserl zu lange geschmort, so das ein paar Fleischstücke fast wie „pulled pork“ auseinander gefallen sind, dies habe ich in dem Rezept bereits angepasst. Geschmacklich fand ich, hat die süße des Kürbis das würzige super komplementiert.

Gulasch mit Kürbis

  • 1-2 Zwiebeln (je nach Größe)
  • 1 große Knoblauchzehe
  • Butterschmalz
  • 500g Rinder Gulasch
  • Nolly Prat
  • 200ml Brühe
  • 200ml Rotwein (Zweigelt)
  • 1 Bouquet Garni (2 Lorbeerblatt, 3 Salbei-Blätter & ein Zweig Rosmarin)
  • 250g Hokkaido (gewürfelt)
  • 1 EL Tomatenmark
  • 1 TL Harissa (Gewürzzubereitung)
  • Salz & Pfeffer
  • Ca. 50ml Rotwein

Die Zwiebeln in grobe Scheiben schneiden, den Knoblauch mit dem Messerrücken zerdrücken und in einem Topf mit etwas Butterschmalz glasig anbraten. Das Fleisch hinzugeben und unter Rühren anbraten.

Mit einem Schuss Nolly Prat ablöschen und den Bratensatz vom Boden lösen. Brühe, Wein und Kräuter hinzugeben und kurz ca. 5. auf köcheln lassen.

Den Herd ausschalten und über Nacht (bzw. 6 Std.) zeihen lassen

Das Gulasch zugedeckt auf niedrige Hitze ca. 1,5 Std köcheln lassen, bis das Fleisch weich ist und fast auseinander fällt. Das Ganze in einem Sieb geben, dabei den Sud auffangen und die Kräuter entfernen.

Den Topf zurück auf den Herd stellen und darin mit etwas Butterschmalz die Kürbiswürfen rösten. Das Fleisch dazu geben und ein/zwei Minuten mit rösten.

Tomatenmark und Harissa hinzufügen und alles gut verrühren, dabei den Bratensatz von Topfboden lösen. Ca. die Hälfte vom Sud und ein frischer Schuss (ca. 50ml) Rotwein hinzugeben. Aufkochen lassen und auf niedrige Hitze mit geschlossenem Topf köcheln lassen, bis der Kürbis weich ist.

Mit Salz und Pfeffer würzen und z.B. mit Spätzle servieren.