Besonders im Winter habe ich Sehnsucht nach den Bergen. Leider sind seit meinem letzten Besuch schon einige Jahre vergangen und jedes Jahr verspreche ich mir „nächstes Jahr“. Aus „nächstes Jahr“ wird es diesen Winter wieder leider nichts. Das nächste halbe Jahr steht bei mir einfach ziemlich viel an. Beruflich stehen ungewisse Veränderungen an und mein Studium will ich endlich diesen Sommer mit der Masterarbeit erfolgreich abschließen. Wie viel oder wenig ich zum Kochen und Bloggen komme kann ich leider nicht sagen, aber ganz aufhören werde ich wohl nicht, denn Kochen und Backen ist für mich ein Weg zum Entspannen. Nur allzu sehr ablenken darf ich mich nicht 😉
Wenn alles gut geht vielleicht belohne ich mich im Sommer mit eine Woche in den Bergen, denn auch ohne Schnee kann man es dort auch ganz gut aushalten 😉 Wenn ich an die Berge denke, denke ich natürlich auch an die Speisen die ich im Urlaub dort gerne gegessen habe, wie Kaiserschmarren oder eine zünftige Brotzeit oder auch Germknödel.
Germknödel habe ich noch nie selbst gemacht und wollte mir damit ein kleines Stück Bergefeeling nach hause holen. Ein passendes Rezept wurde schnell gefunden. Allerdings geht die Zubereitung der selbigen leider nicht so schnell von statten. Damit der Germknödel gut auf geht muss der Teig einige Zeit gehen. Bei mir hat es fast 2 Stunden gedauert bis das Volumen vom Teig sich verdoppelt hat. Dann nach den Formen der Knödel nochmal gehen. Also keine Schnelle Leckerei, sondern eher etwas für einen faulen Sonntag. Das Rezept habe ich halbiert und für einen oder zu zweit sind 6 wenn auch kleine Germködel immer noch zu viel. Die restlichen Knödel habe ich kurzer Hand einfach eingefroren. Schließlich kann man auch tiefgefroren Hefeteig kaufen. Mal schauen ob die nach dem Auftauen auch essbar sind.
Statt wie im Rezept die Germknödel zu Kochen habe ich sie gedämpft. Lecker waren sie schon, wenn vielleicht ein bisserl zäh. Ich weiß nicht ob es am Dämpfen lag, oder das ich den Teig vielleicht etwas zu viel geknetet habe. Vermutlich war die zweite Gärrunde nicht lang genug. Also definitiv kein schlechter Start, mit Verbesserungspotential. Dazu gab es natürlich selbst gemacht Vanillesauce. Zur Zwetschgenzeit hätte ich vielleicht noch die Füllung selbst gemacht, aber mit „Aachener Pflümli“ geht es auch ganz gut.
Germknödel (Rezept nach Sarah Wiener: La Dolce Wiener)
- 100ml Voll-Milch (3,8%)
- 10g Hefe
- 250 g Mehl
- 30g Zucker
- 1/2 Vanilleschote
- 1/4 TL Salz
- 1 Eigelb (L)
- Abrieb von 1/4 Bio-Zitrone
- 35g weiche Butter
- Ca. 50-100g Zwetschgenmus (Aachener Pflümli)
- 25g gem. Mohn
- 25g Puderzucker
- 6-8 EL geschmolzene Butter
Die Milch erwärmen, aber nicht kochen. Die Hälfe in eine kleine Schüssel geben und darin die Hefe auflösen. 1 EL Mehl (von den 250g) abnehmen und unterrühren. Mit etwas Klarsichtfolie abdecken und 15 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen.
Die andere hälfte der lauwarmen Milch mit dem Zucker, Vanillemark, Salz, Eigelb und Zitronenabrieb in eine Schüssel verrühren. Das Mehl zusammen mit der Hefe hinzufügen und verkneten. Die weiche Butter hinzufügen und zu einem glatten Teig verkneten. Die Schüssel abdecken und 1-2 Stunden an einem warmen Ort gehen lassen, bis sich das Volumen verdoppelt hat.
Den Teig durchkneten und in 6 gleich große Portionen teilen. Jeden Teigling mit den Fingern zu einem flachen Teller formen und ½ EL Zwetschgenmus in die Mitte setzen. Die Seiten hochnehmen, zusammen drücken und den Knödel verschließen. Mit dem Verschluss nach unten auf ein bemehltes Brett setzen, abdecken und ca. 30-60 Minuten erneut gehen lassen, bis sich das Volumen fast verdoppelt hat.
In einem großen Topf mit Dampfeinsatz etwas Wasser hineingeben und zum kochen bringen. Je nach Topfgröße so viel Knödel hinein geben wie es passt. Bedecke dabei, dass die Knödel etwas Platz benötigen. Deckel drauf legen und bei niedrige bis mittlere Hitze 20 Minuten dämpfen.
Puderzucker sieben und mit dem Mohn mischen. Die Germknödel auf ein Teller legen, mit ca. 1 EL Butter übergießen und mit dem Puderzucker-Mohn-Gemisch bestreuen. Zusammen mit der warmen Vanillesauce servieren.
Vanillesauce
- 450ml Vollmilch
- 1 Vanilleshote
- 4 Eigelb (M)
- 2 EL Zucker
Milch zusammen mit der ausgekratzten Vanillemark und Vanilleshote in einem Topf aufkochen. Vom Herd nehmen und 15 Minuten ziehen lassen.
In eine Schüssel die Eigelb mit den Zucker gut verrühren. Die Schüssel am besten auf einem feuchten Tuch stellen, damit die sie nicht weg rutscht. Die Vanille Milch unter ständigen rühren hinzugießen.
Die Sauce zurück in den Topf geben und unter rühren langsam erhitzen. Zu schnelles erhitzen kann dazu führen, dass das Eigelb stockt. Wenn die Sauce langsam eindickt vom Herd nehmen und in eine vorgewärmte Karaffe füllen und servieren.
Ich lieeeebe Germknödel! Und ich hab noch Powidl im Kühlschrank….
😀
Liebe Emma, wollen wir zusammen einen Blog namens Berg-Sehnsucht eröffnen? Kleiner Scherz ;-). Ich liebe Deine diversen Bergerinnerungs-Posts und -Rezepte der letzten Zeit – und Deine köstlich aussehenden Germknödel wecken auch bei mir wieder mal schöne Erinnerungen. Berghütte irgendwo bei Ehrwald, schrecklicher Regen, gar nicht schreckliche Knödel… Seufz….
Das freut mich sehr, Claudia 🙂 Irgend wie habe ich grad eine kulinarische Berglust-Phase und es werden bestimmt noch ein-zwei Posts folgen 😉
Ich würde mich auch über einen Germknödel freuen, danke. 😀 Die Bilder sind fabelhaft!
Liebe Grüße
Sarah
Och, was ist denn das??
Eines meiner Lieblingsessen! Gefüllt oder auch nicht, sogar salzig mag ich sie.
Danke fürs Erinnern 🙂
Bitte sehr liebe Sybille 😀
Wow, das sieht wirklich lecker aus! Werde an einem faulen Sonntag an die Germknödel denken. 😉
Danke schön Cosmea! ich hoffe ich sie versüßen dir den faulen Sonntag 😉
Tolle Fotos, die total Appetit machen! Da möchte ich auch direkt in die Berge! Und ich liiiiebee Mohn!
Das freut mich sehr, Ju 😀 Oh ja, Mohn ist wirklich toll!!!
Du hast wirklich ein Händchen dafür, Dinge ins „rechte Licht“ zu rücken. 🙂 Wunderschöne Bilder! Die machen sogar mir Appetit auf Germknödel.
Ob das „zähe“ vom Dämpfen kommt? Weiß nicht, meine steamed buns waren recht fluffig…
🙂 ganz lieben dank Eva 😀 Steamed buns? Das muss ich glatt mal probieren
die schauen ja super aus! hast Du noch welche da? kann ich kurz vorbeikommen? ich liebe Germknödel – Kindheitserinnerung von Oma inklusive.
ich glaub am Wochenende gibts bei mir Germknödel
Hehe, das freut mich 🙂 Ich hätt noch 1-2 im Froster 😉
Oh wie lecker! Die schauen großartig aus!
Zuhause gab es die auch oft ungefüllt – einfache Dampfnudeln – herrlich 🙂
Muss ich auch dringend mal wieder zubereiten.
🙂 früher mochte ich die ungefüllten auch am liebsten