Fruehstuecksei mit Toast

Das perfekte Frühstücksei

Es ist Sonntag und das heißt im Hause Nachgekocht: es gibt Ei(er) zum Frühstück. Das sonntägliche Frühstücksei ist schon so eine Art Ritual geworden, welches bereits samstags mit dem Einkauf der frischen Eier vom kleinen Bauern aus der Eifel beginnt. Die Darbietungsform der Eier variiert, mal als Rührei, mal als Spiegelei, aber am häufigsten als gekochtes Ei. Das perfekt gekochte Frühstücksei (für mich) ist, wenn das Eiweiß fest und das Eigelb flüssig ist. Eier mit glibberigem, nicht festem Eiweiß oder hartes, womöglich noch trockenes Eigelb, gehört definitiv nicht zu dieser Definition.

Fruehstuecksei mit Toast

Beim Einzug von meinem Freund, präsentierte er ganz Stolz seine einzige Küchenmaschine: einen Eierkocher. Ein kleines blaues technisches Wunderwerk, mit dem man mit Hilfe von ein paar Tropfen Wasser und etwas Strom bis zu drei Eier in sämtliche Aggregat-Zustände versetzen kann. Das erstaunliche ist, solch ein Gerät hatte ich bis dato tatsächlich nicht in meinem Küchenfuhrpark. Genauer gesagt, habe ich noch nie einen Eierkocher bessessen, auch daheim wurden Eier mit der bewährten Topf-Wasser-Herd-Methode gekocht. Man soll ja offen für neues sein, also gab ich den kleiner Küchenhelfer eine Chance.

Ich schloss das Gerät an, befüllte den Wasserdosierer für 3 weiche Eier (es gab weich, mittel und hart zur Auswahl), setzte die angepieksten Eier in die vorgesehene Eierablagevorrichtung und schaltete das Geträt ein. Als ein ohrenbeteubendes Geräusch in der Küche erklang, führ ich innerlich zusammen und schaute erschrocken nach der Quelle des Lärms. Die Eier waren fertig. Wer hätte gedacht, dass so was Kleines so laut sein kann. Die Eier noch schnell abgeschreckt, in die Eierbecher gesetzt und auf den wartenden Frühstückstisch gestellt. Irgendwie kam ich mir ein bisserl so vor wie ein Kind mit einem Ü-Ei. Spiel und Spaß in dem Sinne war nicht zu erwarten, aber die Spannung war da, ob das Ei meine Erwartungen erfüllen würde. Das hat es nicht 😦 Das Eigelb war zwar flüssig, aber das Eiweiß direkt darum auch.

Am nächsten Wochenende schielte ich zwar wieder auf den Topf, aber der Eierkocher bekam noch eine Chance, diesmal mit etwas mehr Wasser. Vielleicht war die angegebene Menge für L-Eier einfach zu wenig, oder ich zu blöd. Das Ergebnis: wieder Glibber im Ei. Ich fragte meinen Freund, da es schließlich sein Gerät war, ob die Eier immer so werden oder ob ich was falsch mache. Die Antwort: er hat damit nur hartgekochte Eier gemacht. Dann allerdings müsste man dann das Gerät in die Spüle stellen, weil es dabei tropft… Urm, nun ja.

Am darauffolgendem Wochenende habe ich das blaue Gerät einfach links liegengelassen und verwendete die gute alte Topf-Wasser-Herd-Methode. Nach sechs Minuten in leicht sprudelndem Wasser, hatte ich mein perfektes Frühstücksei. Natürlich kam die Frage wieso jetzt der Topf, schließen haben wir jetzt einen Eierkocher. Ich entgegnete, ich hatte es vergessen und aus Gewohnheit zum Topf gegriffen. Beim Frühstück habe ich dann gebeichtet, dass ich sein (jetzt unser) Eierkocher hasse. Hassen ist vielleicht ein zu starkes Wort, aber Glibber-Ei ist ja auch echt schei**. Still und leise verschwand das Wunderwerk der Technik aus unsere Küche.

Toast mit Sardellen und Eigelb

Super Kombination flüssiges Eigelb und Sardellen

 Wie kocht man nun das perfekte Frühstücksei?

Kommt auf die Größe an. Kleine Eier (S) 5 Minuten, Mittlere Eier (M) 5:30 Minuten und Große Eier (L) 6 Minuten. Es gibt auch XL Eier, diese dann weitere 30 Sekunden kochen. Dies sind zumindest meine jahrelange Topf-Wasser-Methode -Erfahrung 😉

  1. Wasser zum kochen bringen.

  2. Eier vorsichtig in den Topf legen & Hitze reduzieren. Das Wasser sollte dann nur noch leicht sprudeln und nicht heftig kochen.

  3. Eier-Uhr stellen.

  4. Eier abschrecken.

  5. Frühstücken.

 

Da wir schon mal bei dem Thema Eier kochen sind. Rund um das Ei gibt es auch ein paar Mythen bzw. Aberglauben, nein das ist auch nicht das richtige Wort, vielleicht passt Irrtümer besser.

  1. Braune Eier sind gesünder als weiße! Stimmt nicht. Die Farbe der Eierschale eines Eies hat keinen Einfluss auf dessen Geschmack, Nährstoffe oder Vitamine. Die braune Eier legende Hühnersorte wurde / wird von Bio-Erzeuger bevorzugt und weiße Eier legende Hühnersorten von der Massen/Industriellen Käfighaltern bevorzugt. Somit entstand die Assoziation Braun=Gesund. Wüsstet ihr, dass man am Ohrläppchen des Huhns erkennen kann, welche Farbe Eier sie legt. Ich auch nicht. Hühner haben Ohrläppchen? Wieder was dazugelernt 😉

  2. Eier muss man abschrecken! Jein. Das Abschrecken verbessert nicht die „Pell-Eigenschaft“, das hängt mit der Frische der Eier zusammen. Frische Eier lassen sich nicht so gut pellen wie ältere Eier. Wenn man (wie ich) allerdings weiche Frühstückseier bevorzugt,  sollten die Eier mit kaltem Wasser abgeschreckt werden damit das Eigelb nicht nachgart. Hartgekochte Eier die nicht sofort verzehrt werden, sollte man hingegen nicht abschrecken.

Woran erkennt man eigentlich frische Eier? Oder wie weiß man ob das Ei noch gut ist? Mit Hilfe der guten alten Wassermethode. Einfach ein großes Glas o.ä. mit kaltes Wasser füllen. Sinkt das Ei und bleibt flach auf dem Boden liegen, ist es frisch. Steht das Ei senkrecht auf dem Boden kann man es noch essen, allerdings dann zur Sicherheit als hartgekochtes Ei. Schwimmt das Ei, dann weg damit.  Je älter das Ei wird um so größer wird die Luftblase innerhalb des Eies. Ergo je größer die Luftblase, um so größer ist der Auftrieb.

  1. Eier müssen vorm kochen angepiekt werden! Nein. Ca. jedes zehnte Ei platzt beim kochen, egal ob man es anpiekst oder nicht.

 

 

 

9 Gedanken zu “Das perfekte Frühstücksei

  1. Claudia ~ Food with a View schreibt:

    Genau wie Du liebe ich mein Frühstücks-Ei auch! Das Weiße fest, der Dotter flüssig, auch bei Spiegelei oder Ei im Glas (wobei das bei letzterem auch deshalb schwer zu timen ist, weil man nicht abschrecken kann). Und dieses leckere Sardinen-Toast dazu – mir tropft gerade der Zahn, und wie…

  2. rwarna schreibt:

    Liebe Emma, einfach nur toll wie man so viele Worte einem Frühstücksei widmen kann. Super, ich muss immer noch lächeln.

    Ich liebe weichgelochte Eier zum Frühstück und bei uns gibt es traditionell sehr oft.
    Natürlich vom Hof neben an. (Landleben)
    Wir haben auch solch ein Ding, Gerät oder Eierkocher. Brauchte lange, bis ich ihn im Griff hatte. Einmal grosse Eier, einmal kleinere, das Ding weiss ja nicht wie gross die Eier gerade sind. 🙂

    Liebe Grüsse
    Roger

    • Emma @ nachgekocht.com schreibt:

      Lieber Roger, ganz lieben dank! Das freut mich sehr 🙂 Vielleicht hatte ich einfach nicht genug Geduld mit dem kleinen Eierkocher… Aber erstmal bleib ich beim Topf, da weiß ich ja wie es geht 😉
      Liebe Grüße zurück
      Emma

  3. Janine schreibt:

    Ich erinnere mich ganz dunkel daran, dass wir auch einmal einen Eierkocher hatten – aber so wirklich nützlich fand ich es nicht. Mit dem Topf geht es genauso schnell und der Aufwand ist meiner Meinung nach sogar geringer. Aber es war auf jeden Fall sehr witzig, deine Geschichte zu lesen.

  4. Susanne schreibt:

    Meine Eltern haben einen Eierkocher. Ich habe ja was übrig für Küchen-Gimmicks, aber der Sinn dieses Gerätes ….der erschließt sich mir nicht. Ein Topf tut’s auch. Der hat auch den ganz entscheidenden Vorteil, dass man keinen Herzinfarkt kriegt, wenn der Eierkocher tönt…

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