Weihnachten? Weihnachten!

Es ist verrückt. Jedes Jahr gefühlt rückt Weihnachten immer näher an Ostern ran. Zumindest wenn die Supermärkte und Co. ihre Regale mit Lebkuchen, Pfeffernüsse und Spekulatius schon Anfang September füllen. Vor über 8 Wochen habe ich die ersten Lebkuchen gesichtet und hätte auch nicht gedacht, dass ich 7 Wochen vor Weihnachten ein Blogpost über Geschecnkideen schreibe. Verrückt? Vielleicht…

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Nachgekocht on Instagram

Hier auf Nachgekocht dauert es manchmal zwischen den Posts länger als mir eigentlich lieb ist. Ich versuche das gerade zu ändern z.B. mit Hilfe von einem Redaktionsplan oder so was ähnliches. Bisher habe ich einfach drauf los gebloggt oder auch nicht 😉 In den nächsten sechs Monaten werde ich leider auch nicht viel Zeit haben, da ich nach langer Zeit endlich meine Masterarbeit schreibe.

Auch wenn es hier stiller wird, versuche ich auf den Social-Media-Kanälen wie Facebook, Twitter usw. aktiv zu bleiben. Besonders hat es mir Instagram angetan. Dort zeige ich nicht nur was auf meinem Teller oder in meinem Kochtopf landet, sondern auch div. (kulinarische) Sachen und Orte von unterwegs.

Ihr findet mich unter https://instagram.com/nachgekocht/

Hier eine kleine Auswahl…

 

 

 

 

Frankfurt Skyline

Frankfurt Teil 2

Wenn ich an Städtereisen denke, fallen mir Städte wie Berlin, München, Hamburg oder gar Köln ein. Jedes hat seine kulturellen, historischen oder kulinarischen Highlights die ein Besuch reizvoll macht. Aber Frankfurt? Diese Stadt würde ich eigentlich nicht zu meine Top-10 zählen. Aber ein Besuch der Buchmesse ist ein guter Grund die Reise zu verlängern und sich auch die Stadt anzuschauen. Im Beitrag Frankfurt Teil 1 habe ich bereits über meine Eindrücke der Buchmesse berichtet, heute in Teil 2 möchte ich euch noch kurz von dem Rest der Reise berichten.

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Gebratene Nudeln mit Garnelen und Sesam

Zu Gast bei Luna’s Philosophy

Vor kurzem flatterte ein Hilferuf von Natalie (Luna’s Philosophy) in meinen virtuellen Briefkasten. Sie müsste eine Blogpause einlegen und damit ihr Blog nicht total verweist, hat sie gefragt ob ich nicht zu Gast bei Ihr sein möchte. Ohne zögern habe ich selbstverständlich ja gesagt! Und heute ist es soweit. Es gibt eine Variation meiner Lieblings-Speise: Gebratene Nudeln mit Sesam und Garnelen. Ein bisserl aufgeregt bin ich irgendwie schon. Ich habe noch nie einen „Gastbeitrag“ geschrieben. Wird es Natalie gefallen? Wird es ihre Leser gefallen? Wie ein guter Freund sagte „Don’t overthink it“ ;). Also dann mal los…

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Bücher Frankfurter Buchmesse

Frankfurt Teil 1 – Die Frankfurter Buchmesse

Freitag morgen hieß es „der frühe Vogel fängt den Wurm“. Der Wurm kam um 6 Uhr als großer gelber Reisebus daher, um uns nach Frankfurt zu chauffieren. Nach knapp 4 Stunden inkl. einem kurzen, etwas unbequemen Nickerchen kamen mein Freund und ich in einem leicht vernebelten Mainhattan an. Der erste Weg führte uns direkt zum Hotel, welches sich mitten unter den Hochhäusern befand. Genauer gesagt im 22 Stock. im Hochhaus direkt neben den Main Tower. Die kurze und schnelle Fahrstuhlfahrt war schon krass. Die Fahrstuhlkabine war komplett verglast und man konnte zusehen wie der Boden sehr schnell wegfällt. Auf das Zimmer und die beleuchtete Aussicht am Abend freute ich mich schon. Nach dem einchecken und einem schnellen Käffchen in der Freßgass, gings per pedes zur Buchmesse.

Frankfurter Messeturm

Die Frankfurter Buchmesse ist riesig! Nicht umsonst ist sie ja auch die größte Buchmesse der Welt. Dort findet man nicht nur deutsche Verlage und Händler sondern auch Aussteller aus über 100 Ländern verteilt auf 6 Hallen bzw. 12 Ebenen.

Für einen Foodblogger ist die Gourmet Gallery in Halle 3.1. natürlich Pflicht. Ich war noch nie auf der Buchmesse und auf was sich hinter der „Gourmet Gallery“ verbirgt war ich schon gespannt. Also ging es als erstes schnurstracks dort hin. Nun ja…es war kleiner bzw. anders als erwartet. Eine Bühne mit Showküche, ein kleiner Präsentations-/Disskussionsbereich, ein Anbieter von italienischen Produkten und 2 oder 3 Weinhändler und ein paar kleine Verlage z.B. esoterische Verlage die auf der Veggie-Welle schwimmen. Dazwischen eine Büchergalerie mit den neuesten Kochbüchern aus diversen Verlagen.

Die Showküche ist natürlich das Highlight der Gourmet Gallery. Besonders großen Andrang findet man wenn Prominente während einer Kochdemo ihr neustes Kochbuch vorstellen. So war es zumindest bei der Kochshow von der Fernsehköchin und Buchautorin Sarah Wiener. Ziemlich schnell bildete sich eine Traube von Kochbegeisterten um die Kochbühne, sodass ein durchkommen kaum noch möglich war. Frau Wiener kochte ein Kürbisgericht aus ihrem neuesten Kochbuch „Sarahs Kochbuch für das ganze Jahr“. Es duftete wirklich köstlich, aber in dem Genuss einer Kostprobe bin ich nicht gekommen. Dafür aber in den „Genuss“ einer typischen und eindringlichen „Indoktrinerungsversuch“ von Frau Wiener. Mit dem verbalen erhobenen Finger redete sich Frau Wiener fast in Rage. Kein Silikon! Kein Teflon! Nur emaliertes oder gusseisernes (Koch)Geschirr! Man will ja kein Gift im Essen haben! Die Themen Nachhaltigkeit, Saisonal, Regional und Ökologisch sind eine besondere Herzensangelegenheit von Frau Wiener. Dies hat man auch deutlich gemerkt an ihrem Plädoyer, über das eigene Essverhalten nachzudenken und welche Auswirkungen dies auf die Umwelt, Flora und Fauna hat. Dass die Art der Aufzucht, Anbaumethode oder Tierhaltung auf die Qualität des Produktes Auswirkung hat, sollte eigentlich jedem bekannt sein. Mit einigen Sachen stimme ich vollkommen mit Frau Wiener überein, z.B. Obst und Gemüse (beispielsweise Erdbeeren oder Spargel) nur während der Saison zu kaufen oder auf lokale und regionale Produkte zurück zu greifen. Nur mag ich die Art und Weise wie Frau Wiener dies mit erhobenen Zeigefinger propagiert nicht… Bevor ich mich auch gleich in Rage rede, zurück zur Messe 😉

Wieso besucht man eigentlich eine Messe? Es gibt eigentlich zwei Hauptgründe: Erstens sich über die neuesten Produkte und Trends zu informieren und zweitens das sogenannte Networking, sich mit Kollegen und Menschen der Branche zu treffen und sich auszutauschen.

Die neuesten Produkte und Trends im Bereich Kochen, Backen und Genuss fand ich in der Ebene der Halle 3 unter der Gourmet Gallery. Die großen und kleinen Verlage präsentierten eine Vielzahl von aktuellen Kochbüchern und informierten über demnächst Neuerscheinungen aus ihrem Herbstprogramm. Besonders auffällig war, das sich das Trend-Thema Vegetarisch und Vegan durchweg durch alle Verlage zog. Bei den Neuerscheinung in dem Backbereich zum Beispiel ist das Thema Vegan stark vertreten. Allgemein erlebt das Thema Vegan einen ganz großen Hype, nicht zuletzt durch medial stark vertretene Kochbuch Autoren wie Attlia Hildmann oder Björn Moschinski. Allerdings habe ich das Gefühl dieser Hype erlebt gerade seinen Zenit und der Nachfolger steht bereits in den Startlöchern: Paleo. Dies wird auf der Buchmesse bereits als der neue Mega-Trend angekündigt. Paleo bezeichnet sich auch als Steinzeitdiät nach dem Low-Carb-Prinzip. Diese „Ernährungsform“ verzichtet u.a. auf Milch, Milchprodukte, Getreide, Getreideprodukte und industrielle verarbeitete Produkte wie Zucker oder Fertiggerichte. Beide „Ernährungsformen“ haben nach durchblättern einiger Kochbücher sehr schmackhafte Gerichte zu bieten, aber mich nur auf diese Weise zu ernähren kann ich mir nicht vorstellen. Ob ein Paleo-Buch es in meine Kochbuchsammlung schafft, wage ich noch zu bezweifeln. Aber man sollte niemals nie sagen 😉

Meine „Kochbuchwunschliste“ ist gefühlt 10 Seiten länger als vor der Messe. Zum Glück dürfen die ausgestellten Bücher nur am Sonntag auf der Messe verkauft werden, sonst wäre ich sicherlich mit langen Affenarmen zurück nach Aachen gekehrt. In den nächsten Wochen und Monaten werden sicherlich einige von der Liste mein Regal füllen, die ich euch dann auch ein bisserl näher vorstellen möchte.

Der für mich schönste Teil der Buchmesse war das sogenannte Networking. Bisher habe ich noch keine anderen Foodblogger im „Reallife“ kennengelernt. Der Kontakt und Austausch verlief bisher ausschließlich virtuell über die Blogs oder Social Media. Am Nachmittag habe ich (dank Facebook und Erkennungszeichen) Isabella von Bella Kocht, Jeanette von Cuisine Violette, Nadine von Sweet Pie und Petra von Obers Trifft Sahne auf einen Kaffee getroffen. Es war wirklich sehr schön andere Foodblogger live und in Farbe kennen zulernen. Lieben Dank Ladies! Am späten Nachmittag trafen sich die Bloggerladies und weitere wunderbare Food-Bloggerinnen wie Julia von The Cookingknitter, Silvia Caetano von Volle Lotte und Elena von Elena isst um 17:30 in der Gourmet Gallery zum „Kochen mit Wodka“. Claudia von Dinner um Acht hat in Zusammenarbeit mit der Buchmesse im Vorfeld zu Ehren des Ehrengastes Finnland das Blogevent „Kochen mit Wodka“ ausgerichtet. Der Hauptgewinn: eine 60 min-Kochshow in der Showküche der Gourmet Gallery zusammen mit Claudia.

Der erste Platz ging an Claudia von „Food with a View“ für ihren Beitrag „Sienipullat mit Lakritz-Wodka-Sahne und Brombeer-Chutney„. Ich bin ein totaler Fan von Claudias Blog, nicht nur wegen ihren super schönen Food-Fotos, sondern wegen ihre kreativen vegetarischen Gerichte. Was soll ich zum dem Event sagen? Kurzgesagt: Claudia und Claudia rockten die Showküche! Auch Probleme mit der Boosttaste vom Herd „Röstaromen können vegetarische Gerichte gut vertragen…“ oder dem wiederspenstigen Hightech Wasserhahn konnte die beiden Powerfrauen nicht aus dem Konzept bringen. Es hat sehr viel Spaß gemacht den beiden zuzuschauen und zuzuhören. Die Show war definitiv persönlicher, authentischer und unterhaltsamerals die Show von Frau Wiener. Aber vielleicht bin ich da ein bisserl voreingenommen 😉 Die Zuschauer durften nicht nur zuschauen und mitlachen, sondern wurden auch sehr gut mit Wodkakostproben und den leckeren Sienipullat belohnt. Die Foodblogger konnte man bei den Kostproben auch sofort erkennen. Bevor die Proben degustiert wurden, wurde alles fotografisch festgehalten 😉 Die Sienipullat (gebratene Pilzbällchen) zusammen mit dem Chutney und der Lakritz-Wodka-Sahne-Sauce war sehr, sehr deliziös! Ich bin zwar kein Lakritzfan, aber die Geschmackskombination von Pilzen, Sauce und Chutney war bombe. Die Pilzbällchen werde ich bestimmt bald nachkochen.

Leider hat der lange Tag seinen Tribut verlangt, so dass wir kurz nach der Show uns auf dem Weg zum Hotel aufmachten. Ich wäre gerne noch etwas länger geblieben, aber ich war einfach geplättet. Zum Glück wartete ein tolles Hotelzimmer auf meinen Freund (der tapfer alles mitgemacht hat) und mich und keine lange Busreise. Die kam dann am nächsten Tag…

Was wir sonst so in Frankfurt gesehen und erlebt haben, zeige ich euch dann in „Frankfurt Teil 2“.

Veränderung die das Leben so mit sich bringt…

Puuuh, kaum zu glauben wie schnell die Zeit so vergeht. Eigentlich wollte ich mir nur eine kurze Auszeit nehmen, ein/zwei Wochen oder so. Tja, daraus sind jetzt etwas über zwei Monate geworden und ich hab es kaum gemerkt. Naja, das stimmt nicht ganz. Oft habe ich an mein kleinen Blog und auch an euch gedacht, aber zum Laptop hochfeuern und in die Tasten zu hauen ist es irgendwie nicht gekommen. Wie heißt es so schön „time flies when you are having fun“ oder auch wenn man einfach anderweitig beschäftigt ist.

In den letzten Monaten gab es einige Veränderungen bei mir. Beginnen wir mal mit einer traurigen Nachricht. Mir sind meine liebsten Testesser weg gelaufen! Ich habe sie nicht mit Kochexperimente vergraulet oder versucht sie zu vergiften, ich habe nichts mit ihrem Verschwinden zu tun. Ehrlich! Die beiden haben sich (voraussichtlich) für 1 Jahr auf Weltreise abgesetzt. Das ist zwar schon Anfang Juli passiert, aber ohne die Testerbasis fiel das Experimentieren in der Küche etwas spartanischer aus. Ich vermisse sie sehr, aber zum Glück gibt es selbst im Dschungel Internet. Was die beiden auf ihrer Weltreise erleben könnt ihr auf planetmj.wordpress.com nachlesen.

Die zweite große Veränderung betrifft mein Herz, aber auch mein Wohnraum und somit indirekt das Bloggen. Mein Freund ist bei mir eingezogen 😀 Dem Umzug war eine recht große Aufräum- und Ausmist-Aktion vorangegangen. Es ist schon erstaunlich was sich alles in so eine kleine Wohnung ansammeln und verstecken kann. Neben säckeweise Kleidung (und auch Schuhe), sind auch 3 große Kisten Deko und Nippes, sowie 5 Kisten Bücher an den Mann bzw. Frau gebracht worden. Nach dem Ausmisten und Umzug, war Möbelrücken angesagt. Viele Möbel sind nicht dazu gekommen, einige wurden einfach ausgetauscht oder verkauft/entsorgt. Leider musste ich im Zuge des Zusammenziehens mein Fototisch/-ecke opfern. Diese 3 Monate alten Fotos aus dem „Behind the Scenes“ sind somit auch nicht mehr aktuell… Ein Ersatz gibt es noch nicht, aber ein paar Ideen, bis dahin wir Improvisiert 🙂

Eigentlich wollte ich nur sagen, es wird bald wieder nachgekocht 😀 Morgen noch nicht, denn es geht zur Frankfurter Buchmesse. Ich bin schon gespannt und werde berichten. Vielleicht sieht man sich dort…

Fototisch Wohnzimmer

Hinter den Kulissen von Nachgekocht

Behind the Scenes vom 01.06.-30-06-2014Heute bleibt die Küche kalt erm sauber… Es wird nicht gewerkelt, gemixt, gerührt oder gekocht…  Steph vom „Kleinen Kuriösitätenladen“ hat (Food-)Blogger und Bloggerinnen aufgerufen die Türen zu öffnen und ein Blick „Behind the Scenes“ zu gewähren. Da ich auch neugierig bin und gern Blogger-Home-Stories lese, heißt es „quid pro quo“ und ich öffne heute die Türen zu meinem kleinen Reich 😉

Wenn man Gäste erwartet muss man ja Aufräumen und Klar-Schiff machen, oder? Tagelang habe ich den Putzlappen und Staubwedel geschwungen, alles nur für dich 😉 Also, hereinspaziert, streif die Schuhe ab und fühlt dich wie Zuhause. Ich hoffe du hast etwas Zeit mitgebracht. Meine Wohnung ist nicht sehr groß, aber bunt und gemütlich. Wenn das Wetter mitspielt, können wir es uns nach dem Rundgang auch Draußen bequem machen. Kann ich dir noch ein Kaffee, Tee oder selbstgemachte Ingwer-Limo anbieten bevor wir los legen?

 

Beginnen wir mal mit dem Hauptort – meine kleine sonnengelben Küche.

Nachgekochts Küche

Mit ca. 8qm ist meine Küche nicht die kleinste der Welt, immerhin passt da ein kleiner Tisch für bis zu 4 Personen rein, aber für eine Koch- und Backbegeisterte wie mich könnten es schon einige Quadratmeter mehr sein. Ein größeres Fenster wäre auch schön, aber damit muss man im Altbau-Dachgeschoss leben. Als Ausgleich für das fehlende Licht habe ich die Wände beim Einzug einen fröhlichen sonnen-gelben Anstrich verpasst.

In meiner Küche mangelt es vor allem an Stellfläche und Stauraum! Die nutzbare Fläche (zwischen Spüle und Herd) meiner Arbeitsplatte ist ca. 1,20m lang. Das wird manchmal ganz schön eng und man hört mich regelmäßig fluchen „Ich brauch eine größere Küche“ oder ähnliche Sätze.

Neben den üblichen Küchen-Mobilar findet man bei mir in der Küche auch eine Leiter. Keine Mini-Trittleiter mit 3 Stufen, sondern eine richtige Klappleiter. Mit 1,74 bin ich nicht wirklich klein, aber um an die obersten Schränke ran zukommen reicht es einfach nicht auf den Stuhl zu steigen.

In den letzten 2 Jahren hat sich der Inhalt meiner Küche deutlich vermehrt. Nicht nur die Menge an Koch- und Backutensilien sind mit dem Bloggen exponentiell gestiegen, sondern auch der immer großer werdender Gewürzvorrat. Nach einer mehrtägigen Aufräum-Aktion letzten Monat habe ich ordentlich ausgemistet und neu sortiert. Damit ich den Überblick nicht verliere und beim suchen nach einem bestimmtes Utensil nicht alle Schränke ausräumen muss, hängen jetzt an den meisten Innentüren sozusagen eine Inventurliste. Besonders in dem gut gefüllten Gewürzschrank ist das sehr hilfreich. Leider hilft das nicht immer gegen Spontan-Gewürz-Einkäufen 😉

Neben Teller, Töpfe, Back- und Auflaufformen habe ich natürlich auch diverse andere Kochutensilien und Küchenhelfer. Mein Besteck ist in der einzigen Schublade untergekommen, aber für die vielen anderen anderen Helfer ist dort einfach kein Platz. Waage, Kuchengitter und Backpapier und Co. liegen griffbereit unter der Arbeitsplatte und die restlichen Handlanger hängen an der Wand oder sind in einem alten Krug und Glas-Messbecher  untergebracht. Meine Messer liegen nicht mehr in der Schublade oder auf der Arbeitsplatte herum, sondern sind ordentlich und sicher verstaut in einem kleinen Messerblock.

Das Herzstück meiner Küche ist sicherlich der Herd. Das alte NEF-Standherd-Schätzchen würde ich gerne gegen einen Super-Turbo-Voller-Schnickschnack-Ofen mit Sichtfenster und Induktionsherd eintauschen, aber es leistet mir noch sehr gute Dienste und der Ofen hält auch super die Temperatur.

Was gibt es noch zu meiner Küche zusagen? Die ist nicht immer so Aufgeräumt wie auf den heutigen Bildern, besonders nicht wenn ich da drin bin und erst nicht wenn ich fertig gewerkelt habe 😉 Ansonsten falls du noch was Trinken möchtest, ich habe Kaffee (frisch gemahlen oder aus der Kapselmaschine), Tee in diversen Sorten (Englischer Schwarztee mit Milch vielleicht?) oder Leitungswasser. Heute hast du Glück, im Kühlschrank habe ich ausnahmsweise auch etwas Saft oder selbstgemachte Ingwer-Limo (mehr dazu demnächst) im Angebot.

Meine zweite Leidenschaft – Kochbücher!

Neben dem Anstieg von Koch- und Backutensilien sind ebenso die Menge an Koch- und Backbücher angestiegen. Noch vor 2 Jahren haben die Bücher noch nicht einmal ein Regalbrett im Billy Regal gefüllt, heute ist das Regal voll und ein zweites angebrochen. Ich habe sie nicht alle gezählt, aber über 150 Stuck sind es mittlerweile schon.

Eine bestimmte „Sammelrichtung“ habe ich bei Kochbüchern eigentlich nicht. Was mit nach Hause darf, kommt ganz darauf an was mich in dem Moment interessiert oder anspricht. Momentan ist es z.B. die Japanische-Küche oder auch Grillen/Barbecue. Nächste Woche kann das schon wieder anders aussehen. Ich habe mir natürlich überlegt wie ich die sortieren kann, aber die Themen sind so unterschiedlich wie die Größen der Bücher selbst, also gibt es nur eine Trennung zwischen Kochen und Backen.

Aus einigen Kochbüchern habe ich jedoch noch nie etwas gekocht, besonders nicht aus denen der „Gehobenen Küche“. Das sind für mich wie schöne Bildbände in denen ich gerne Blätter und dienen oft auch als Inspirationsquelle. Auch in den anderen Koch- und Backbüchern blätter ich sehr gerne. Daher wirst du auch auf dem Küchentisch, auf der Couch oder auf andere Ablageflächen in der Wohnung auf Kochbücher stoßen.

Das Fotostudio

Ein Fotostudio habe ich natürlich nicht, aber einen festen Fotoplatz. Mein alter Schreibtisch an dem ich im Studium sowieso eigentlich nie saß, habe ich als Fototisch umfunktioniert und etwas aufgebockt damit es bündig mit dem Fensterbrett abschließt. Ich habe mir zwar im letzten Jahr eine Tageslichtlampe angeschafft, aber die kann gegen natürliches Licht einfach nicht anstinken erm anleuchten. Im Winter oder wenn es dann doch mal spät mit dem Fotografieren wird, ist die Lampe jedoch eine echte Hilfe. Mit einem Reflektorset habe ich auch schon geliebäugelt, aber weiße und schwarze Leinwände, sowie ein großes festes Stück Pappe mit Alufolie beklebt funktionieren auch sehr gut.

Die beste Anschaffung (okay, es war ein Geschenk von meine liebsten Testesser) nach meiner Kamera ist ganz klar das Stativ. Vorher habe ich immer ohne Stativ gearbeitet, das geht schon aber mit Stativ werden nicht nur die Bilder schärfer (bzw. wackelfreier) sondern ich habe auch Zeit alles aufzubauen, drapieren und ggf. zu ändern ohne den Winkel zu verstellen. Eine weitere Hilfe ist auch der Fernauslöser. Eigentlich habe ich mir den für Zeitraffer-Aufnahmen zugelegt, aber irgendwie noch nie dafür verwendet. Irgendwo habe ich noch einen IR-Fernauslöser (also Kabellos), aber Irgendwo ist nicht griffbereit in der Nähe 😉

Hinter und unter dem Fototisch ist meine Foto-Zubehörecke/Abstellplatz. Da gibt es aber nicht so viel zusehen, ein paar Untergründe, Servietten, Deko-Elemente (die ich fast nie nutze), Akkus, Speicherkarten usw. Ab und an wird der Fototisch auch als Nähtisch umfunktioniert oder als allgemeine Ablagefläche. Diese blöde Angewohnheit, leere waagerechte Flächen als kurzfristige Ablage zu nutzen, versuche ich mir allerdings gerade abzugewöhnen.

Wo ich blogge…

Nachdem ich mein Schreibtisch ja umfunktioniert habe, fragst du dich vielleicht, wo ich denn schreibe (oder fürs Studium lerne). Durch Laptop, Smartphone und Internet (fast) überall, bin ich nicht wirklich an einem festen Platz gebunden. Es passiert auch, dass ich von Unterwegs an einem Blogpost schreibe, aber die meisten entstehen dann doch Zuhause. Wenn der Küchentisch frei ist, dann auch gerne dort, manchmal auch direkt während des Kochens oder Backens, aber meistens im Schneidersitz auf mein kuscheliges rotes Sofa. Da ist es bequem, ich habe Strom für den Lappi, Musik und auch alles im Blick.

Im Sommer bei guten Wetter nutzte ich dann auch gerne mein zweites Wohnzimmer, mein Freiluft-Wohnzimmer. Die Dachterrasse war auch das ausschlaggebende Argument als ich mich damals für die Wohnung entschied. Aachen bietet zwar einige Parks und im Nu ist man in Wald und Wiesen unterwegs, aber eine eigene Dachterrasse oder Balkon ist in der Stadt Gold wert! Also die Schuhe wieder übergestreift, oder die Füße von den Kieseln massieren lassen und hier entlang…

Mein absoluter Lieblingsplatz ist das Dachsofa, welches momentan als Bett/Liege zusammen gebaut ist. Nicht nur weil es sich dort bequem Fläzen lässt, sondern weil ich es selbst gebaut habe 😀 Ansonsten kann ich dir auch eine Liege, eine Bank oder einen Outdoor-Sitzsack anbieten.

Was die Bepflanzung angeht ist es dieses Jahr eher spartanisch. Die Rosen und Lavendel sind immer da und auch die Zimmerpflanzen stehen im Sommer gerne draußen, aber an der Obst- und Gemüse-Anbau-Front gibt es wenig im Angebot. Lediglich Zucchini, Rharbarber, Bohnen, Tomaten und eine kleiner Himbeerstrauch. Rosmarin, Thymian, Minze, Currykraut und Ananassalbei sind noch aus den letzten Jahren und haben den letzten Winter draußen gut überlebt. Eigentlich hatte ich noch Basilikum und Salbei ausgesät, aber das hat dies Jahr irgendwie nicht geklappt. Was wahrscheinlich daran liegt, dass ich nicht konsequent mit dem Gießen war 😉

Im Grunde genommen klappt das Gärtnern auf dem Dach sehr gut und ich habe schon etliches ausprobiert wie z.B. Möhren, Paprika, Erdbeeren, Chillis, Gurken, Kürbis, Lauch, Mangold, div. Salatsorten, Radieschen, diverse Kräuter und Blumen. Aber irgendwann ist auch genug und meine Gärtenereuphorie ist auch etwas abgemildert. Zudem ist es eine echte Plackerei Blumenerde in den Dritten (gefühlt vierten) Stock zu schleppen und auch die alte Erde und Pflanzenreste wieder runter zu schleppen.

Ich hoffe dir hat meinen Rundgang und Blick hinter meine Kulissen gefallen. Jetzt habe ich aber genug erzählt und wir können es uns in der Sonne gemütlich machen. Vielleicht mit etwas Eis? Die nächste Portion sollte das Eis-Liesel auch gleich fertig haben 😀

liebster blog award

Blog Awards

Wie viele Blogger steh ich eigentlich nicht so auf Blogawards. Es sind sozusagen die Kettenbriefe der Blogosphäre. Versteh mich bitte nicht falsch, natürlich freue ich mich sehr über ein Kompliment wie „Liebster Blog“, aber wie mit den Kettenbriefe bzw. Ketten-Emails möchte ich mich nicht wirklich aktiv beteiligen. Ich habe hin und her überlegt, ob ich mitmache aber ich habe gute Laune und koch-/blogtechnisch grade eine Flaute.

Die Spielregeln: Bedanke dich, Beantworte 11 Fragen, Nenne 11 Fakten über dich, Stelle 11 Fragen und nominiere 11 andere Blogs. Es heißt doch „Regeln sind zum brechen da…“ also werde ich die letzte Aufforderung einfach mal ignorieren.

Also liebe Corinna von Brunettelifestyle ganz lieben Dank für die Auszeichnung 😀 und ich hoffe du bist mir nicht allzu böse 😉

liebster blog award

Wie bist du zum Bloggen gekommen?

Bloggen tu ich schon eine ganze Weile, eigentlich schon seit dem Studium also viel länger als es Nachgekocht gibt. Aber mit dem Thema Kochen habe ich meine Nische und die Leidenschaft zum Bloggen wirklich erst entdeckt. Nachgekocht ist recht spontan vor über zwei Jahren entstanden, man könnte sagen aus eine Laune heraus, ausschlaggebend war aber Uwe´s Blogevent „Cookbook of Colors“ und auch der Film „Julie & Julia“ ;).

Wie viel Zeit investierst du pro Woche in deinen Blog?

Es kommt auf die Woche an. Ich arbeite Vollzeit und Studiere zu dem auch noch … ich finde es recht schwer abzuschätzen wie viel Zeit ich für den Blog genau aufbringe. Es ist ja nicht nur das Kochen, Fotografieren und Blogbeitrag schreiben. Dazu gehört auch das Planen, Social Media, Kommunikation und andere Sachen aus meinem Alltag die sich im Bloggen vermischen… Man kann aber schon sagen, dass ich recht viel Zeit in den Blog stecke (auch wenn nicht jeden Tag ein Post erscheint)

Könntest du dir vorstellen, über etwas anderes zu bloggen?

Been there, done that… Momentan kann ich mir das nicht wirklich vorstellen, höchstens auf ein Teilgebiet wie das Backen spezialisieren, aber wer soll denn die ganzen Backwerke essen 😉

Was machst du, wenn du gerade nicht am Bloggen bist?

Am Kochen 😉 Nee nicht nur. Ich lese unheimlich gerne und viel, verbringe viel Zeit mit Freunden und schau mir auch die eine oder andere Serie oder auch Filme gerne an.

Wie sieht für dich der perfekte Urlaub aus?

Sonne, Meer, Berge, Ruhe & Entspannung, Abenteuer, Spaß und gutes Essen.

Wenn du einen Wunsch frei hättest, was wäre er?

Die Fähigkeit Raum und Zeit zu falten. Dann könnte ich mich an jeden Ort der Welt oder in eine andere Epoche in einem Augenblick wünschen.

Was ist dein absoluter Lieblingsfilm?

Das Fünfte Element… nicht nur wegen Bruce Willis, sondern wegen der genialen Schnittführung

Was war das schönste Geschenk, das du je bekommen hast?

Ummm, mit Superlativen tue ich mich hier wirklich schwer… aber in den letzten Wochen war es ein Mixtape 🙂

Was wolltest du schon immer einmal machen, hast dich aber bisher nicht getraut/keine Zeit dafür gehabt?

Oh da gibt es auch Einiges… Spontan fällt mit Fallschirmspringen ein. Wollte ich schon seit Jahren machen, aber habe mich nie getraut und das wird wahrscheinlich auch so bleiben (ich bin ein kleiner Schisser 😉 )

Was würdest du tun, wenn morgen die Welt untergehen würde?

Eine riesen Party machen und mein ganzes Geld dafür auf den Kopf hauen.

Machst du gerne Sport?

Manchmal 😉 In meiner Jugend (also bis Anfang 20)  habe ich Leistungsrudern mit 6-7 Mal die Woche Training gemacht. Aus Zeitmangel und später aus Mangel an Fluss und Gewässer musste ich das Rudern aufgeben. Manchmal würde ich gerne wieder Rudern, aber ich würde wahrscheinlich nach den ersten Metern kentern 😉

11 Fakten über mich…

  1. Ich bin ein Online-Junkie.
  2. Ich lese Bücher hauptsächlich auf English.
  3. Ich werde schnell gelangweilt, wenn mir etwas nicht gefällt (besonders bei Musik und Filmen)
  4. Ich werde im Sommer nicht Braun, nur Rot.
  5. Ich kann richtig gut Böse gucken.
  6. Ich mag Wassereis lieber als Milch/Sahneeis.
  7. Ich singe beim Putzen, am liebsten zu Queen.
  8. Ich finde ein britischer Akzent ist sexy. Amerikanischer Akzent eher nicht.
  9. Ich habe gerade Spotify für mich entdeckt.
  10. Ich bin privat ein Chaot.
  11. Ich mag Worte/Sprüche/Sprichwörter/Sprichwendungen.

Kommen wir nun zu den letzten Aufgaben des Blogawards. 11 Fragen und die Nominees. Wie gesagt möchte ich keine bestimmten Blogger oder Bloggerinnen nominieren, sondern viel mehr euch allen das Staffelholz überreichen…

  1. Was ist das leckerste was Du jemals gegessen hast?
  2. Was war das schlimmste was Du jemals gegessen hast?
  3. Was ist Deine liebste Jahreszeit?
  4. Welches Buch hat Dich zuletzt wirklich beeindruckt?
  5. Eine Woche ganz ohne Computer und Smartphone. Traum oder Albtraum?
  6. Welches Lied bringt Dich lauthals zum Mitsingen?
  7. Welcher Superheld bzw. Superheldin wärst Du gerne?
  8. Vervollständige diesen Satz: “Es ist nie zu spät …”
  9. Mit welcher Berühmtheit (Tod oder lebendig) würdest du mal gerne Essen gehen?
  10. Hast du ein Küchen-Nemesis (Erzfeind)? Etwas was absolut nicht gelingen will oder Küchenmaschine die Dich in den Wahnsinn treibt?
  11. Was ist das schönste, was Dir heute passiert ist?

Zu guter Letzt…

No blog awards please
Nachtrag: die Vorlage für den Button habe ich von Pixeden

gedeckter weihnachts tisch

Frohe Weihnachten!

Vor fast 10 Jahren bin ich aus dem Elternhaus 400km westlich zum Studieren gezogen, genauer in die schöne Kaiserstadt Aachen. Im Studium habe ich hier ganz wunderbare Menschen kennen gelernt und sie wurden über die Zeit im Studium und auch darüber hinaus zu meiner zweiten Familie fernab der Heimat. Jedes Jahr feiern wir zusammen auch ein vorgezogenes Weihnachtsfestessen. An diesem Tag wird zusammen gekocht, gegessen, getrunken, gequatscht und viel gelacht. Wie eigentlich sonst auch, nur mit den Unterschied, dass es 3 Gänge gibt, viel guten Wein und das wir festlich angezogen sind. Okay den guten Wein gibt es sonst auch 😉

Dieses Jahr haben wir beschlossen, dass es ganz klassisch Gans mit Rotkohl und Klöße geben soll. Als das Thema Gans auf den Tisch kam, mussten wir zwangsläufig an unsere erste und letzte Gans denken. Im Studium hatten wir uns so eine tiefgefrorenen polnische Hafermast Gans „gegönnt“. Es war eine beachtlich große Gans. Als wir die Füllung verdoppelten mussten, hätten wir stutzig werden müssen. Nach ein paar Stunden im Backofen und dem erwärmen den Rotkohl aus dem Glas und dem kochen der Klöße aus dem Kühlregal-Kloßteig. Saßen wir hungrig von dem herrlichen Duft in der Studentenbude gespannt um den Tisch. Hätten wir nicht massig von der selbstgemachten Semmelfüllung gehabt, wären wir auch hungrig wieder von Tisch aufgestanden. Das Vieh war so was von einer hohlen Gans, sie bestand eigentlich nur aus Knochen und Haut. Wäre die Füllung nicht gewesen, wäre die Gans beim Anschneiden bestimmt wie ein angestochener Luftballon durch die Küche gesaust. Seit dem Erlebnis gab es nie wieder Gans.

Wir sind jetzt älter und weiser und haben auch mittlerweile ein etwas größeres Budget als wir noch Studenten waren. Also wollten wir der Gans noch eine Chance geben.

Zwei Wochen vor dem Weihnachtsessen bestellte ich eine ganze Gans bei unserem vertrauten Geflügelhändler vom Markt für 6 Personen und nahm dann auch gleich 2kg Hühnerflügel und -unterschenkel für einen Fond mit. Nach dem ich die Hühnerteile und Gemüse, angebraten, eingekocht, abgeschöpft, geklärt und die Knochen abgepult hatte, kochte ich die Fond ein. Eigentlich wollte ich die 3 Liter auf 1 Liter reduzieren, aber ich würde mal wieder abgelenkt und so hatte ich dann nur noch ein halben Liter Fondkonzentrat. Im Kühlschrank wurde das Konzentrat zu einem festen Gelee, so ähnlich wie diese (sorry ekeligen) Knorr-Saucengelee-Päckchen.

Gans

Am Vortag vom dem Essen holten wir ein Prachtexemplar von über 4 Kg vom Markt ab. Dazu gesellte sich noch ein Kopf Rotkohl, anderes Gemüse und auch mehlig kochende Kartoffeln vom Klein-Bauern für die Klöße. Dieses Jahr sollte alles selbst gemacht sein. Nach einen Zwischenstopp beim Weinhändler, machten wir uns vollgepackt mit unserer Ausbeute und voller Vorfreude auf dem Heimweg. Um den Arbeitsaufwand am Festessenstag zu minimieren, fing ich gleich an den Rotkohl zuzubereiten, so dass er gut durchziehen konnte und nur noch erwärmt werden musste. Von dem „alles-selbst-zubereiten“ rückten wir dann doch etwas ab. Als Vorspeise würde es eine klare Suppe mit Gemüseeinlage und Markklößchen geben. Markklößchen kann man zwar auch selbst machen, aber darauf sind wir (zum Glück) nicht gekommen. Als Grundlage für die Consommé kam mein zuvor eingekochtes Fondkonzentrat zum Einsatz, also müssten wir für die Sauce auf fertigen Fond zurückgreifen. Auch der Aufwand vom Nachtisch wurde minimiert und es gab gekauftes Vanille-Eis, allerdings mit den vor Monaten selbsteingelegten Amarenakirschen.

Am Festessenstag traf ich am frühen Nachmittag im meiner Zweitküche ein und nach einem kleinen Frühstückssnack legten wir mit den Vorbereitungen los. Die Tafel wurde festlich eingedeckt, der Tannenbaum geschmückt und wir wendetet uns der Ganz zu. Während die Gans ein liebevolles Bad und Gewürzmassage bekam, bereitete ich mit Tatkräftiger Unterstützung eine herrlich duftende Maronen-Birnen-Füllung zu. Die vollgestopfte und zugenähte Ganz kam in den Ofen und wir stießen mit dem Ersten Prosecco auf einen schönen Abend an. Während der Vogel im Ofen war bereitete ich die Suppe vor. Das Gelee wurde mit 1 Liter Wasser in einem Topf aufgelöst. Die Möhren- und Laucheinlage wurden in feine Streifen geschnitten und mit den Markklößchen kurz vor dem Servieren in die heiße Brühe ziehen lassen. Easy peasy.

Tisch gedeckt

Nun kommen wir zum Hauptakt des Abends und somit auch zum lustigen Teil dieser Geschichte 😉

Während wir die Suppe löffelten, verfiel der Probekloß in seine Einzelteile. Nach Beigabe von etwas Gries und Kartoffelstärke zum Teig hielt der zweite Probekloß seine Form, aber der Semmelknödelmeister war noch nicht zu frieden. Es folgte eine weitere Ladung Stärke. Zudem hatten die Klöße nicht so die richtige Farbe, sie waren nicht goldgelb sondern ziemlich grau. Bei der Food-Fotografie wird dem Kartoffelwasser oft Kurkuma beigemischt, damit die Kartoffel die von uns gewohnte goldgelbe Farbe bekommen. Wir hatten kein Kurkuma, aber Safran. Hey, in der Not frisst der Teufel fliegen und wir färben das Kartoffelwasser mit etwas Safran. Aber nur weil Weihnachten ist.

Die Klöße wanderten für 20 Minuten in das goldgelbe Wasser. Leider hätte auch die ganze Tüte Safran und dazu noch ein Döschen Kurkuma nicht geholfen. Die Klöße blieben grau und erinnerten leicht an frische Zeitungspapierkleisterbällchen, mit dem man sicherlich eine gute Partie Squash hätte spielen können. Leider schmeckten sie auch so. Naja, nicht ganz so extrem, sie schmeckten eigentlich nur ziemlich fad und waren etwas zu fest. Unser Semmelknödelmeister war schon etwas geknickt. Aber die Sauce würde alles rausreißen!

Der Gänsefond wurde zusammen mit Weißwein und ein paar Knoblauchzehen eingekocht. Irgendwann bemerkte einer der Gäste, dass er die Gans nicht mehr sehen konnte. Das Licht im Backofen war ausgegangen. Kein Wunder, dass der Fond ewig brauchte zum einkochen. Die Sicherung vom Herd war rausgeflogen! Nach dieser kurzen Verzögerung ging die Küchenschlacht weiter. Für die Sauce hatte ich im Vorfeld schon Maronen mit Crème fraîche und etwas Fond püriert, diese fügte ich zu dem doch endlich reduzierten Fond hinzu und schmeckte ab. Nach einem kurzen aber lauten „Bähhh“ Ausruf eilten Saucenverkoster herbei, da sie Wissen dass ich bei Saucen ein bisserl Geschmackskritisch bin. Die Sauce landete dann doch unter Rühren in den Ausguss. Einen Plan B hatte ich nicht. Zum Glück nahm die Hausherrin den Saucenzepter in die Hand und zauberte eine schnelle Sauce aus dem angesammelten „Bratensaft“, etwas Brühepulver und vielleicht auch mit Hilfe von Soßenbinder oder einer Fixtüte, aber das war uns in diesem Augenblick egal. Die Gans war fertig und die Meute klapperte schon ungeduldig mit dem Besteck.

ganstisch

Die köstlich duftende Gans mit einer attraktiven Mallorca-Bräune wurde unter Applaus auf die festlich gedeckte Tafel getragen. So standen wir alle um dieses köstliche Federvieh und stritten uns darum wem die Ehre zuteil werden sollte die Gans zu tranchieren. Freiwillig wollte keiner, denn keiner wusste wie. Zu guter Letzt erbarmte sich der Hausherr und nahm die Klinge in die Hand. Er schnitt die rechte Keule am Gänserumpf mit einem scharfen Messer rundherum ein, schon mal ganz ein guter Anfang. Aber irgendwie kam er nicht weiter. Vielleicht kann man die Keule wie beim Hähnchen raus drehen, dachten wir uns. Keine gute Idee… die Unterkeule flog fast quer durch den Raum, als das Gelenk endlich nachgab. Okay, das Viech hat ja schließlich zwei Beine, vielleicht klappt es beim anderen Bein besser. Also die Gans gedreht und wieder von Vorne. Wieder mit dem gleichen Ergebnis. Als dann noch der Tisch vom Gänsebratensaft zu überschwemmen drohte, wurde die Gans ganz schnell zurück in die Küche getragen. Zudem wollten wir den restlichen Gästen das Anschauen vom Massaker Zerlegen ersparen und auch vor evtl. weitere umherfliegende Gänseteile schützen.

Mit Hilfe einer Geflügelschere wurde mit der Gans (hinter der verschlossenen Türe) kurzen Prozess gemacht. Die wehrte sich so heftig, dass sie aus lauter Panic uns die Maronenfüllung entgegenschleuderte. Nach einem kurzen Augenblick der Stille, konnten wir uns nicht mehr zurück halten und brachen in schallendes Gelächter aus. Leider war keiner, auch nicht der herbei geeilten restlichen Gäste so geistesgegenwärtig diesen grandiosen Augenblick fotografisch zu dokumentiert. Nach diesem kurzen, aber heftigen Lachanfall mit Tränen in den Augen wurde die restliche Füllung in eine Schüssel umgefüllt und die dann doch noch recht erfolgreich zerlegte Gans mit einem breiten Grinsen serviert.

gerippe

Die Gans war köstlich, saftig und einfach superb, die Maronen-Birnen-Füllung begeisterte und der Rotkohl auch. Die Klöße waren mit viel Sauce dann auch genießbar. Glücklich, satt und rundum Zufrieden, war es ein leichtes diese mehr oder weniger kleinen Katastrophen zu übersehen. Dieses Weihnachtsessen wird uns definitiv in Erinnerung bleiben!

Falls Du es bis zum Ende meiner Geschichte durchgehalten hast, bedanke ich mich recht herzlich für Dein Durchhaltevermögen 😀 Eigentlich hatte ich diesen Blogpost ganz anders geplannt… ein bisserl von dem Abend erzählen, mit „schöne“ Foodbilder untermalen und die Rezepte für dieses Festessen hier festzuhalten. Aber manchmal läuft es nicht so wie geplant und scheitert an solche Kleinigkeiten, wie eine fehlende Speicherkarte 😉 Dennoch hoffe ich, dass Dir meine Weihnachtsgeschichte gefallen hat. Die Rezepte für die Maronen-Birnen-Füllung und Rotkohl werden aber sicherlich noch ihren Weg hierhin finden.

Ich wünsche Dir von ganzem Herzen ein schönes, stressfreies und erinnerungswürdiges Weihnachtsfest!!!