Blumenkohl geröstet

Blumenkohl pfannengerührt

Bei manchen Gemüsesorten bin ich einfach unkreativ und bereite sie meist immer auf dieselbe Art zu. Blumenkohl ist so ein Gemüse. Eigentlich optisch ein recht hübsches Gemüse, aber für mich bisher kulinarisch nicht wirklich aufregend oder sexy (sofern Gemüse sexy sein kann). Ein paar Tage schon lag ein recht ansehnliches Exemplar in meinem Kühlschrank und ich wusste einfach nicht was ich mit ihm anstellen sollte. Normalerweise esse ich Blumenkohl als recht langweilige Beilage, vielleicht mit noch mit etwas zerlassener Butter, aber zu mehr reichte meine Vorstellungskraft bisher nicht. Dabei kann Blumenkohl doch ziemlich vielseitig sein, wie ich die vergangenen Tage festgestellt habe. Dass Blumenkohl auch der Star eines Gerichts sein kann ist für mich wirklich was Neues und dabei braucht es noch nicht mal Fleisch.

Blumenkohl

Blumenkohl aus der Pfanne oder Wok (aus River Cottage Veg Everyday)

  • 1 Blumenkohl (ca. 700g)
  • 2 EL Sesam
  • 1 rote Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe (mittelgroß)
  • 1 grüne Chili
  • 2 TL geriebenen Ingwer
  • 2 EL Öl
  • Ca. 100ml Wasser
  • 1 TL Sesam-Öl
  • 3 TL Sojasauce

Den Blumenkohl vom Strunk und Blätter befreien. Die Röschen in Mundgerecht große brechen, 10 Minuten in eine Schüssel mit kaltem Wasser geben und dann gut abtropfen lassen.

Währenddessen in eine Pfanne ohne Fett den Sesam anrösten und auf einem Teller abkühlen lassen. Die weiteren Zutaten vorbereiten und bereitstellen. Die Zwiebel schälen, halbieren und in feine scheibe schneiden. Den Knoblauch schälen und mit dem Messerrücken zerdrücken. Die Chili von Samen und weiße stränge befreien und in dünne Streifen schneiden. Den Ingwer schälen und ca. 2-3cm fein reiben.

In eine Pfanne auf mittlere Hitze das Öl erhitzen und darin die Zwiebeln glasig anbraten, dann den Knoblauch, Chili und Ingwer hinzugeben und ca. eine Minute mit anbraten. Die Hitze erhöhen und den abgetropften Blumenkohl mit dem Wasser in die Pfanne geben und unter gelegentlichen Rühren ca. 5-10 Minuten anbraten. Die Röschen sollten gar (aber nicht zu weich) und leicht golden angebräunt sein. Sesam, Sesam-Öl und Sojasauce unterrühren. Wer möchte kann dann noch etwas Koriander darüber streuen.

Dazu gab es Reis, aber Mie-Nudeln würden auch ganz gut passen. Wer es gerne etwas schärfer mag, kann auch eine zweite Chili verwenden. Die Sojasauce zum evtl. nachwürzen mit auf den Tisch stellen.

Flaedlesuppe

Flädlesuppe

Long time no see…lange nicht gesehen würde der Engländer jetzt sagen 😀 Wie in meinem Germknödel-Post angedeutet steht dieses Jahr bei mir ziemlich viel an und leider muss ich bei gewisse Leidenschaften und andere liebsame Zeitfresser etwas kürzer treten. Damit die Pausen hier nicht zu lang werden, habe ich mir vorgenommen eine Art Blog-Organiser zu führen.

Ich bin eigentlich ein recht organisierter Typ, aber wöchentliche Essenspläne oder mich morgens auf ein bestimmtes Gericht festzulegen waren mir eigentlich immer ein Graus. Ich lasse mich gerne durch das Angebot, die Saison, andere Foodblogs oder einfach Lust und Laune inspirieren, aber der Tag hat halt nur 24 Stunden und wenn so viel ansteht braucht man ein gewisses Zeitmanagement. Auch meine immer länger werdende „Nachkochliste“ will ich endlich in Angriff nehmen. Hört sich ein bisserl nach Freizeitstress an, oder? Vielleicht. Mal schauen wie das mit dem Organiser so klappt.

Ich möchte Dich jetzt nicht mit Einzelheiten langweilen und komme gleich mal zum wesentlichen… die Flädlesuppe oder auch Frittatensuppe genannt.

Flaedlesuppe

Das erste Mal habe ich diese Suppe nicht in Schwaben oder Österreich gegessen, sondern hier in Aachen. Ich weiß nicht mehr ob es unser Schwabe oder Bayer gekocht hat, aber ich war auch ein bisserl skeptisch als mir eine Schüssel Suppe mit Pfannkuchen-Einlage serviert wurde. Klar kann man auch herzhafte Pfannkuchen machen, aber wie auch bei Waffeln ist der Geschmacksreflex automatisch auf Süß eingestellt. Die Brühe kam zwar aus dem Glas oder Tüte (Studentenzeit halt), aber die Pfannenkuchen-Suppe war super!

Auf der Suche nach Inspiration für mein Abendessen, stieß ich wieder auf diese Suppe. Wenn man Brühe im Haus hat, ist das Gericht eine gute und schnelle Mahlzeit. Vor ein paar Wochen habe ich eine große Menge an Rinderbrühe gekocht und diese dann Portionsweise eingefroren, somit konnte ich mich sofort ans werk machen. Yeay.

Pfannenkuchen Diagram

Flädlesuppe (aus „Kaiser & Schmarren„)

Die Menge reicht für 2 hungrige Personen oder für 4 Personen z.B. als Vorspeise.

  • 4 EL Mehl
  • Salz
  • 1 Ei (L)
  • 150 ml Milch
  • Öl für die Pfanne
  • 1L Rinderbrühe
  • Schnittlauch

Mehl, eine ordentlichen Prise Salz und das Ei in eine Schüssel geben. Mit einem Schneebesen verrühren, dabei nach und nach die Milch hinzufügen und alles gut verrühren. Der Teig wird sehr flüssig sein. Die Schüssel mit etwas Klarsichtfolie abdecken und 20 Minuten auf der Arbeitsplatte stehen lassen.

Die Pfanne erhitzen, etwas Öl hineingeben und eine Kelle Teig. Die Pfanne dabei kurz schwenken, damit der Teig sich gut verteilt und die Pfannkuchen nicht zu dick werden. Wenn die Ränder leicht angebräunt sind, die Pfannkuchen wenden und 1-2 Minuten. Mit dem Restlichen Teig wiederholen.

Währenddessen die Rinderbrühe erhitzen. Die Pfannkuchen aufrollen, in Streifen schneiden und gleichmäßig auf die Suppenteller verteilen. Die Suppenteller mit der Brühe auffüllen, mit etwas Schnittlauch garnieren und sofort servieren.

Geschmorrte Beinscheibe mit Schupfnudeln

Geschmorrte Beinscheibe

Bisher hat sich dieser Winter eher von seiner milden Seite gezeigt, aber ohne den Teufel an die Wand zu malen, glaube ich Väterchen Frost wird sicherlich noch sein eisiges Gesicht zeigen. Auch wenn wir noch keine sibirischen Temperaturen haben, sind warme und würzige Schmorrgerichte perfekt für dieses Jahreszeit. Beinscheibe hatte ich früher immer als Suppeneinlage verwendet, aber als Ossobuco ein traditionelles Schmorgericht aus Italien habe ich es sehr schätzen gelernt. Letztes Jahr habe ich bei Highfoodality das erste Mal von Ossobuco gelesen und auch das eine oder andere mal nachgekocht. Wieso ich es noch nie verbloggt hatte, weiß ich nicht, aber das hol ich heute nach.

Im Supermarkt gibt es zwar Beinscheiben, aber ich hole mittlerweile immer mein Fleisch vom Fleischer in meinem Viertel. Die Qualität ist nicht nur um Welten besser, sondern bei meinem Fleischer weiß ich auch woher das Fleisch stammt und kann darauf Vertrauen, dass die Tiere aus artgerechten Haltung stammen.

Geschmorrte Beinscheibe (Ossobuco)

Geschmorrte Beinscheibe (für 2 Personen)

  • 500g Beinscheibe
  • 1 EL Butterschmalz
  • 1 Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 Zweig Thymian
  • 1 Lorbeerblatt
  • 200ml Rotwein
  • 1 Dose Tomaten (geschält, in Tomatensaft, 400g)
  • Salz & Pfeffer

Die Beinscheibe abspülen und mit einem Küchentuch trocken tupfen. Die Haut an der Seite der Beinscheibe einschneiden und von beiden Seiten ordentlich mit Salz und Pfeffer aus der Mühle würzen. Die Zwiebel und Knoblauchzehe abziehen und in Würfel schneiden. Thymian abbrausen und trocken schütteln.

In einem Schmortopf Butterschmalz erhitzen und die Beinscheibe von beiden Seiten gut anbraten, bis es braun ist. Das Fleisch dann aus dem Topf heraus nehmen und kurz zur Seite stellen. Die Zwiebeln und Knoblauch in den Topf geben und glasig anschwitzen. Mit dem Rotwein ablöschen. Tomaten, Beinscheibe, Thymian und Lorbeer in den Topf geben, Deckel drauf und bei niedriger Hitze min. 1,5 Std. schmorren.

Wenn das Fleisch weich ist, aus dem Topf nehmen und die Sauce durch ein Sieb in einem Topf gießen. Den Inhalt vom Sieb gut ausdrücken und dann entsorgen. Das Fleisch vom Knochen entfernen und in mundgerechte Stücke schneiden. Das Knochenmark in die Sauce herausdrücken. Mit einem Schneebesen gut verrühren, etwas ein reduzieren lassen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Das Fleisch in die Sauce erwärmen. In einem tiefen Teller anrichten.

Dazu passen Schupfnudeln, Spätzle oder auch Kartoffeln. Wem es etwas Gemüse an fehlt, der kann z.B. Mohren oder auch Champions zum Ende der Schmorrzeit mit in dem Topf schmeißen. Das nächste Mal werde ich definitiv noch ein Baguette dazu reichen, zum auf Saugen der super köstlichen Sauce.

Rossbratwurst mit Kartoffelpueree

Bangers and Mash

Ich wünsche Dir ein frohes neue Jahr!!!

Das alte Jahr ist passé und vor wenigen Tagen haben wir 2014 begrüßt. Die letzten Tage habe ich mir etwas Offline Zeit gegönnt. Zum einen um mich von Weihnachten und Silvester zu erholen, zum anderen weil der Weihnachtsmann neben einen super tollen Guseisernentopf auch eine fiese Erkältung dagelassen hat. Silvester habe ich mir davon aber nicht vermiesen lassen, aber in meiner Küche war ich nicht wirklich aktiv. Naja, das Stimmt nicht ganz. Das neue Jahr habe ich mit einer wirklich schmackhaften selbstgekochten Hühnersuppe kulinarisch Begrüßt. Allerdings hat mich etwas die Blogunlust befallen, also gab es davon auch keine Fotos, dementsprechend auch kein Blogeintrag dazu. Wenn Du auch kränkelst, oder einfach Lust auf eine gute Hühnerbrühe hast schau mal bei Bernd von „Heute gibts:“ vorbei. Er hat eine super „Anleitung“ wie man selbst eine gute Hühnerbrühe kocht.

Nach den ganzen Plätzchen, Süßgebäck und opulenten Essen zu Weihnachten war mir die letzten Tage mehr nach etwas Einfaches zumute. Nach einem kurzen Besuch im Baumarkt (mein Waschbeckenabflussrohr ist leckgeschlagen) entdeckten wir an der Wurstbude Rossbratwurst. Mmmh… Wurst aus Pferdefleisch habe ich noch nie gegessen, wieso also nicht mal probieren. Wir nahmen eine Packung mit und schnell war mir klar was wir dazu Essen würden. Karin von „Food for Angels and Devils“ hat vor ein paar Tagen mich mit ihrem „l’aligot“ an Bangers & Mash erinnert. Bangers & Mash (Würstchen mit Kartoffelpüree) ist ein typisches englisches Pubessen (Pubgrub), ein ziemlich einfaches und herzhaftes Essen und passt genau richtig in diese Jahreszeit. Und auch zur Rossbratwurst.

Geschmacklich war die Rossbratwurst recht lecker, so zwischen Rind und Wild und sehr sehr würzig. Erinnerte mich sehr an eine Krakauer. Der Kartoffelpüree und die Zwiebelsauce balanciert das allerdings ganz gut aus.

Bangers & Mash

Bangers & Mash

Für Kartoffelpüree verwende ich eigentlich nie kein Rezept, sondern es geht immer nach Gefühl: mehlig kochende Kartoffeln schälen, weich kochen, etwas ausdampfen lassen und durch eine Presse drücken oder mit dem Stampfer bearbeiten/zermatschen. Mit Butter und warmer Milch glatt rühren und mit Muskat und Salz abschmecken.

Zwiebelsauce

  • 2 Zwiebeln
  • Öl (geschmacksneutral)
  • 1 TL Senf
  • 400ml Rinderfond (Braten oder Hühnerfond geht auch)
  • 1 Priese Liebstöckel
  • Petersilie

Die Zwiebeln abziehen, halbieren und in feine Scheiben schneiden.

In einer Pfanne das Öl erwärmen und darin die Zwiebeln glasig anbraten. Wenn sie ganz leicht braun werden, den Senf unterrühren und mit dem Fond ablöschen. Auf mittlere Hitze auf die hälfte reduzieren.

Währenddessen die Wurst in einer weiteren Pfanne zubereiten.

Die Sauce mit etwas Liebstöckel würzen und frisch gehackte Petersilie unterrühren. Die Zwiebeln sollten weich sein, aber nicht zu glibbrig sein. Bis zum servieren warm stellen.

Linsensuppe

Linsensuppe und einen guten Rutsch

Als Kind haben wir Weihnachten und Silvester oft mit der Großfamilie in Tirol verbracht. Eltern, Großeltern, Tanten, Onkels und Cousins und Cousinen (fast) alle waren dabei. An diese Zeit erinnere ich mich gerne: Hüttenwanderung, Schlitten fahren, Langlauf, später Abfahrtski, Brotzeit, Abende voller Risiko und Monopoly spielen, Schnee und viel frische Luft. An Silvester würde traditionell Mittags immer Linsensuppe gegessen. Die Linsensuppe sollte für ein reichlich gefülltes Portmonee im neuen Jahr sorgen, ob es funktioniert kann ich nicht sagen, da ich als Kind lieber Kaiserschmarrn gegessen habe. Ein weiterer Brauch war (neben Dinner for One gucken), abends der Saukopf. Das war schon ein Hingucker, aber ich esse dann noch lieber die Linsensuppe. Außerdem ist Linsensuppe eine gute Grundlage für die anstehende Silvesterparty 😉

Ich wünsche Dir einen guten Rutsch ins neue Jahr, feier schön und wir hören uns in 2014!

Linsensuppe

Linsensuppe (für ca. 6 Personen)

  • 500g Tellerlinsen
  • 1 Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 EL Butterschmalz
  • 140g Sellerie
  • 2 Möhren
  • 3 Kartoffeln
  • 5 Pimentkörner
  • 1 Lorbeerblatt
  • 1,5 L Gemüsebrühe
  • 240g Bauchspeck
  • Salz & Pfeffer
  • Essig
  • Petersilie

Die Linsen gut abspülen und abtropfen lassen. Die Zwiebel abziehen und in Würfel schneiden. Sellerie und Möhren putzen und klein Würfeln. Die Kartoffeln schälen und grob würfeln.

In einem großen Topf (ca. 5 L Fassungsvermögen) den Butterschmalz schmelzen und darin die Zwiebeln glasig anschwitzen. Die Knoblauchzehe mit dem Messerrücken zerquetschen und zu den Zwiebeln geben. Sellerie, Möhren, Kartoffeln, Piment und Lorbeerblatt mit in den Topf geben und kurz mit rösten lassen. Mit der Brühe ablöschen und die Linsen hinzugeben. Auf niedrige-mittlere Hitze ca. 1 Std. köcheln lassen. Ggf. zum ende der Kochzeit etwas Brühe hinzugeben.

Den Bauchspeck würfeln und in eine Pfanne ohne Fett kross anbraten und unter die Suppe rühren. Mit Salz, Pfeffer und einem Schuss Essig abschmecken und mit etwas gehackter Petersilie garnieren. Wer mag kann noch Mett- oder Bockwürstchen mit in die Suppe geben.

Zucchini Spaghetti

Zucchinispagetti und Belper Knolle

Vor ein paar Tagen habe ich bei Astrid ihr „Fast food, fast post“ mit Zucchini-Spaghetti mit geschmelzten Tomaten und Parmesan gesehen. Zur Zucchini-Hochernte hab es Zucchini in jeglicher Form fast täglich, so dass ich zum Ende der Saison Zucchini nicht mehr sehen konnte. Aber als ich Astrids hübsch angerichtetes Türmchen sah, hatte ich wieder richtig Lust Zucchinipasta.

Zucchini Spaghetti

Zucchinispagetti mit Belper Knolle

  • 1 Zucchini
  • 1/2 EL Butter
  • 1 Knoblauchzehe
  • 3 Salbeiblätter
  • 4 Cherrytomaten
  • 1 kleine Frühlingszwiebel
  • Ein Schuss Weißwein
  • Salz & Pfeffer
  • Belper Knolle

Die Zucchini mit einem Spiralschneider in Spagetti schneiden. Die Frühlingszwiebel putzen, das weiße Ende in ringe schneiden, das Grüne Ende grob schneiden. Den Knoblauch grob hacken. In einer Pfanne die Butter schmelzen, wenn’s knistert, Knoblauch, das weiße Ende der Frühlingszwiebel und Salbei dazu geben. Die Tomaten halbieren, ebenfalls mit in die Pfanne geben und kurz andünsten lassen. Die Zucchini dazugeben. Wenn’s wieder brutzelt mit etwas Weißwein ablöschen und kurz einkochen lassen. Die Zucchini sollten weich sein, aber noch biss haben. Alles auf einem Teller drapieren, mit dem restlichen Sud übergießen und ordentlich Belper Knolle drüber hobeln.

Wildschweinfilet mit Quitte

Heute gibt es mal wieder was richtig herzhaftes!

Wild ist nicht jedermanns Sache, es ist herber und hat wie Lamm einen deutlichen Eigengeschmack. Ich find Wild ist wirklich was Feines und mag ich besonders gerne in der kalten Jahreszeit. Selbst zubereitet habe ich noch nicht viel Wild, aber schon öfters auswärts gegessen. Besonders gerne mag ich Wildschwein, als Medaillons oder als Gulasch. Diese Woche habe ich das beste Stück vom Wildschwein – das Filet erhalten.

Wildschweinfilet mit Quitte

Zum Filet gab es Quitten, geröstete karamellisierte Möhren und Thymian-Spätzle. Die Spätzle waren dies Mal nicht hübsch genug fürs Foto 😉 Das Rezept für die Quittensauce habe ich bei Kirchner Raddesdorf gefunden.

Wildschweinfilet mit Quitte (für 4 Personen)

  • Wildschweinfilet (150-200g pro Person)
  • 1 Quitte (ca. 300g)
  • 400ml lauwarmes Wasser
  • 1 EL Zucker
  • 4cl Weißwein (Grüner Veltiner)
  • 1 Lorbeerblatt
  • 5 Pfefferkörner (Tellicherry)
  • 3 Wacholderbeeren

Den Flaum von der Quitte mit einem Küchenkrepp abrubbeln, schälen und in Streifen schneiden. Einen kleinen Topf mit 400ml Wasser bereitstellen.

Tipp: Quitte wird nach dem schneiden schnell braun. Damit es die gelbe Farbe behält, nach dem Schneiden die Streifen sofort ins Wasser geben. Quitten sind sehr hart, also am besten mit einem großen Messer die Quitte vorsichtig halbieren und in ca. 5mm dicke Scheiben und dann in Streifen schneiden. Die Streifen mit Kerngehäuseanteil entsorgen.

Die Quittenstreifen sollten mit dem Wasserbedeckt sein. Zucker, Wein und Gewürze hinzufügen und bei mittelhoher Hitze ca. 25 Minuten köcheln bis die Quitte weich (aber nicht matschig) ist. Die Quitte in ein Sieb gießen und dabei den Sud auffangen. Die Quitte in einer Schüssel warm stellen.

Kurz vor Ende der Garzeit mit der Filetzubereitung beginnen. Die Filets trocken tupfen und in Butter ca. 6 Minuten (3 je Seite) braten. Aus der Pfanne nehmen, in Alufolie wickeln und warm halten.

Mit dem Quittensud die Pfanne (in dem die Filets gebraten wurden) ablöschen. Etwas einreduzieren lassen. Ein guter Schuss Sahne hinzugeben, auf kochen lassen und ggf. mit etwas Speisestärke (in Wasser aufgelöst) eindicken. Die Filets aus der Alufolie nehmen und den Bratensaft zur Sauce geben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

In Milch geschmorrter Schweinebraten

Satt! Glücklich! Zufrieden! So soll’s sein nach einem köstlichen Mahl zusammen mit den liebsten, oder? Genau so erging es meine Testesser und mir nach dem Verzehr von dem in Milch geschmorter Schweinebraten. „Wie? In Milch geschmorrt?“ haben meine Testesser mich gefragt, „ja, in Milch geschmorrt“. Normalerweise gibt es bei uns Schweinebraten mit Suppengemüse in Rotwein oder mit Bier geschmort, aber in Milch kannte ich auch nicht und war natürlich neugierig.

Das Rezept braucht etwas Zeit. Das Fleisch nimmt über Nacht ein Bad in Wein und Gewürze und der Braten selbst wird dann bei Niedrig-Temperatur ca. 4 Stunden geschmorrt. Also ist es eher was für einen Sonntagsmahl. Nach dem wöchentlichen Marktbesuch, besorgte ich bei unserem lokalen Fleischer ich einen Rollbraten, der mir der Metzger frisch nach meinem Bedarf zuschnitt und verpackte. Das nächste Mal werde ich allerdings das Gumminetz entfernen und den Braten selbst verschnüren. Versprochen Bernd 😉

Durch das Marinieren und in Milch bei Niedrig-Temperatur schmorren wird der Braten nicht nur super aromatisch, sondern auch super zart. Dazu gab’s Semmelknödel und geröstete Möhren. Aus dem Schmorsud habe ich dann eine Sauce eingekocht.

Milch-Schmorbraten

Ein Rezept für Semmelknödel findest du hier. Die Möhren werden geputzt und mit etwas Olivenöl, Salz und Pfeffer gewürzt und ca. 20 Minuten bei 180°C im Ofen geröstet.

Schweinebraten in Milch geschmort (aus Land Idee)

  • Ca. 1400g Rollbraten aus der Schweineschulter
  • 2 große frische Knoblauchzehen
  • 2 Stängel Salbei (am besten ein Bund vom Markt besorgen)
  • 2+2 Zeige Rosmarin
  • 2 Lorbeerblätter
  • 1 TL Wacholderbeeren
  • 1 TL Schwarzer Pfeffer (z.B. Tellicherry)
  • 750 ml trockener Weißwein (z.B. Grüner Veltiner)
  • Frisch gemahlener Pfeffer & grobes Meersalz
  • Mehl
  • 3 EL Schweineschmalz
  • 1 EL Butter
  • 1 L Voll-Milch (am liebsten nehme ich 3,8% frisch Bio-Milch)
  • 1 TL Speisestärke

Den Rollbraten vorbereiten. Die Knoblauchzehen pressen und damit den Braten einreiben. Salbei, 2 Rosmarinzweige und die Lorbeerblätter in gleichmäßigen Abständen unter die Schnürung bzw. Netz schieben. Der Braten kommt nun zusammen mit dem Wacholder und Pfeffer in einen großen Gefrierbeutel mit Zipper und wird mit dem Wein übergossen. Vorsichtig so viel Luft wie möglich aus dem Beutel drücken, damit der Braten vollkommen vom Wein umschlossen ist und verschlissen. Den Braten min. 24 Std. im Kühlschrank marinieren lassen.

Tipp: Den Beutel nicht einfach so in den Kühlschrank legen, sondern ggf. noch in eine große Auflaufform o.ä. legen. Falls der Beutel unbemerkt aufplatzt, muss man am nächsten Morgen nicht den Wein vom Boden und aus dem Kühlschrank wischen. Das ist mir mit „billigen“ Zipperbeutel schon mal passiert 😉

Am nächsten Tag den Braten aus der Marinade nehmen, abtropfen lassen und mit Küchenkrepp trockentupfen. Die Marinade entsorgen. Den Braten von allen Seiten mit frisch gemahlenen Pfeffer und Meersalz einreiben und anschließend rundherum mit Mehl bestäuben.

In einer großen Pfanne das Schmalz und die Butter erhitzen und den Braten kräftig von allen Seiten anbraten. Währenddessen die Nadeln von 2 Rosmarinzweige fein hacken, es werden ca. 2 EL. Den Braten aus der Pfanne nehmen, mit einem Bratenthermometer bestücken und in einem Bräter setzen. Den gehackten Rosmarin und die Milch dazu geben und im vorgeheizten Ofen bei 80°C ca. 4 Stunden schoren lassen. Eine halbe Stunde vor Ablauf der Zeit, hin und wieder kontrollieren. Wenn die Kerntemperatur von 65°C erreicht wird, ist der Braten fertig.

Den Braten aus den Bräter heben und zum warm halten in Alufolie wickeln. Die Milchsud durch ein Sieb in eine Pfanne passieren, aufkochen lassen und ggf. mit etwas Speisestärke (in kaltes Wasser aufgelöst) die Sauce eindicken und mit Salz & Pfeffer abschmecken. Den Braten aus der Folie nehmen und den ggf. enthaltenen Bratensaft in die Sauce geben.

Kürbis round up

In den letzten Tagen etwas ruhiger hier geworden. Aber keine Angst die Blogger-Blues hat mich nicht erwischt. Irgendwie verrinnt die Zeit wie Sand zwischen meinen Fingern. Kaum dreht man sich um und schwups ist der Tag verflogen, bis man es merkt ist die ganze Woche vorbei. Wirklich ruhig geht es bei mir daheim nicht wirklich zu, ich koche, teste verschiedene Rezepte oder koche einfach meine Lieblings Rezepte. In dieser Jahreszeit steht Kürbis sehr oft auf meinem Speiseplan. Bis vor ein paar Jahren war dies für mich undenkbar. Die Erinnerungen an süß-sauer eingelegten Kürbis meiner Oma verfolgten mich wie ein schlechter Traum und ließ mich bei der bloßen Erwähnung von Kürbis erschaudern. Zum Glück wird man älter und weiser.

Heute habe ich kein neues Kürbis Rezept auf Lager, sondern möchte eine Art Kürbis Round-Up machen.

Der erste richtiger Eisbrecher in Sachen Kürbis, war für mich die Kürbissuppe. Sozusagen Kürbis für Einsteiger. Meine liebste Variante ist eine mediterran angehauchte Version mit Tomate und Rosmarin. Das Rezept geht wirklich flott von der Hand und das schöne ist, der Ofen nimmt den Großteil der Arbeit ab. Zum Rezept hier klicken.

Eine andere und auch gehaltvollere Kürbissuppe ist die „Suppe im Kürbis“ mit Croutons, Sahne und Käse. Wie beim Vorgänger wird die Suppe auch im Ofen zubereitet. Zum Rezept hier klicken.

Nach der gehaltvollen Suppe gibt es jetzt etwas Leichtes: ein Salat mit Muskatkürbis und Topinambur. Zum Rezept hier klicken.

Kürbis eignet sich nicht nur als Hauptspeise, sondern auch als Beilage z.B. zu einer Mangold-Spinat-Quiche. Zum Rezept hier klicken.

Was sich bei der Suppe bewährt hat, kann bei Risotto für Faule auch nur recht sein: Gebackener Kürbis-Risotto mit Bacon. Zum Rezept hier klicken.

Das Mangold und Kürbis gut harmonieren sieht man auch bei dem Post „Entenbrust mit Kürbis und Mangold“. Zum Rezept hier klicken.

Herbst bedeutet auch Federweißer-Zeit, wieso nicht mal die traditionellen Flammkuchen mit Kürbis aufpeppen? Zum Rezept hier klicken.

Mit der Herbstzeit rückt auch die Ski-Saison immer näher. Ein Gericht welches ich immer mit Ski-Urlaub in Verbindung bringe ist Käsespätzle. Eine herbstliche Variante mit selbstgemachte Spätzle und Kürbis-Schnitzen habe ich vor kurzem hier verbloggt. Zum Rezept hier klicken.

Kochen bedeutet für mich auch experimentieren. Manche Experimente gehen schief, andere wiederum werden unerwartet köstlich. Wie auch meine experimentelle Kürbis-Tomaten-Basilikum-Gnocchi. Zum Rezept hier klicken.

kuerbisgulash

Last but not least, komme ich zu mein Kürbis-Liebling dieser Saison: ein herzhaftes Gulasch mit Kürbis. Ein gutes, herzhaftes, würziges Schmorgericht aufgepeppt mit der süßlich schmeckenden Kürbis wärmt von innen und schmeichelt die Seele, bei trüben Herbst Wetter. Zum Rezept hier klicken.

Das war mein kleiner persönlicher Kürbis Round-Up der (fast) letzten zwei Jahre hier auf dem Blog. Mittlerweile bin ich ein richtiger Kürbis-Fan geworden und freue mich wenn ich eine neue Art der Zubereitung bzw. Kombination finde. Eines fehlt noch auf diese Liste: ein amerikanischer Kürbis-Pie. Ich habe schon mal einen zubereitet, aber der schmeckte mir nicht so oder ich war noch nicht dafür bereit 😉 Über Tipps oder Hinweise zu schöne Kürbis-Rezepte würde ich mich auch sehr freuen.

Tart Tatin Surprise

Tart Tatin Surprise ist genial. Woher das Gericht kommt oder wer es erfunden hat weiß ich nicht, aber diese Kombination mit Karamell und Herzhaftem find ich super. Ich habe es schon öfters gegessen, allerdings noch nie selbst zubereitet. Wieso auch, wenn die beste Freundin das so gut kann. Leider war besagte Freundin nicht zur Stelle, also musste ich selber ran 😉 . Da ich es mir ab und an gerne einfach mache, habe ich fertigen Blätterteig verwendet. Vor ein paar Monaten habe ich tatsächlich Blätterteig selbstgemacht. Es ist nicht wirklich schwer, nur sehr zeitaufwendig, aber es lohnt sich. Selbstgemacht schmeckt 100.000 Mal besser als gekaufter!

Tart Tatin Surprise

Tart Tatin Surprise (für 2) (20cm Backform)

  • ca. 400-500g Drillinge
  • 7-8 Kirschtomaten
  • 2 Schalotten
  • 25g Zucker
  • 25g Butter
  • 4-6 Salbei Blätter
  • Salz & Pfeffer
  • 1 PK. frischer Blätterteig

Drillinge putzen und halbieren. Kirschtomaten waschen und trocknen. Schalotten schälen und vierteln.

Zucker in einem Topf mit schwerem Boden geben und auf mittlere Hitze schmelzen. Wenn der Zucker sich goldfarbend färbt vom Herd nehmen und rasch die Butter hinzufügen und gut umrühren. Das Karamell in die Backform gießen. Wenn sich Butter und Zucker nicht 100% vermischen nicht schlimm, der Zucker schmilzt im Ofen wieder.

Zuerst die Salbeiblätter in das Karamell legen, dann darauf die Kartoffeln mit der Schnittfläche nach unten dicht an dicht platzieren und dazwischen die Tomaten und Schalotten verteilen. Mit Salz & Pfeffer würzen.

Vom Blätterteig ein Kreis ca. 1-2 cm größer als die Backform ausschneiden, auf die Kartoffeln legen und die Ränder behutsam zwischen Form und Kartoffeln drücken.

In den auf 200°C vorgeheizten Backofen ca. 25-30 Minuten backen, bis der Blätterteig goldbraun ist. Aus dem Ofen nehmen, kurz ruhen lassen und dann auf einem Teller stürzen. Am einfachsten geht das, wenn man den Teller auf der Form legt und dann schnell umdreht 😉 Noch ein paar frische Salbeiblätter drauf verteilen und sofort servieren.